Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 erreichte am Montag sein höchstes Niveau seit Ende August. Am Ende stieg er um 2,14 Prozent auf 3646,51 Punkte. Er konnte seine Gewinne nach zögerlichem Start stetig ausbauen, auch im Zuge des positiven Handelsstarts in New York. Für den französischen Cac 40 ging es um 1,95 Prozent auf 6333,59 Zähler hoch. Ausserhalb des Euroraums gewann der britische FTSE 100 1,66 Prozent auf 7473,03 Punkte.

Eine nachlassende Inflationsdynamik könnte die US-Notenbank Fed dazu verleiten, bei der weiteren geldpolitischen Straffung längerfristig etwas Tempo herauszunehmen. Für gute Stimmung sorgten aber auch die jüngsten militärischen Erfolge der Ukraine gegen die russischen Besatzungstruppen im Nordosten des Landes. Ausserdem wurde der schwache US-Dollar als Indiz einer wieder grösseren Risikobereitschaft der Anleger angesehen.

Im europäischen Branchenvergleich lockten zu Wochenbeginn besonders konjunktursensible Aktien aus Sektoren wie etwa Banken oder Autos die Investoren an. Die grössten Tagesgewinne gab es aber im Einzelhandelssektor , dessen Teilindex zuletzt wegen der eingetrübten Konsumstimmung auf ein Tief seit März 2020 gefallen war. Nun erholte er sich mit Schwung und weitete die Kursgewinne auf 4,5 Prozent aus.

In der Branchentabelle gab es keine Verlierer, die kleinsten Gewinne erzielten Anleger im Telekom- und Gesundheitssektor. Das sind zwei Branchen, denen Anleger einen defensiven Charakter beimessen. Hier stiegen die Branchenindizes jeweils um weniger als ein Prozent.

Die Deutsche Telekom war mit einem Abschlag von 0,9 Prozent allein auf weiter Flur im EuroStoxx, die Aktie kam nach ihren Kursgewinnen vom Freitag zurück von ihrem zuletzt erreichten Hoch seit 2002.

Besonders grosse Gewinner im Leitindex der Eurozone kamen aus den zuvor erwähnten Gewinnerbranchen, darunter die Papiere der Bank ING und des Autobauers Mercedes-Benz mit Anstiegen um mehr als fünf Prozent. Im Einzelhandelssektor gingen die Papiere von Inditex 4,2 Prozent höher über die Ziellinie.

Nachrichtlich für Gesprächsstoff sorgte der Rückversicherer Swiss Re , der mit einem Plus von 2,4 Prozent auf positive Aussagen beim Branchentreffen "Rendez-Vous de Septembre" in Monte Carlo reagierte. Die Schweizer rechnen in einer Welt mit wachsenden geopolitischen Spannungen, wirtschaftlichen Unsicherheiten und dem Klimawandel mit einer verstärkten Nachfrage nach Schutz vor Risiken, welche die Prämien steigen lassen dürften./tih/jha/

(AWP)