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Börsenwoche im Schnelldurchlauf

Swiss Re, Roche und Co: Aktienumstufungen bis zum Abwinken

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Der cash Insider kommentiert die wichtigsten Börsenereignisse. Diese Woche: Roche schreibt mit Kurssprung Geschichte, ABB-Erstabdeckung sorgt für Verwirrung - Und: SIG-Grossaktionär zieht gerade noch rechtzeitig die Reissleine.

aktualisiert um 12:00
Von cash Insider
 Hauptsitz der Swiss Re (Schweizerische Rückversicherungs-Gesellschaft) in Zürich.

Hauptsitz der Swiss Re (Schweizerische Rückversicherungs-Gesellschaft) in Zürich.

Quelle: imago images/Geisser

Der cash Insider berichtet auch im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf X/Twitter aktiv.

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Noch ist das letzte Wort zwar nicht gesprochen. Allerdings zeichnet sich am Schweizer Aktienmarkt schon jetzt eine Wochenbilanz ab, die sich sehen lassen kann. Für den Swiss Market Index (SMI) ging es alleine am Mittwoch um mehr als 250 Punkte nach oben. Davon gingen nicht weniger als 150 Punkte auf das Konto des Schwergewichts Roche. Knapp neun Prozent legten die Genussscheine der Pharma- und Diagnostikgruppe aus Basel an diesem Tag zu – so viel wie noch nie in der 129-jährigen Geschichte des Unternehmens.

Rückblickend ist dieses Kursfeuerwerk gleich mehreren Faktoren geschuldet. Zum einen setzten die Pharmaaktien zu einer kräftigen Erholung an, nachdem der Branchenriese Pfizer sich mit der Regierung in Washington auf günstigere Medikamentenpreise einigen konnte. Diese Vereinbarung werde auch für die Basler Grosspharma den Weg hin zu einer Einigung ebnen, so die Hoffnung.

Und zum anderen traf am Mittwochnachmittag eine Kaufempfehlung aus London ein, was in hiesigen Börsenkreisen allerdings erst am darauffolgenden Morgen bekannt wurde. In einem umfangreichen Papier der britischen HSBC zur weltweiten Gesundheitsindustrie stuften die Autoren um Rajesh Kumar die Genussscheine von Roche von «Hold» auf «Buy» herauf. Bei dieser Gelegenheit erhöhten sie auch gleich ihr Kursziel – und zwar auf 320 (zuvor 285) Franken.

Die HSBC-Analysten stützen sich bei ihrer Kaufempfehlung auf den Vorstoss der Basler ins Geschäft mit Wirkstoffen gegen Fettleibigkeit ab und sehen in diesem Zusammenhang auch auf dem Gebiet nicht-alkoholbedingter Fettleber ein grosses kommerzielles Potenzial.

Wie mir berichtet wird, schlug die Heraufstufung nicht zuletzt auch deshalb wie eine Bombe ein, weil bedeutende Marktakteure bei Roche entweder unterinvestiert oder schlichtweg gar nicht investiert sind. Nicht wenige mussten diesen Papieren in den vergangenen Tagen nun hinterher rennen.

Die Bons von Roche kamen diese Woche in den Genuss eines Kurssprungs (Quelle: www.cash.ch)

Besagte Kaufempfehlung ist nur eine von mehreren Umstufungen, welche in den vergangenen Tagen für Aktien aus der Schweiz eintrafen. Auch für die Valoren der Swisscom ging gestern Donnerstag eine Kaufempfehlung ein. Der für BNP Paribas tätige Analyst Joshua Mills hob sein Anlageurteil – übrigens ebenfalls in einer Branchenstudie – von «Neutral» auf «Outperform» an. Neuerdings veranschlagt er ein Kursziel von 655 (zuvor 480) Franken.

Angesichts der hierzulande weit fortgeschrittenen Umrüstung von Kupfer- auf Glasfasernetze sieht der Analyst einen deutlich geringeren Investitionsbedarf am Horizont. Daher wähnt er gerade die Swisscom im europäischen Vergleich in der Favoritenrolle.

Apropos BNP Paribas: Die französische Grossbank sorgte diese Woche mit einer Erstabdeckung der Valoren von ABB mit «Underperform» und einem Kursziel von 58 Franken für Verwirrung. Bei genauerem Hinschauen stellte sich dann aber heraus, dass sich hierbei alles um die in New York gehandelten Stücke dreht und beim Kursziel nicht 58 Franken, sondern 58 Dollar gemeint sind. Die hiesigen Aktien werden schon eine ganze Weile mit «Underperform» eingestuft. Im Zuge der Erstabdeckung der in New York gehandelten Stücke erhöht der zuständige Analyst Jonathan Mounsey sein Kursziel für die hiesigen Aktien übrigens auf 46 (zuvor 43) Franken.

