Für den französischen Cac 40 ging es am Freitag unterdessen um 0,88 Prozent auf 7446,80 Punkte aufwärts. Der britische FTSE 100 kletterte um 0,41 Prozent auf 7762,89 Punkte.

Starke Zahlen aus der Luxusbranche stützten die Börsen auch ein Stück weit.

Zudem wirkten positive Signale für die Zinsen aus den USA nach. Schon mit dem jüngst nur leichten Rückgang der Inflation in den USA hätten die Zinssenkungserwartungen einen Schub erhalten und dies habe sich gestern fortgesetzt, hiess es von der Helaba. "Es gibt sicherlich gute Gründe, um auf eine Lockerung zu setzen."

Die Aussichten für das zweite Halbjahr sind manch einem Experten zufolge trotzdem nicht allzu rosig. Marktstratege Robert Greil von Merck Finck erwartet, "dass die Eurozone in diesem Jahr zwar knapp an einer Rezession vorbeischrammen wird." Damit verschiebt sich die Perspektive zu den konjunkturellen Aussichten. "Nach den jüngsten eher schwachen Wirtschafts- und Inflationsdaten ist aus der Zinsangst wieder Rezessionsangst geworden", so Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. "Bevor der Aktienmarkt vielleicht im zweiten Halbjahr ein Ende der Zinserhöhungen feiert, könnte es also erst noch einmal runter mit den Kursen gehen."

Die Zahlen von Richemont beflügelten indes die Luxusgüterwerte. Das Schweizer Unternehmen hatte die Analystenerwartungen mit dem Jahresergebnis deutlich übertroffen. Die hohen liquiden Mittel lassen zudem eine Dividendenerhöhung sowie ein neues Aktienrückkaufprogramm zu. Die Aktie gewann über sechs Prozent und erklomm damit ein Rekordhoch.

Die Analysten von Bernstein Research betonten die positiven Aussichten für den Luxusgütersektor insgesamt. Darauf deute die Belebung des China-Geschäfts hin, von dem die Richemont-Zahlen zeugten. Daher reagierten auch andere Werte der Branche wie Kering , LVMH und Hermes mit steigenden Kursen.

Versicherungswerte waren ebenfalls gefragt. Starke Zahlen von Scor stützten den Sektor. Das französische Unternehmen hatte im ersten Quartal unerwartet gut abgeschnitten. Scor sprangen um 8,6 Prozent in die Höhe. Nicht ganz so überzeugend waren die Zahlen des Branchen-Schwergewichts Allianz . Trotzdem reichte es für ein leichtes Plus.

Gewinne verzeichneten auch Societe Generale . Die französische Bank hatte im ersten Quartal dank einer deutlich reduzierten Vorsorge für Kreditausfälle mehr verdient. In den Monaten Januar bis März stieg der Überschuss im Jahresvergleich um sechs Prozent auf 868 Millionen Euro. Die Aktie gewann 2,1 Prozent. Auch andere Bankenwerte wie BNP Paribas , die um 2,6 Prozent anzogen, waren gefragt./mf/mis

(AWP)