Der EuroStoxx 50 büsste Gewinne von bis zu 1,7 Prozent ein und fiel am Ende um 0,24 Prozent auf 3561,92 Punkte. Damit verzeichnete der Leitindex der Eurozone den dritten Verlusttag in Folge. Der französische Cac 40 gab um 0,19 Prozent auf 6210,22 Punkte nach.

In London fiel der FTSE 100 nach einem verlängerten Wochenende um 0,88 Prozent auf 7361,63 Zähler. Am Montag waren in Grossbritannien die Handelsräume wegen des Feiertags "Summer Bank Holiday" geschlossen geblieben.

Aus Branchensicht mussten europaweit Aktien von Minen- und Ölkonzernen mit Abschlägen von 2,9 beziehungsweise 2,7 Prozent die deutlichsten Einbussen hinnehmen. Aktuell herrscht die Sorge vor, dass die erwartete deutliche Abkühlung der globalen Konjunktur den Bedarf an Rohöl und anderen Rohstoffen spürbar verringern könnte.

Am EuroStoxx-Ende knickten dementsprechend die Papiere des französischen Ölkonzerns TotalEnergies um 3,6 Prozent ein. Hier belastete insbesondere der jüngste Einbruch der Ölpreise, die unter Nachrichten aus dem Irak litten. Das staatliche irakische Ölunternehmen Somo teilte mit, dass die Ölexporte trotz der heftigen Konflikte im Land unverändert weiterliefen. Der politische Konflikt im Irak war in der Nacht zum Dienstag weiter in Gewalt umgeschlagen. Der Irak ist ein wichtiges Ölförderland und Mitglied des Ölkartells Opec.

Ebenfalls in Paris büssten die Anteilsscheine von Carrefour 2,7 Prozent ein. Hier zog ein skeptischer Analystenkommentar der US-Bank JPMorgan Aufmerksamkeit auf sich. Die Leistungskennzahlen auf dem Heimatmarkt Frankreich und im übrigen Europa seien schwach gewesen, schrieb Analyst Borja Olcese. Dem Einzelhandelskonzern dürfte ein weiterer Abwärtszyklus mit Blick auf die Ergebnisse bevorstehen, da der Markt von einer höher als bislang erwarteten Inflation ausgehe.

Unter den weiteren Einzelwerten fielen H&M in Stockholm um mehr als ein Prozent. Angesichts von Rezessionssorgen dürften dem Fast-Fashion-Einzelhändler wohl einige schwierige Quartale bevorstehen, hiess es in der Studie des schwedischen Finanzinstituts Handelsbanken.

Im Blick standen zudem die Aktien von Sanofi und GSK . Wie Barclays-Analyst Iain Simpson schrieb, dürfte das finanzielle Risiko durch die Klagen gegen das zurückgerufene Anti-Sodbrennen-Medikament Zantac (Ranitidin) in den USA weit geringer ausfallen als die 50 Milliarden US-Dollar, die die betroffenen Unternehmen in den vergangenen Wochen an Börsenwert verloren hätten. Simpson rechnet mit einem Vergleich in Höhe von weniger als 10 Milliarden Dollar. Dennoch geht er davon aus, dass die Aktienkurse der betroffenen Unternehmen bis zu einer Einigung im kommenden Jahr unter Druck bleiben dürften. Sanofi stiegen um 1,5 Prozent und GSK um 0,4 Prozent./la/nas

(AWP)