"Sowohl Käufer als auch Verkäufer halten sich zurück, der Markt befindet sich weiterhin in einer Patt-Situation", stellte Kapitalmarktmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarktes fest. Hintergrund seien die laufende Berichtssaison sowie eine ganze Reihe von US-Konjunkturdaten am Nachmittag. Dabei haben einige Quartalsberichte wichtiger Unternehmen zuletzt enttäuscht. "Die gedämpften Aussichten der Unternehmen sorgen derzeit für Gewinnmitnahmen oder Verkäufen bei den betroffenen Aktien", merkte Marktexperte Andreas Lipkow dazu an.

Auffallend schwach tendierten die Autowerte. Ein enttäuschender Quartalsbericht des US-Elektrofahrzeugbauers Tesla zog den Sektor nach unten. Die Preissenkungen der Amerikaner beunruhigten und überlagerten auch die Zahlen von Renault . Die Aktie verlor 7,2 Prozent und fiel auf den tiefsten Stand seit Anfang des Jahres zurück, obwohl die Franzosen ein starkes Umsatzplus für das erste Quartal gemeldet und damit die Erwartungen übertroffen hatten. Thema waren auch hier die Preissenkungen für E-Autos.

Günstige Nachrichten des Lkw-Bauers Volvo halfen dem Autosektor wenig. Der schwedische Lastwagen- und Bushersteller rechnet branchenweit mit einem stärkeren Absatz schwerer Lkw. Die Quartalszahlen zeigten beeindruckend, dass der Volvo die Erwartungen auf breiter Basis übertroffen habe, betonte Analyst Nick Housden von der Bank RBC. Alle Sparten hätten beim bereinigten operativen Gewinn besser als prognostiziert abgeschnitten. Volvo gewannen 1,8 Prozent.

Gut kamen auch die Zahlen von L'Oreal an. Eine starke Nachfrage nach Make-up und Hautpflege-Produkten hatte dem französischen Kosmetikkonzern einen überraschend guten Start ins Jahr beschert. Die Aktie stieg gegen den Gesamtmarkt um 0,6 Prozent und beflügelte den Sektor der Haushaltsgüter.

Weniger Zuspruch fanden die Zahlen von Nokia . Der Telekomzulieferer war überraschend schwach ins Jahr gestartet. Zwar legte der Umsatz um zehn Prozent auf 5,8 Milliarden Euro zu. Doch der operative Gewinn sank auf vergleichbarer Basis um 18 Prozent auf 479 Millionen Euro. Analysten hatten mit einem weniger starken Rückgang gerechnet. Die Anleger reagierten enttäuscht: Die Aktie büsste rund sechs Prozent ein./mf/mis

(AWP)