"Die Fed muss es wieder einmal richten", kommentierte Analyst Konstatin Oldenburger vom Broker CMC Markets das Marktgeschehen mit Blick auf die Sitzung der US-Notenbank kommende Woche. Eine Zinssenkung - wie von einigen Anleger erhofft - wäre dabei sicherlich nicht der richtige Weg, das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen, so der Experte. Denn dann könnten Spekulationen aufkommen, "dass noch mehr im Argen liegt als bisher bekannt". Oldenburger setzt auf "eine Mischung aus Zuckerbrot und Peitsche" der Fed, um den Markt zu beruhigen und sich wieder der eigentlichen Agenda, dem Kampf gegen die Inflation, zuwenden zu können.

Wie schon in den vergangenen Tagen stand bei den Einzelwerten am Freitag vor allem die Aktie der Schweizer Grossbank Credit Suisse im Fokus. Der Kurs sackte um 8 Prozent ab, nachdem er sich am Donnerstag dank der Schützenhilfe der Schweizer Notenbank noch um 19 Prozent von der vorangegangenen Talfahrt und einem Rekordtief erholt hatte. Auf Wochensicht fiel der Börsenwert der angeschlagenen Bank um gut ein Viertel. Für die vergangenen zwölf Monate summiert sich das Minus auf rund 75 Prozent.

Auch für den Bankensektor insgesamt zeigten sich Europas Anleger am Freitag weiter skeptisch: Der Branchenindex zählte mit einem Rückgang um gut 2,5 Prozent zu den grössten Verlierern im marktbreiten Stoxx Europe 600 . Noch einen Tick schwächer präsentierte sich der Versichererindex , während der Index der Finanzdienstleister um über 2 Prozent nachgab.

Einziger Gewinner im europäischen Branchentableau mit einem minimalen Plus war der Technologiewerteindex . Er orientierte sich einmal mehr an der relativ robusten US-Technologiebörse Nasdaq. Vergleichsweise gut mit einem moderaten Minus hielt sich auch der Index der als verhältnismässig krisenresistent geltenden Medizinunternehmen ./gl/nas

(AWP)