Nach unten geht es hingegen für Swiss Re. Der bekannte Versicherungsanalyst Vinit Malhotra (ex-Goldman-Sachs) stuft die Aktien des Rückversicherers aus Zürich bei seinem jetzigen Arbeitgeber Mediobanca von «Outperform» auf «Neutral» herunter. Angesichts des nurmehr geringen Aufwärtspotenzials zum Kursziel von 157 (zuvor 160) Franken setzt er stattdessen auf die Valoren von Hannover Rück mit «Outperform» und einem Kursziel von 300 Euro. Seines Erachtens ist der deutsche Rivale weniger stark vom Druck auf die Prämienansätze betroffen.

Für SGS trifft hingegen eine Wiederabdeckung durch die Bank of America bei mir ein. Die Analystin Virginia Montorsi stuft die Aktien des Genfer Warenprüfspezialisten mit «Underperform» und einem Kursziel von 79 Franken ein. Das letzte mir vorliegende Anlageurteil der amerikanischen Investmentbank lautet «Buy» mit einem Kursziel von 103 Franken. Es handelt sich hierbei also um so etwas wie eine 180-Grad-Wende.

Der für Research Partners tätige Analyst Rémy Schraner geht bei den Valoren von Landis+Gyr von «Kaufen» auf «Halten». Bei dieser Gelegenheit setzt er den dicken Korrekturstift an und streicht das Kursziel auf 60 (zuvor 82) Franken zusammen. Schraner zeigt sich sichtlich enttäuscht über den Verkaufserlös für das Europa-Geschäft des Stromzählerherstellers. Bekanntlich geht dieses für rund 215 Millionen Dollar an den Finanzinvestor Aurelius.

Ich bin jetzt schon neugierig, ob es nächste Woche zu weiteren Aktienumstufungen kommt. Denn schliesslich steht hierzulande die Unternehmensberichterstattung fürs dritte Quartal vor der Tür – mit der einen oder anderen dicken Überraschung im Gepäck.

Ein Trauerspiel bleibt die Aktienkursentwicklung der SIG Group. Gestern Donnerstag wurden zeitweise sogar Kurse unter 8 Franken bezahlt. Zur Erinnerung: Im September 2018 brachte der kanadische Finanzinvestor Onex den Verpackungsmaschinenhersteller zu 11,25 Franken je Aktie an die Börse.

Die Aktien der SIG Group bekunden seit Wochen Mühe (Quelle: www.cash.ch)

Interessant erscheint mir, dass sich der norwegische Staatsfonds schon Ende Juli aus dem Grossaktionariat zurückzog und das Aktienpaket auf unter drei Prozent ausdünnte. In der Spitze hielten die Skandinavier übrigens einst sogar fast sechs Prozent am Unternehmen.

Eigentlich wird dem norwegischen Staatsfonds ja nachgesagt, dass er bei Aktien indexnah investiert. Doch gerade die Beteiligungsentwicklung der Skandinavier bei der SIG Group lässt durchaus andere Rückschlüsse zu. Rückblickend hat der einstige Grossaktionär sein Aktienpaket gerade noch rechtzeitig reduziert.

Der für Barclays tätige Analyst Pallav Mittal nimmt die tieferen Jahresvorgaben des Verpackungsmaschinenherstellers sowie den Dividendenverzicht zum Anlass und streicht sein Kursziel auf 10 (zuvor 18) Franken zusammen. An der «Overweight» lautenden Kaufempfehlung hält er indes eisern fest.

Wertvolle Erkenntnisse verspricht der schon für Ende diesen Monat angesetzte Investorentag. Es ist schon ziemlich ungewöhnlich, wenn ein Unternehmen trotz vakantem Chefposten zu einem solchen Anlass lädt. Wie dem auch immer sei: In Anbetracht des vielen zerschlagenen Porzellans wird die SIG Group das verlorene Anlegervertrauen nicht über Nacht zurückgewinnen können.

Ob kommende Woche weitere Analysten ihre Schätzungen für den Verpackungsmaschinenhersteller unter negativen Vorzeichen überarbeiten müssen, wissen wir spätestens am nächsten Freitag, wenn es wieder heisst: Die Börsenwoche im Schnelldurchlauf.

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.

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