Beim Cac 40 zeigte sich ein ähnliches Bild: Der französische Leitindex gewann 0,48 Prozent auf 7534,54 Punkte. Der britische FTSE 100 legte um 0,25 Prozent auf 7898,86 Punkte zu.

Marktexperte Andreas Lipkow begründete die Gewinne auch mit dem besser als von Experten erwartet ausgefallen chinesischen Wirtschaftswachstum im ersten Quartal. Dort hatte die Konjunktur von dem Ende der Corona-Massnahmen profitiert.

Zudem hofften die Märkte auf die US-Berichtssaison, fügte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets hinzu. Mit den beiden Grossbanken Goldman Sachs und Bank of America stehen Zahlen von bedeutenden Adressen auf dem Programm. Doch damit nicht genug. "Nach Börsenschluss an der Wall Street wird sich dann noch der Streaming-Anbieter Netflix in die Bücher schauen lassen, der in den vergangenen Quartalen immer für eine Überraschung gut war", merkte Molnar an.

Banken standen denn auch an der Spitze der Gewinner, gefolgt von den Rohstoffwerten. Dabei stützte das Wirtschaftswachstum des rohstoffhungrigen China. Der Reise- und Freizeitsektor liess sich unterdessen nicht von den Abgaben der Tui -Aktie irritieren. Der Titel lotete nach der Kapitalerhöhung neue Tiefststände aus. Stattdessen beflügelten die Aussichten des britischen Billigfliegers Easyjet . Im laufenden Geschäftsjahr bis Ende September dürfte der bereinigte Vorsteuergewinn die von Analysten erwarteten 260 Millionen britischen Pfund (294 Mio Euro) übertreffen. Damit legte Easyjet-Chef Johan Lundgren die Latte bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr höher. Die Aktie kletterte um 4,7 Prozent und zog weitere Werte des Sektors mit.

Technologiewerte erholten sich unterdessen von den jüngsten Verlusten. Die Welthandelsorganisation (WTO) hatte sich in einem Streit um indische Zölle auf gewisse Elektronikprodukte auf die Seite der Europäischen Union gestellt. Indien habe mit Abgaben auf Mobiltelefone und eine Reihe anderer Produkte seine Verpflichtung zu zollfreiem Handel in diesem Techniksektor nicht eingehalten, hiess es in einem Urteil eines WTO-Schiedsgremiums.

Schwach entwickelten sich dagegen die Telekomwerte. Hier standen Aktien von Ericsson unter Druck. Ein trüber Ausblick liess den Kurs um 6,7 Prozent absacken. Damit setzte sich die enttäuschende Entwicklung der vergangenen Monate fort. Unternehmenschef Börje Ekholm rechnet auch im zweiten Quartal mit einer niedrigen operativen Marge und hat daher das Sparziel erhöht./mf/jha/

(AWP)