Der französische Cac 40 stieg am Dienstag um 1,42 Prozent auf 7112,91 Punkte und der britische FTSE 100 gewann 1,79 Prozent auf 7536,22 Punkte.

Auch wenn die Anleger die Lage im Bankensektor wieder entspannter beurteilten, blieben die Entwicklungen im US-Finanzsektor weiter im Fokus, kommentierte Marktbeobachter Andreas Lipkow. Auch das Verhalten der Fed am Mittwoch sollte nicht unterschätzt werden. Allerdings scheine die Sorge, in diesem Börsenjahr womöglich erneut Kursgewinne zu verpassen, grösser als die vor weiteren Kursrücksetzern.

Nach der beschlossenen Notübernahme der Schweizer Grossbank Credit Suisse durch die heimische Konkurrentin UBS , den Liquiditätshilfen der Notenbanken sowie der Zusicherung weiterer Staatshilfen für US-Banken falls nötig, blieb vor allem der gebeutelte Bankensektor weiter auf Erholungskurs.

Auch der am Mittwochabend anstehende Zinsentscheid der US-Notenbank Fed scheint den Anlegern keine grossen Sorgen zu bereiten. Anleger rechnen aktuell mit einem kleinen Zinsschritt von 25 Basispunkten. Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets geht sogar davon aus, dass der vor einem Jahr angelaufene Erhöhungszyklus damit erst einmal ein Ende finden dürfte. Einige Anleger erwarteten sogar wieder Zinssenkungen in den USA gegen Ende des Jahres, schrieb Franck Dixmier, Anleihechef von Allianz Global Investors.

Die Finanzdienstleister- und die Bankenbranche waren im marktbreiten Stoxx Europe 600 die Favoriten mit Erholungsgewinnen um die vier Prozent. Dennoch blieben sie damit immer noch deutlich unter ihrem Kursniveau von vor anderthalb Wochen. Die Aktien der UBS erholten sich allerdings sehr deutlich mit einem Plus von etwas mehr als 12 Prozent. Die Anteile der Credit Suisse stiegen von ihrem rekordtiefen Niveau aus um etwas mehr als 7 Prozent.

Stark gefragt waren auch Papiere der Öl- und Gasbranche , von Versicherern oder auch aus dem Reise- und Freizeitbereich .

Unter den Einzelwerten standen in London zudem die Aktien von Kingfisher nach Jahreszahlen im Blick und büssten nach anfänglichen Gewinnen 1,5 Prozent ein. Laut Analyst James Grzinic von Jefferies seien die erfreulichen mittelfristigen Ziele der Baumarktkette wegen Bedenken über einen "nebulösen Kurs der Margenentwicklung in Frankreich und eine schwerfälligere Entwicklung in Polen" in den Hintergrund gerückt. "Im weiteren Sinne bedeutet dies, dass ein Grossteil der kurzfristigen Gewinnentwicklung von der Stabilität der Margen im Vereinigten Königreich abhängt."/ck/ngu

(AWP)