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Die Aktien der UBS haben einen Lauf: Die grösste Schweizer Bank bringt gut 20 Prozent mehr an Börsenwert auf die Waage als noch Ende Juli. Seit Jahresbeginn errechnet sich gar ein Plus von fast 38 Prozent – den Dividendenabgang vom April noch gar nicht mit aufgerechnet. Nichtsdestotrotz führt die Grossbank die Liste der diesjährigen SMI-Gewinner mit deutlichem Abstand zur zweitplatzierten Partners Group (+26 Prozent) an.

Bei solch beeindruckenden Zahlen überrascht es nicht, dass der SIX Swiss Exchange vor wenigen Tagen zwei Titelverkäufe aus der Teppich-Etage über gesamthaft 8 Millionen Franken gemeldet wurden. Dass sich Verwaltungsräte oder Geschäftsleitungsmitglieder eines börsenkotierten nach dem Bekanntwerden des Halbjahresergebnisses von Aktien trennen, ist nicht eben ungewöhnlich.

Viel interessanter scheint mir deshalb eine andere Offenlegungsmeldung an die Börsenbetreiberin, wonach die Norges Bank ihre Beteiligung an der UBS auf über 5 Prozent ausgebaut hat. Es gilt als ein offenes Geheimnis, dass sich hinter der norwegischen Zentralbank als Gegenpartei niemand geringeres als der norwegische Staatsfonds verbirgt.

Höhenflug der UBS-Aktien seit Jahresbeginn (Quelle: www.cash.ch)

Die letzte Offenlegungsmeldung geht auf den Juli 2019 zurück. Damals hielten die Skandinavier «bloss» 3 Prozent an der Grossbank. Zugegeben: Der norwegische Staatsfonds gehörte auch bei der Credit Suisse zu den bedeutendsten Aktionären. Nach der Zwangsheirat wurde er für seine Beteiligung daher in UBS-Aktien abgegolten.

Das erklärt den jetzt bekannt gewordenen Beteiligungsausbau von 3 auf 5 Prozent allerdings nur teilweise. Vielmehr dürften sich die Norweger zuletzt im grossen Stil weitere Aktien angelacht haben. Auch dass der meldepflichtige Schwellenwert von 5 Prozent erst in den Tagen unmittelbar vor der Veröffentlichung des Quartalsergebnisses überschritten wurde, legt diese Vermutung nahe.

Es zeugt schon von grosser Zuversicht, wenn ein Grossinvestor vom Schlag des norwegischen Staatsfonds bei der UBS zu Kursen, wie sie seit der Zeit vor dem Ausbruch der Finanzkrise nicht mehr zu sehen waren, wacker Aktien zukauft. Alleine schon deshalb überrascht mich, dass die Beteiligungserhöhung in den hiesigen Finanzmedien kaum Wellen wirft.

An dieser Stelle möchte ich noch kurz von einer Kaufempfehlung aus dem amerikanischen Raum berichten. Die Analysten von Zacks Research stufen die in New York gehandelten Valoren der UBS mit einem Kursziel von 31 Dollar von "Neutral" auf "Outperform" herauf. Gleichzeitig sprechen sie sogar eine taktische «Strong-Buy»-Empfehlung aus.

Ganz schön viel Wertschätzung, welche der grössten Schweizer Bank da aus dem Ausland entgegengebracht wird...

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Vor wenigen Tagen ging die Credit Suisse mit einer neuen taktischen Aktienempfehlung an den Start. Wie einem Kommentar aus den Handelsräumen der Grossbank entnommen werden kann, sehen die Autoren die Valoren von Accelleron ziemlich rasch in die Region von 25,68 bis 26,16 Franken vorstossen. Die Reissleine ziehen würden sie hingegen bei einem Rücksetzer in die Region von 22,35 bis 21,88 Franken.

Wer allerdings wie die Autoren dachte, dass sich das Halbjahresergebnis als Kurstreiber für die Aktien erweisen würde, der irrte. Mit 108 Millionen Franken lag der operative Gewinn in der ersten Jahreshälfte zwar etwas über den von Analysten erwarteten 106 Millionen Franken.

Bei den Aktien von Accelleron ist seit Wochen Treten-an-Ort angesagt (Quelle: www.cash.ch)

Dennoch hält die ehemalige ABB-Tochter an den diesjährigen Umsatz- und Margenvorgaben fest. Einige Analysten – darunter etwa jener der Deutschen Bank – kürzten ihre Aktienkursziele im Anschluss an die Zahlenveröffentlichung sogar leicht.

Accelleron ist eine von momentan zwei taktischen Kaufempfehlungen aus den Handelsräumen der Credit Suisse. Auch jene für die Valoren vom Flughafen Zürich hat sich bisher nicht ausbezahlt gemacht. Auch diese befinden sich schon seit Wochen in einer ziemlich zermürbenden Seitwärtsbewegung – immer in der Hoffnung auf ein baldiges Ausscheren nach oben.

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