Der französische Cac 40 stieg am Freitag um 0,44 Prozent auf 6033,13 Punkte. Der britische FTSE 100 legte um 0,10 Prozent auf 7196,24 Zähler zu. Im Fokus stand hier nicht zuletzt auch weiterhin Boris Johnson. Nach der Rücktrittsankündigung des Premierministers sind Forderungen nach seiner raschen Ablösung laut geworden. Johnson hatte tags zuvor seinen Rücktritt als Parteichef der britischen Konservativen verkündet, will aber bis zur Wahl eines Nachfolgers noch Premierminister bleiben.
"Auch wenn sich einige andere US-Konjunkturindikatoren zuletzt abgeschwächt hatten, blieb der Arbeitsmarkt im Juni robust", beurteilte Commerzbank-Volkswirt Christoph Balz die Jobdaten aus den USA. Von einer drohenden Rezession sei nichts zu spüren. Er erwartet daher, dass die US-Notenbank Ende Juli einen weiteren grossen Zinsschritt von 75 Basispunkten bekannt gibt.
Branchenseitig gab es überwiegend positive Vorzeichen. An der Spitze der Verlierer standen Versorgeraktien. Unter den Einzelwerten in EuroStoxx ging es etwa für Iberdrola um 4,2 Prozent abwärts. Enel verloren 0,2 Prozent. Dagegen erholten sich Aktien aus dem zuletzt stark gebeutelten Auto- und dem Baustoffe-Sektor im Tagesvergleich besonders deutlich.
Auf dem für die deutschen Autobauer wichtigen chinesischen Automarkt mehren sich die Anzeichen einer Erholung. Das zeigten die aktuellen Daten des Branchenverbandes PCA, nachdem der Automarkt Chinas lange unter Corona-Lockdowns und Lieferengpässen bei Chips gelitten hatte. VW gewannen 5,9 Prozent im EuroStoxx und Stellantis sowie Mercedes-Benz jeweils 3,8 Prozent. Renault rückten im Cac 40 um 2,6 Prozent vor.
Unter den Nebenwerten zogen die Anteile von Saipem in Mailand Aufmerksamkeit auf sich. Zeitweise gewannen sie ein Viertel an Wert und schlossen letztlich mit plus 7,3 Prozent. Der italienische Energiedienstleister hatte berichtet, dass wichtige Meilensteine bei Offshore-Windenergieprojekten in Frankreich und Taiwan erreicht wurden./ck/stw
(AWP)