Neben einem Kurseinbruch bei den Papieren der Credit Suisse belasteten auch die Vorzeichen des US-Handels. "Die US-Vorbörse tendiert im negativen Bereich und zieht auch die europäischen Aktienmärkte mit ins Minus", so Marktexperte Andreas Lipkow. Hinzu kam eine gewisse Vorsicht vor der anstehenden Sitzung der Europäischen Zentralbank. " Ich gehe davon aus, dass die EZB ihren Straffungskurs morgen fortsetzt und weiter an der Zinsschraube dreht", betonte Fondsmanger Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.
Aktien von Credit Suisse brachen um rund 20 Prozent ein. Die angeschlagene Bank kann nicht auf weitere Hilfe des Grossaktionärs Saudi National Bank bauen. Für die Aktien ging es nach dementsprechenden Aussagen eines Vertreters der Bank in einem Interview mit "Bloomberg TV" rapide abwärts. Im noch jungen Jahr haben die Papiere mittlerweile 36 Prozent an Wert verloren, nachdem sie bereits im Vorjahr um fast 70 Prozent eingebrochen waren.
Aber auch Versicherungsaktien standen unter Druck. Aktien von Prudential büssten über neun Prozent ein. Das Neugeschäft des britischen Versicherers hatte enttäuscht.
Deutlich nach unten ging es zudem mit den Einzelhandelswerten. Die Kurse litten hier unter zwei negativen Nachrichten: Der Bekleidungskonzern Inditex hatte im zwar abgelaufenen Geschäftsjahr von einer hohen Nachfrage in allen Regionen und geringeren Kosten profitiert. Das Jahr 2023 begann aber nicht mehr ganz so stark. Der schwedische Konkurrent H&M meldete am Mittwoch zudem deutlich schwächere Zahlen. Die Quittung war deutlich: Inditex büssten 5,5 Prozent ein, H&M fielen sogar um 8,9 Prozent.
Lichtblicke gab es nicht allzu viele. Vergleichsweise gut hielten sich die defensiven Branchen. Pharmaaktien tendierten nur geringfügig leichter, auch Versorger, Telekommunikation und Nahrungsmittel kamen einigermassen gut weg. Dabei stützten auch die Zahlen von Eon . "Mehr Umsatz, mehr Gewinn und eine Dividendenerhöhung sind genau das, was Investoren hören wollen", merkte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarktes dazu an. "Das Unternehmen profitierte überdurchschnittlich von den Turbulenzen auf dem Energiemarkt seit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine."/mf/tih
(AWP)