Der französische Cac 40 beendete den Handel mit einem moderaten Plus von 0,23 Prozent auf 6753,97 Punkte. Der britische FTSE 100 schloss 0,19 Prozent niedriger bei 7558,49 Punkten. In London belasteten vor allem die Bankenwerte und Schwergewichte aus dem Öl- und Gassektor wie BP und Shell den "Footsie".
US-Notenbankchef Jerome Powell hatte am Vorabend nach dem europäischen Börsenschluss eine geringere Zinserhöhung im Dezember in Aussicht gestellt. Das hatte an der Wall Street eine Kursrally ausgelöst. Unerwartet kamen die Aussagen des Fed-Chefs indes nicht: "Marktbeobachter hatten auch zuvor schon nahezu einmütig erwartet, dass nach einer Serie von vier Leitzinsanhebungen um jeweils 75 Basispunkte zum Jahresausklang nun wohl nur noch ein 50-Punkte-Schritt folgen werde", hiess es von der Landesbank Baden-Württemberg. Zudem gebe es weder Entwarnung in Hinblick auf das Zinsniveau noch Signale für eine Wende.
Profiteur der Zinsperspektiven in den USA war der europäische Technologiesektor , der auf den höchsten Stand seit Anfang August kletterte. Die Anteile des niederländischen Halbleiterausrüsters ASML führten mit einem Aufschlag von fast vier Prozent die Gewinner im EuroStoxx 50 an. Auch Infineon und die Papiere des IT-Beraters Cap Gemini legten deutlich zu.
Neben den Banken zählten die Öl- und Gasproduzenten zu den Verlierern. Die Aktien gaben nach ihren jüngsten Kursgewinnen wieder nach. Zuletzt ist der Ölpreis deutlich gestiegen.
Unter den Bankaktien sackten die Aktien der Credit Suisse um weitere mehr als vier Prozent auf nurmehr 2,70 Franken ab. Damit nähert sich der Aktienkurs immer mehr dem Ausübungspreis einer 2,2 Milliarden Franken schweren Kapitalerhöhung von 2,52 Franken.
Gewinne verzeichneten dagegen Heineken . Pläne des Bierbrauers für Kosteneinsparungen liessen den Titel an der Amsterdamer Börse um gut drei Prozent steigen.
Mit einem Kurssprung von rund 15 Prozent quittierten die Aktien der Online-Apotheke Zur Rose Hoffnungen auf die Einführung des elektronischen Rezepts in Deutschland. Aussagen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach während der Digital Health Conference von Bitkom am Mittwochnachmittag sorgten etwas verspätet für frischen Schwung in den schwer gebeutelten Papieren. Wie Lauterbach sagte, soll das E-Rezept Mitte nächsten Jahres kommen. Die Basis der Infrastruktur solle dabei künftig auf Clouds und Smartphones beruhen./bek/jha/
(AWP)