Noch stärker legte der französische Cac 40 mit 0,96 Prozent auf 7395,11 Punkte zu, während der britische FTSE 100 um 0,44 Prozent auf 7775,49 Punkte anzog.

Die europäischen Märkte schlossen sich damit den US-Börsen an, die sich letztlich gut mit den Arbeitsmarktdaten vom Freitag arrangiert hatten. "Am Ostermontag fielen die Reaktionen an der Wall Street auf die weiter rückläufige Arbeitslosenquote und die leicht gestiegenen Stundenlöhne recht gelassen aus", stellte Kapitalmarktexperte Christian Henke vom Broker IG Markets fest. "Von einer neuerlichen Zinsangst war keine Rede."

Auch die politische Situation in Fernost belastete nicht. "Was die optimistischen Anleger derzeit so gar nicht interessiert, sind die zunehmenden Spannungen zwischen China und Taiwan", so Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. Er warnte allerdings vor zu viel Gelassenheit: "Sollte die Gemengelage hier eskalieren, dürfte dies auch an der Börse nicht ohne Folgen bleiben. Eine Invasion Chinas hätte mehr als nur geopolitische Folgen."

Zu den stärksten Titeln gehörten die Autowerte. Die Zulieferer hätten jüngst den ersten Auftragsanstieg seit elf Monaten registriert, merkte Chefstratege Ulrich Stephan von der Postbank dazu an. Die Hersteller profitierten derweil von einem anhaltend hohen Auftragsbestand. "Um einem Angebotsüberhang und einem Verfall der Margen vorzubeugen, gedenken die Hersteller aber, das Produktionswachstum der vergangenen Monate zu drosseln". In China könne zudem die Talsohle in Kürze durchschritten werden. Neben den deutschen Autowerten stiegen auch Renault um 2,5 Prozent.

Daneben waren eine Reihe weiterer zyklischer Branchen wie Rohstoffe, Bau und Baustoffe sowie die Einzelhändler gefragt. Die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone waren im Februar zwar im erwarteten Ausmass von 0,8 Prozent gesunken. Allerdings war der Anstieg im Januar mit revidierten 0,8 Prozent stärker als zunächst ermittelt. Zuvor war lediglich ein Zuwachs von 0,3 Prozent gemeldet worden. Zudem hatte sich der Onlinehandel im Februar dem Branchentrend entzogen. Unter anderem zogen H&M um 1,1 Prozent an.

In Paris stachen die Luxuswerte hervor. Das Analysehaus Jefferies hatte das Kursziel für LVMH von 740 auf 960 Euro angehoben. Analyst Flavio Cereda geht davon aus, dass der Luxusgüterkonzern weiter wächst und dabei seine Profitabilität in der Zeit nach der Pandemie aufrechterhalten kann. LVMH stiegen um 1,3 Prozent.

Am Ende des Feldes lagen dagegen defensive Branchen wie Lebensmittel, Gesundheit und Versorger. Hier gehörten Iberdrola mit knapp einem Prozent Minus zu den Verlierern. Nach dem Anstieg der vergangenen Wochen kam die Aktie nun etwas zurück./mf/men

(AWP)