Auf der Tagesordnung stehe für die Börsen heute nur ein Punkt: die US-Inflationszahlen aus der weltgrössten Volkswirtschaft, die am frühen Nachmittag veröffentlicht werden, schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets. "Von ihrem Hoch im Juli 2022 bei über neun Prozent soll die Teuerungsrate im Januar den siebten Monat in Folge rückläufig gewesen sein, so die Erwartungen. Im Dezember lag sie bei 6,5 Prozent. Werden diese Erwartungen jedoch enttäuscht, droht ein herber Rückschlag an den Börsen."

Der EuroStoxx 50 legte zur Mittagszeit um 0,37 Prozent auf 4256,89 Punkte zu, nachdem der Leitindex der Eurozone am Montag bereits um ein Prozent gestiegen war. Ein Grossteil der Verluste aus der vergangenen Woche hat er damit nun bereits wieder wettgemacht. Für den französischen Cac 40 ging es am Dienstag um 0,50 Prozent auf 7244,52 Punkte nach oben. Der britische FTSE 100 kletterte auf ein Rekordhoch und nähert sich nun der Hürde von 8000 Punkten. Zuletzt gewann er 0,50 Prozent auf 7986,91 Punkte.

Mit Blick auf die Branchen Europas gab es um die Mittagszeit herum keine Verlierer. Am schwächsten zeigte sich der Versicherungssektor mit plus 0,1 Prozent sowie der Chemiesektor mit plus 0,2 Prozent. Favorisiert wurde die Telekombranche , die um 1,8 Prozent stieg. Das war zuvorderst der Aktie von Vodafone geschuldet. Sie stieg um 3,6 Prozent und knüpfte damit an ihre kurz vor dem Handelsschluss am Vortag eingeheimsten kräftigen Gewinne an.

Wie am Vorabend bekannt wurde, hat sich der Medienkonzern und Breitbandanbieter Liberty Global mit knapp fünf Prozent an Vodafone beteiligt. Mit dem Finanzinvestment hofft Liberty-Global-Chef Mike Fries auf Wertzuwachs. Der derzeitige Aktienkurs Vodafones entspreche nicht dem Wert des operativen Geschäfts oder der angestrebten Konsolidierung, konstatierte er. Auch andere Aktien der Branche profitierten: BT gewannen 4,3 Prozent. In Frankreich legten Orange um 2,5 Prozent zu und im EuroStoxx rückte die Deutsche Telekom um 1,4 Prozent vor.

Die Anteile von Michelin zeigten sich nach einer anfänglichen Kursschwäche zuletzt kaum verändert. Der französische Reifenhersteller hatte am Vorabend seine Jahreszahlen vorgelegt und sich dabei für das laufende Jahr vorsichtig geäussert. Der Ausblick, vor allem die Angaben zum erwarteten operativen Ergebnis der Geschäftsbereiche, sei zwar enttäuschend, urteilte Analyst Philipp Konig von Goldman Sachs, doch das Management dürfte konservativ geschätzt haben.

Die Papiere des niederländischen Personaldienstleisters Randstad legten nach der Vorlage von Jahreszahlen, Personalien sowie Aussagen zu Aktienrückkäufen und zur Dividende zuletzt um 1,6 Prozent zu. Norsk Hydro dagegen büssten 2,4 Prozent ein. Der norwegische Aluminiumproduzent meldete für das vierte Quartal einen Gewinnrückgang und äusserte sich zudem zum laufenden Jahr vorsichtig./ck/men

(AWP)