Der EuroStoxx ging 1,14 Prozent tiefer bei 4075,94 Punkten aus dem Handel. In Paris sank der Cac 40 um 0,91 Prozent auf 6551,07 Punkte.

In der Eurozone stieg derweil die Unternehmensstimmung auf ein 15-Jahreshoch. Die Konjunktur im Euroraum starte zwar durch, kommentierte der Experte Christoph Weil von der Commerzbank. Laut Reinhard Cluse, Chef-Volkswirt der schweizerischen Bank UBS für Europa, den Nahen Osten und Afrika, aber signalisierten die Stimmungsdaten, dass die Inflation im Euroraum in diesem Jahr in der Spitze höher ausfallen könnte als bislang von ihm prognostiziert.

Der Londoner FTSE 100 gab derweil nur um 0,22 Prozent auf 7074,06 Zähler nach. Feste Minen- und Ölwerte stützten den "Footsie". Sie waren auch im Stoxx-600-Branchentableau vorne.

Als Antrieb verwiesen Börsianer auf die weiter steigenden Metall- und Ölpreise. Sie werden seit Wochen durch eine vielerorts entspanntere Corona-Situation gestützt, wenngleich die aktuell sich rasch verbreitende Corona-Deltavariante in vielen Ländern allmählich die Oberhand zu gewinnen scheint.

Die Aktien von BHP etwa gewannen 0,9 Prozent. Im Geschäft mit Eisenerz, Kupfer und Kokskohle profitiere der Minenbetreiber von niedrigen Kosten, wodurch attraktive Cashflows und Kapitalausschüttungen ermöglicht würden, schrieb Analyst Alain Gabriel von der US-Investmentbank Morgan Stanley.

Die A-Aktien von Shell stiegen um 1,4 Prozent. Analystin Irene Himona von der französischen Grossbank Societe Generale ging in einer aktuellen Studie nicht davon aus, dass sich eine Beschleunigung der Schadstoffsenkungsziele auf die Förderstrategie auswirken wird. Die Expertin reagierte damit auf ein Gerichtsurteil in den Niederlanden, das den Ölkonzern zum Klimaschutz und Senkung seiner Kohlendioxid-Emissionen verpflichtet. Die Stärken von Shell werden der Analystin zufolge überschattet. So biete das Unternehmen die stärkste Barmittel-Generierung unter den Ölkonzernen.

Im EuroStoxx hatten die Anteilscheine von Pernod Ricard nach einem erhöhten Gewinnausblick zwischenzeitlich ein Rekordhoch erreicht und schlossen an der Index-Spitze rund zwei Prozent im Plus. Bei dem Spirituosenhersteller laufe die Erholung schneller als gedacht, hiess es am Markt.

Schwach präsentierten sich dagegen Papiere von Luxusgüterkonzernen. LVMH und Kering büssten 1,8 beziehungsweise 3,0 Prozent ein. Die britische Bank HSBC rechnet in der Branche zwar mit einer ausserordentlich starken Umsatzentwicklung im zweiten Quartal, möglicherweise sei damit aber der Zenit erreicht. Sie rät nun nicht mehr dazu, neue Positionen aufzubauen. Mit Kering, Burberry und Richemont wurden die letzten verbliebenen Kaufempfehlungen aufgegeben./la/he

(AWP)