Eine schwache globale Nachfrage und Corona-Lockdowns haben den chinesischen Aussenhandel einbrechen lassen. Die Ausfuhren gingen in US-Dollar berechnet im November um 8,7 Prozent überraschend stark zurück im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Einfuhren sackten sogar um 10,6 Prozent ab und damit stärker als vorhergesagt.

Analyst Jim Reid von der Deutschen Bank nannte diese Zahlen "eine Enttäuschung". Die Exporte wie auch die Importe seien so stark zurückgegangen wie seit Februar 2020 zu Beginn der Pandemie nicht mehr. Chinas Führung antworte nun mit Lockerungen der Corona-Restriktionen auf diese Schwäche.

Auch die grossen europäischen Handelsplätze meldeten leichte Verluste: Der französische Cac 40 gab um 0,4 Prozent auf 6663 Punkte nach. Der britische FTSE 100 lag mit 0,1 Prozent auf 7517 Zähler nur moderat in der Verlustzone.

Angesichts der schwachen Wirtschaftsdaten aus China verbuchten an Europas Börsen die Öl- und Gas- sowie die Rohstoffproduzenten die grössten Verluste, beide Sektoren verloren 2 Prozent. China ist der weltweit grösste Rohstoffimporteur.

Stärkster Sektor waren die Pharmawerte mit einem Plus von 0,8 Prozent. Hier stützten hohe Kursgewinne der Pharmariesen GSK und Sanofi von 7 beziehungsweise sogar 9 Prozent. Eine Richterin im US-Bundesstaat Florida hatte entschieden, dass die Pharmakonzerne sich nicht mit fast 5000 Klagen wegen angeblicher Krebsrisiken des Medikaments Zantac gegen Sodbrennen stellen müssen. Damit könnten die Unternehmen um milliardenschwere Schadensersatzzahlungen herumkommen, sagten Analysten, auch wenn der finale Ausgang angesichts anderer Klagen noch unklar sei.

Aktien von Airbus verloren 2,6 Prozent, nachdem sich der Flugzeugbauer etwas vorsichtiger zu den diesjährigen Auslieferungen geäussert hatte. Das Schlusslicht im EuroStoxx 50 waren Kering -Aktien mit einem Minus von 3,3 Prozent. Die Investmentbank UBS hatte die Kaufempfehlung für die Papiere des Luxusgüterkonzerns gestrichen./bek/stk

(AWP)