Erneut stand der Markt unter dem Bann des US-Schuldenstreits. "Die Verunsicherung unter den Anlegern ist gross", stellte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarktes fest. "Da in den USA Republikaner und Demokraten weiterhin keine Einigung im Schuldenstreit erzielen können, bringen sie ihre Schäfchen zunächst ins Trockene."

Negative Impulse lieferten zudem schwache deutsche Konjunkturdaten: Das Ifo-Geschäftsklima trübte sich im Mai erstmals seit einem halben Jahr wieder ein und verfehlte die Erwartungen. "Der Rückenwind nach der Corona-Pandemie hat an Kraft verloren", merkte Volkswirt Jörg Zeuner von der Fondsgesellschaft Union Investment an. "Der deutschen Wirtschaft wird es schwerfallen, in den kommenden Quartalen viel Schwung zu gewinnen."

Dass die konjunktursensiblen Autowerte deutlich nachgaben, überrascht angesichts dessen wenig. Auch die Immobilientitel standen nach der Zwischenerholung am Vortag wieder unter Druck. Insgesamt wiesen europaweit alle Branchen negative Vorzeichen auf.

Im Bankenbereich sackten Vontobel um 5,7 Prozent ab. Zeno Staub, den langjährigen Chef der Schweizer Privatbank, zieht es in die Politik. Weil er für den Nationalrat kandidieren wird, will er als Vorstandschef der Bank zurücktreten.

Im Einzelhandelssektor stachen Marks & Spencer positiv hervor. Die Aktie sprang um knapp 13 Prozent nach oben. Die geplante Wiederaufnahme der Dividendenzahlung durch den britischen Einzelhändler gilt als Signal, dass die Wende zum Positiven gelungen ist. Die Analysten von Morgan Stanley bezeichneten die jüngsten Zahlen zudem als stark./edh/men

(AWP)