Schwache Vorgaben aus den USA belasteten. Hinzu kamen Verbraucherpreise aus Deutschland und Italien. "Die letzten Zinserhöhungen scheinen die Inflation noch nicht bezwingen zu können", merkte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarktes an. "Es bleibt für die Notenbanken damit weiter ein Drahtseilakt, die Zinsen nach oben zu setzen, ohne die Wirtschaft völlig abzuwürgen."
Der deutsche ifo-Geschäftsklimaindex machte zwar Mut, doch warnten Experten vor übertriebenen Erwartungen. "Dennoch sollten die besseren wirtschaftlichen Aussichten nicht so interpretiert werden, dass nun ein unmittelbarer Boom bevorsteht", so Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. "Die Aufhellung wichtiger Konjunkturfrühindikatoren ist vor allem mit Sicht auf das zweite Halbjahr zu sehen. Die kommenden Monate bleiben vorerst schwierig."
Am Ende des Feldes lagen die Rohstoffwerte, die bereits am Vortag geschwächelt hatten. Hatten am Dienstag die Zahlen von BHP enttäuscht, zogen nun Rio Tinto den Sektor nach unten. Bei dem britisch-australischen Bergbaukonzern war im vergangenen Jahr der Gewinn wegen einer schwachen Nachfrage und steigenden Kosten überraschend stark zurückgegangen. Die Dividende soll nun sinken. Die Aktie sackte um knapp vier Prozent ab.
Autowerte konnten sich dem Abwärtstrend zwar nicht entziehen, doch immerhin stabilisierten die Zahlen von Stellantis den Sektor etwas. Der Autokonzern hatte im vergangenen Jahr deutlich mehr verdient und dabei von hohen Verkaufspreisen und Kosteneinsparungen profitiert. Die Aktie gewann 1,7 Prozent.
Stabil präsentierten sich unterdessen der Nahrungsmittelsektor. Hier ragten Danone heraus. Preiserhöhungen hatten den Umsatz des französischen Lebensmittelkonzerns im vergangenen Jahr in die Höhe getrieben. Auch wenn steigende Kosten und hohe Abschreibungen unter dem Strich für weniger Gewinn sorgten, zog die Aktie um 2,9 Prozent an, nachdem Analysten das Zahlenwerk gelobt hatten. Noch besser entwickelten sich lediglich die Medienwerten. Sie profitierten von den Gewinnen von Wolters Kluwer. Der niederländische Informationsdienstleister hatte mit seinen Zahlen für 2022 Anklang gefunden./mf/stk
(AWP)