Ähnlich sah es an den grossen Länderbörsen aus. Für den französischen Cac 40 ging es um 0,63 Prozent auf 7429,98 Punkte nach oben, während der britische FTSE 100 um 0,18 Prozent auf 7787,17 Punkte gewann.

Am Markt herrschte vorsichtiger Optimismus, dass die US-Notenbank an diesem Mittwochabend mit dem erwarteten kleinen Zinsschritt das Ende der Fahnenstange erreicht hat. "Wir rechnen mit einer Anhebung des Leitzinses um 25 Basispunkte", so Volkswirtin Tiffany Wilding vom Vermögensverwalter Pimco. "Gleichzeitig dürfte die Notenbank eine Pause bei weiteren Zinserhöhungen signalisieren, sofern die Daten dies zulassen."

Die Zuversicht birgt allerdings Enttäuschungspotenzial. "An der Börse herrscht immer noch ein zaghafter Optimismus, dass die Fed eine weiche Landung der Wirtschaft erreichen kann", warnte Kapitalmarktstrage Jürgen Molnar vom Broker vom Robomarktes. "Zerstört Fed-Chef Powell mit einem weiterhin zu aggressiven Ton diesen Optimismus, dürfte der Mai als einer der schwächsten Börsenmonate wohl auch in diesem Jahr seinem Ruf gerecht werden."

Neue Zahlen gab es im Bankensektor. Hier stachen Aktien der Unicredit mit fünf Prozent Aufschlag hervor. Die Geschäfte der italienischen Bank hatten im ersten Quartal von höheren Zinsen profitiert. Die Summe für Aktienrückkäufe und Dividenden soll sich zudem 2023 nun auf mehr als 5,75 Milliarden Euro belaufen. Das sind 500 Millionen Euro mehr als bisher. Die Analysten vom Investmenthaus Jefferies sprachen von einem weiteren hervorragenden Quartal der Italiener. Die Bank habe in allen relevanten Geschäftsbereichen stark abgeschnitten.

Nicht ganz so stark schnitten Aktien von BNP Paribas ab. Die Analysten von JPMorgan sprachen zwar von einem soliden ersten Quartal, bezeichneten die Qualität der Ergebnisse aber als durchwachsen. BNP tendierten kaum verändert. Aktien der Lloyds Banking verloren sogar 3,3 Prozent. Die Analysten von JPMorgan interpretierten die jüngsten Zahlen als uneinheitlich.

Zur Schwäche neigte der Automobilsektor. "In dieser Branche scheint der erste Schwung in Hinblick auf eine potentielle Konjunkturerholung weg zu sein", merkte Marktexperte Andreas Lipkow an. Aktien von Stellantis gaben um 1,6 Prozent nach. Der Autokonzern habe in den USA zwar positiv überrascht, in Europa aber enttäuscht, schrieb Analyst Daniel Roeska von Bernstein angesichts der jüngsten Zahlen. Zudem seien die Lagerbestände gestiegen. Noch stärker ging es mit den Ölwerten nach unten. Der Sektor folgte damit den Vorgaben aus den USA und Asien. Sorgen über eine weltweite Konjunkturabschwächung belasteten./mf/stk

(AWP)