PowerCo, das die weltweiten Batterieaktivitäten des Autobauers bündelt, bemühe sich angesichts steigender Preise und logistischer Probleme um die Beschaffung von Rohstoffen, so Kai Alexander Müller, Finanzvorstand des Unternehmens. VW plant eine Partnerschaft mit Umicore zur Beschaffung von Kathodenmaterialien, prüft eine Zusammenarbeit mit der Robert Bosch für Maschinen und will Lithiumhydroxid in Batteriequalität vom Bergbauunternehmen Vulcan Energy Resources kaufen.

"Die Lieferkette für unser Geschäft existiert heute einfach noch nicht", sagte Müller in einem Interview. "Wichtig ist, mit Zulieferern zusammenzuarbeiten, um diese Branche zu skalieren."

Automobilhersteller von VW bis General Motors erproben unterschiedliche Geschäftsmodelle, um ihre Produktpalette zu elektrifizieren und Tesla zu überholen, den derzeit weltgrössten Hersteller von Elektrofahrzeugen. Europa versucht, eine einheimische Batterieindustrie aufzubauen, um der Dominanz asiatischer Anbieter etwas entgegenzusetzen.

PowerCo hat letzte Woche den Grundstein für seine erste europäische Fabrik gelegt und will bis 2030 voraussichtlich mehr als 20 Milliarden Euro in fünf eigene Zellfabriken investieren. Eine sechste Fabrik baut VW in Schweden im Rahmen einer Partnerschaft mit Northvolt.

VW offen für Börsengang

Das Vorzeige-Batteriewerk von VW in Salzgitter wird künftig 40 Gigawattstunden an Zellen pro Jahr produzieren können, nach Angaben des Unternehmens genug für etwa 500'000 Elektroautos. In Salzgitter befindet sich das wichtigste Motorenwerk von VW, und im vergangenen Jahr eröffnete der Autobauer dort eine Anlage zur Erforschung, Entwicklung und Erprobung solcher Batterien.

VW sei nach wie vor offen für einen Börsengang der Batteriesparte, nachdem man sie intern finanziert und strategische Partner hinzugezogen habe, sagte VW-Finanzvorstand Arno Antlitz letzten Monat. Der Prozess werde nächstes Jahr beginnen.

PowerCo soll die Batterieaktivitäten von VW bündeln, ähnlich wie die Sparte Cariad versucht, die Softwareaktivitäten der Wolfsburger zusammenzufassen. PowerCo wird u. a. die Bereiche Beschaffung, Rohstoffverarbeitung, Produktentwicklung und Werksmanagement verantworten. Der Vorstoss steht im Zusammenhang mit den Bemühungen von VW, schneller zu agieren und den riesigen Konzern schlanker und fokussierter zu machen.

"Wir fangen ganz von vorne an, um alle Aspekte abzudecken, von der Mine bis zum Endprodukt", sagte Müller. "Wir müssen die Beschaffung und die Preisgestaltung verstehen, um ein wettbewerbsfähiges Produkt zu haben."

(Bloomberg)