In Paris war der Handelsverlauf ähnlich, dort betrug das Minus im Leitindex Cac 40 zuletzt 0,18 Prozent auf 5856 Punkte. Der britische FTSE 100 rutschte ebenfalls um rund 0,2 Prozent ab.
Bereits seit Mitte vergangener Woche nehmen die wichtigsten Börsen in Europa wieder Kurs Richtung Süden. Vage Hoffnungen auf eine etwas lockere Geldpolitik noch zu Wochenbeginn waren schnell der Ernüchterung gewichen. Ein robuster Arbeitsmarktbericht aus den USA hatte den Anlegern am Freitag den letzten Optimismus genommen. An den Aktienmärkten wurden die Job-Daten als Indiz dafür gewertet, dass eine Umkehr der US-Notenbank Fed von ihrem strengen Kurs gegen die Inflation nicht zu erwarten ist - und weitere deutliche Leitzinsanhebungen folgen werden.
In Europa und der Wall Street sorgten die Zinsängste für erhebliche Kursverluste vor dem Wochenende. Stephen Innes vom Vermögensverwalter Spi sprach von einem Ausverkauf an den Märkten, der die Sorgen der Investoren widerspiegle. Diese müssten nunmehr mit einer weiteren Straffung der Geldpolitik so lange rechnen, bis es zu Arbeitsplatzverlusten komme. Die negativen Auswirkungen dieses Vorgehens bedeuteten für die Aktienmärkte derzeit ein weiteres Abwärtsrisiko.
Unterdessen schauten in Europa die Anleger zum Beginn der neuen Handelswoche mit zunehmender Sorge auch auf die jüngsten Ereignisse im Ukraine-Krieg. Nach den Explosionen auf der für Russland strategisch wichtigen Krim-Brücke wurden am Montag in zahlreichen ukrainischen Städten und in der Hauptstadt Kiew Raketenangriffe gemeldet.
Auf Unternehmensseite bildeten europaweit Technologiewerte am Montag das Schlusslicht im Branchenvergleich - Börsianer verwiesen auf die bereits hohen Verluste im Sektor an der Wall Street vor dem Wochenende. Die schlechte Stimmung schwappe nun über. Auch Versorger- und Ölwerte notierten schwächer.
Bei den Einzelwerten stachen vor allem Renault mit einem Aufschlag von zuletzt rund vier Prozent heraus. Auftrieb gab die Aussicht auf eine Erneuerung der zuletzt brüchigen Allianz mit dem japanischen Partner Nissan . Die beiden Unternehmen stehen nach eigenen Angaben in Gesprächen über die strategische Zusammenarbeit in Märkten, bei Produkten und Technologien. Nissan erwäge, in eine neue Geschäftseinheit von Renault rund um Elektroautos zu investieren. Zuvor hatte es Spekulationen gegeben, Renault könne seinen Anteil an den Japanern deutlich senken.
Die Aktien von Vodafone in London verteuerten sich zuletzt um rund zwei Prozent. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg aus Insiderkreisen soll es mit American Tower und Cellnex weitere Interessenten für die zum Verkauf stehende Beteiligung an der Funkturm-Tochter Vantage Towers geben. Erste Offerten würden für diese Woche erwartet./tav/stw
(AWP)
1 Kommentar
Die ganzen Hardliner im Kreml die die NATO so witzig finden und immer wieder mit Atomwaffen drohen, vergessen dabei, dass es das dann auch mit Russland vorbei ist.
Aber die glauben es offenbar erst wenn sie mittendrin statt nur dabei sind.