Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 verlor zum Handelsende 0,38 Prozent auf 4306,76 Punkte. Für den französischen Cac 40 ging es um 0,49 Prozent auf 7361,20 Punkte abwärts. Der britische FTSE 100 sank um 0,29 Prozent auf 7741,33 Punkte.

Die Furcht vor weiter steigenden Zinsen nahm nach den US-Preisdaten etwas ab. Marktspekulationen über Zinssenkungen der US-Notenbank ab Sommer seien aber verfehlt, hiess es von der Commerzbank. Die Inflation habe zwar ihren Höhepunkt überschritten, doch gehe der Rückgang sehr langsam vonstatten. Das unterliegende Inflationsproblem sei nicht gelöst.

Techwerte bekamen von den US-Preisdaten Auftrieb. Der entsprechende Sektor war mit plus 1,4 Prozent der beste der europäischen Stoxx-600-Branchenübersicht. Nachlassender Zinsdruck macht die Investitionen und Finanzierungen der Technologie-Unternehmen weniger teuer. Die Aktien des Chipindustrie-Ausrüsters ASML waren im EuroStoxx mit plus 2,6 unter den besten Werten.

Besser waren nur die Titel des Wohnimmobilienkonzerns Vonovia mit plus 3,3 Prozent. Am EuroStoxx-Ende verloren die Anteile des Brauereikonzerns AB Inbev 3 Prozent. Die Experten von HSBC hatten sie abgestuft.

Auch gute Geschäftszahlen von Unternehmen gaben den Börsen keinen neuen Schub. "In der auslaufenden Berichtssaison haben viele Unternehmen die Erwartungen der Analysten übertroffen, aber nicht die der Märkte", sagte Aktienstratege Marc Decker von der Quintet Private Bank. "Ein grosser Teil der positiven Entwicklung war schon eingepreist gewesen, sodass die Märkte sich weitgehend unbeeindruckt zeigten."

Ahold Delhaize war im ersten Quartal dank Preiserhöhungen und eines starken US-Geschäfts zwar weiter gewachsen. Zugleich belasten aber höhere Kosten die Marge des Supermarktbetreibers. Die Aktien verloren 2,3 Prozent. Schwache Halbjahreszahlen liessen zudem die Aktien des britischen Online-Händlers Asos um fast ein Viertel abstürzen.

Nach Quartalszahlen verbuchten die Anteile der Bank ABN Amro zunächst Kursgewinne, drehten dann aber ins Minus und schlossen drei Prozent schwächer. Credit Agricole aber legten um gut fünf Prozent zu. Dank guter Geschäfte im Investmentbanking waren die Franzosen mit einem Gewinnsprung ins Jahr gestartet.

Die Papiere des Zugherstellers Alstom verloren nach Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2,4 Prozent. Vestas indes kletterten um 3,7 Prozent hoch. Der dänische Windanlagenbauer war im ersten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt./ajx/he

(AWP)