Der EuroStoxx 50 pendelte wie schon an den vergangenen Tagen in einer engen Handelsspanne. Er schloss 0,01 Prozent fester bei 3962,41 Punkten, womit er sich auf dem höchsten Niveau seit Ende März behauptete. Auf Wochensicht schaffte der Leitindex der Eurozone ein Plus von knapp einem Prozent. Seit dem Jahrestief Ende September steht eine Erholung von mehr als 20 Prozent zu Buche, dank der der Index sein Jahresminus inzwischen auf knapp acht Prozent eingedämmt hat.

Für den französischen Cac 40 ging es am Freitag um 0,08 Prozent auf 6712,48 Punkte hoch. Etwas besser hielt sich der britische FTSE 100 mit einem Kursanstieg um 0,27 Prozent auf 7486,67 Zähler.

Die Vorzeichen für die weitere Kursentwicklung sind nach dem Anstieg der Vorwochen nicht mehr ganz so rosig, wie die Experten der Landesbank Baden-Württemberg anmerkten. "Nach der jüngsten Rally sehen wir für die kommenden Monate daher ein ungünstiges Chance-Risiko-Profil für Risikoassets, zumal die Rezessionsrisiken nicht nur in Europa, sondern auch in den USA weiterhin nicht von der Hand zu weisen sind". So sei der neuerliche Ausbruch der Corona-Pandemie in der Volksrepublik China ein Warnsignal für die ohnehin angeschlagene Weltkonjunktur.

Im europäischen Branchenvergleich führten Ölaktien die Gewinnerliste an: Ihr Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 stieg um 0,7 Prozent.

Der Bankenindex hielt sich mit einem Anstieg um 0,14 Prozent vergleichsweise gut. Im EuroStoxx belegten die spanischen Branchenvertreter Santander und BBVA mit Gewinnen von 1,7 und 1,1 Prozent die vorderen Plätze. Bei BNP Paribas reichte es indes nur für ein branchenkonformes Plus. Informierten Kreisen zufolge hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Franzosen ebenso wie der Deutschen Bank höhere Kapitalanforderungen auferlegt.

Der Index der zinssensiblen Immobilienwerte gab nach dem gestrigen Kurssprung um knapp ein Prozent nach. Damit verpuffte die positive Reaktion auf die Veröffentlichung des jüngsten Sitzungsprotokolls der US-Notenbank Fed zum Teil wieder. Darin hatten die Währungshüter künftig kleinere Zinsschritte angedeutet. Der Sektor hatte in den vergangenen Monaten schon erheblich unter der Zinswende und der verschlechterten Lage am Immobilienmarkt gelitten.

In Zürich verloren Zur Rose 8,2 Prozent. Die Schweizer Versand-Apotheke und DocMorris-Mutter will per Ende 2022 den Bremer Logistikstandort der Eurapon Pharmahandel GmbH schliessen und stellt gleichzeitig die Marke Eurapon ein./gl/nas

(AWP)