Die Märkte liessen sich von den ordentlichen US-Vorgaben nicht inspirieren. "Die frühen Eröffnungsgewinne werden vermehrt für Gewinnmitnahmen genutzt", stellte Marktexperte Andreas Lipkow fest. "Die Gemengelage gibt derzeit kein klares Bild vor und lediglich die Hoffnung auf eine baldige globale Konjunkturerholung ist der Treibstoff für die zuletzt erfolgten Kursgewinne." Die Konjunktur lasse sich jedoch Zeit, diese Annahmen auch mit belastbaren Fakten zu untermauern.
Am Ende des Feldes lagen die Chemiewerte. Hier belasteten die Verluste des Schwergewichts BASF . Der weltgrösste Chemiekonzern rechnet für das laufende Jahr mit einem deutlichen Rückgang des operativen Ergebnisses. Der Kurs sank um über sechs Prozent ein. Auch Linde liessen Federn, wobei die Gründe nicht fundamentaler Natur waren. Die Aktie zollte mit den Abgaben lediglich dem Ausscheiden aus dem Dax Tribut, was offensichtlich Anpassungsbedarf auf institutioneller Seite auslöste.
Der Autosektor verzeichnete ebenfalls etwas stärkere Abgaben. Hier fielen Valeo mit 5,7 Prozent Abschlag auf. Die Jahreszahlen des Autozulieferers seien von gemischter Qualität, schrieb Analyst Himanshu Agarwal von Jefferies.
Der Reise- und Freizeitsektor litt unter den Abgaben von IAG , die um 5,8 Prozent nachgaben. Der Luftverkehrskonzern übernimmt die spanische Fluggesellschaft Air Europa komplett. Die British-Airways-Mutter will im laufenden Jahr zudem deutlich profitabler werden und ihr Flugangebot fast wieder auf das Vorkrisen-Niveau hochfahren.
Technologiewerte legten unterdessen zu. Aktien des spanischen Anbieters von Buchungssystemen Amadeus IT profitierten von den Zahlen für 2022 und zogen um 2,8 Prozent an. Spitzenreiter waren jedoch die Bauwerte. Gute Zahlen und der Ausblick für die Margenentwicklung liessen das französische Schwergewicht Saint-Gobain um 5,2 Prozent klettern./mf/jha/
(AWP)