Das berichtet die Co-Chefin des Wealth Managements der UBS für den Bereich Asien- Pazifik. «Gold wird immer beliebter», sagte Amy Lo in einem Interview bei der Bloomberg-Veranstaltung New Voices am Dienstag in Hongkong. Die sich verschärfenden Handelsspannungen zwischen den USA und China würden Investoren dazu veranlassen, ihre Anlagen zu diversifizieren, die traditionell «sehr US-lastig» seien, sagte sie.
Neben der Suche nach anderen Währungen würden sie nun mehr in Kryptowährungen, Rohstoffe und alternative Anlagen investieren. «Die Volatilität wird definitiv anhalten», sagte Lo. Auch China werde wieder beliebter, nachdem die Kunden mehrere Jahre lang nichts von dem Land hören wollten, fügte Lo hinzu.
Der mit chinesischen Unternehmen gespickte Hongkonger Leitindex gehört in diesem Jahr zu den weltweit besten Performern. «In den letzten Monaten wurde ich auf einigen internationalen Konferenzen proaktiv gefragt, welche Investitionsmöglichkeiten es in China gibt», sagte Lo, die seit etwa 30 Jahren bei der UBS tätig ist.
Auch Christina Au-Yeung von Morgan Stanley kann bestätigen, dass Investoren mehr Interesse an China zeigen: Der Durchbruch in den Handelsbeziehungen zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt am Wochenende habe die Voraussetzungen für eine Erholung der Wachstumsaktien in den USA und eine bevorstehende «Neupositionierung» in China geschaffen, sagte sie ihm Rahmen der New Voices-Veranstaltung. Der Waffenstillstand im Zollstreit habe Investoren «sehr interessante Chancen» eröffnet, da die USA nach wie vor «der tiefste und qualitativ hochwertigste Markt» und die Bewertungen in China nicht anspruchsvoll seien, so Au-Yeung, Head of Investment Management Services bei Morgan Stanley Private Wealth Management Asia.
Volatilität ist hoch
«Wir sehen, dass die Gewissheit die Aussichten für Wachstumswerte in den USA wirklich verbessert», sagte sie. Da China sich von der Fabrik der Welt zu einem globalen Innovator entwickle, sehe man, dass in China wieder wirklich interessante Themen auftauchen würden.
Nachdem die Unterhändler am Wochenende die Spannungen abgebaut hatten, atmete auch die Wall Street wieder auf. Die USA senken ihre kombinierten Zölle von 145 Prozent auf die meisten chinesischen Importe für 90 Tage auf 30 Prozent. China erklärte sich bereit, seine Zölle auf US-Waren von 125 Prozent auf 10 Prozent zu senken und andere seit dem 2. April gegen die USA verhängte Gegenmassnahmen aufzuheben.
Morgan Stanley strebt für seine sehr vermögenden Kunden über einen Zeitraum von sieben bis zehn Jahren eine jährliche Gesamtrendite zwischen 7 und 8 Prozent an. Allerdings sei es «wesentlich schwieriger», diese Rendite zu erzielen, da die Volatilität derzeit viel höher sei, so Au-Yeung. Die Managerin empfiehlt ihren vermögenden Kunden eine Aufteilung von 40-40-15 zwischen festverzinslichen Wertpapieren, Aktien und alternativen Anlagen - wobei der Rest in ihrer globalen Vermögensallokation auf Barmittel und Barmitteläquivalente entfallen sollte.
(Bloomberg)