Das Bankenbeben sei zwar noch nicht vorbei, bleibe aber beherrschbar, kommentierte Analyst Clemens Bundschuh von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) die Lage nach dem Zusammengehen der beiden grossen Schweizer Geldhäuser. Die Notenbanken nähmen die Bankenkrise ernst, wie auch die jüngsten Massnahmen zur Liquiditätsversorgung des Finanzsystems zeigten.

Der EuroStoxx 50 beendete den Tag mit einem Plus von 1,34 Prozent auf 4119,42 Punkte. In der vergangenen Woche hatte der Leitindex der Eurozone nach heftigen Schwankungen unter dem Strich knapp 4 Prozent eingebüsst. Für den französischen Cac 40 ging es am Montag um 1,27 Prozent auf 7013,14 Punkte hoch. Der britische FTSE 100 gewann 0,93 Prozent auf 7403,85 Punkte.

Sechs grosse Notenbanken erhöhen die Schlagzahl zur Versorgung des Finanzsystems mit Dollar-Liquidität. Bestehende Dollar-Geschäfte werden ab sofort nicht mehr wöchentlich, sondern täglich durchgeführt. Die Transaktionen haben eine Laufzeit von jeweils sieben Tagen und sollen bis mindestens Ende April stattfinden. Neben der EZB nehmen die Notenbanken der USA, Kanadas, Grossbritanniens, Japans und der Schweiz teil.

Auf den kräftigen Absturz der Bankenbranche seit anderthalb Wochen folgte eine deutliche Erholung. Im EuroStoxx ging es für die Aktien der Unicredit , der Nordea Bank, der BBVA und der Intesa Sanpaolo zwischen 2,4 und 3,7 Prozent hoch.

In London büssten dagegen die Papiere von Standard Chartered 3,0 Prozent ein. Die HSBC -Aktien erholten sich weitgehend und schlossen nur minimal im Minus. Händler verwiesen als Belastung auf die Entwertung risikoreicher AT1-Anleihen der Credit Suisse. Diese Papiere, nach der Finanzkrise 2008 eingeführt, sind nachrangige Anleihen, die in Aktien umgewandelt oder abgeschrieben werden können, falls eine Bank saniert werden muss oder zahlungsunfähig wird.

Im Schweizer SMI brachen die Aktien der Credit Suisse um knapp 56 Prozent ein, während die UBS-Papiere um 1,3 Prozent zulegten. Die UBS übernimmt die kleinere Rivalin für drei Milliarden Franken (gut 3 Mrd Euro). Hinzu kommen eine staatliche Verlustgarantie von 9 Milliarden Franken sowie Liquiditätszusagen im Umfang von bis zu 200 Milliarden Franken./ck/ngu

(AWP)