Für den französischen Cac 40 ging es um 0,32 Prozent auf 7467,34 Punkte nach unten, während der britische FTSE 100 unverändert tendierte.

Die Märkte litten unter der Unsicherheit, wie es mit der Geldpolitik weitergeht. Am Mittwoch tagt die US-Notenbank Fed und am Donnerstag der Rat der Europäischen Zentralbank. Der Markt rechne fest mit einer Erhöhung um weitere 0,25 Prozentpunkte in den USA, nur wie es danach weitergehe, sei alles andere als klar, beschrieb Kapitalmarktexperte Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets die Stimmungslage. Für die Eurozone stellt sich die Frage, ob es ebenfalls die 0,25 Punkte seien oder eben doch der grosse Zinsschritt komme.

Neue Inflationsdaten unterstrichen den Handlungsbedarf. Die Inflation in der Eurozone hatte sich im April wieder etwas verstärkt. Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Jahresvergleich um 7,0 Prozent. Im März war die Rate noch deutlich zurückgegangen. Analysten hatten für April mit einer unveränderten Rate gerechnet. Die EZB werde weitere Zinsanhebungen im Umfang von insgesamt 0,75 Punkte vollstrecken müssen, betonte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank.

Auch die Diskussionen über die US-Schuldenobergrenze trugen zur Zurückhaltung bei. "Wenn Weisses Haus und Kongress in einer Hand sind, ist deren Anhebung meist nur Formsache", stellte Chefvolkswirt Moritz Krämer von der LBBW fest. "Aber wehe, wenn nicht! Die Märkte sind nervös, denn Republikaner und Demokraten scheinen unversöhnlich."

Bei den Einzelsektoren setzten zwei Schwergewichte Akzente. Banken profitierten von den Zahlen von HSBC . Die britische Grossbank hatte überraschend viel Gewinn eingefahren. Im ersten Quartal lag der Überschuss mit gut 11 Milliarden US-Dollar (rund 10 Mrd Euro) mehr als dreimal so hoch wie ein Jahr zuvor. Nun will der vor allem in Asien aktive Konzern weitere eigene Aktien für bis zu zwei Milliarden Dollar zurückkaufen. An der Börse kamen die Nachrichten gut an. HSBC legten um 4,7 Prozent zu.

Ölwerte litten dagegen unter den Verlusten der Aktie von BP . Besser als erwartete Resultate für das erste Quartal traten hinter Aktienrückkäufen zurück. Hier will BP das Tempo künftig drosseln. Das Unternehmen sei damit der erste Ölkonzern, der in diesem Quartal seine Rückkäufe einschränke, betonten die Analysten von Jefferies. BP fielen um 4,7 Prozent.

Auch bei den kleineren Werten zogen Quartalszahlen teilweise deutliche Kursveränderungen nach sich. Aktien von Logitech etwa zogen um 6,1 Prozent an. Mit dem Ergebnis für das Schlussquartal des Geschäftsjahres 2022/23 hatte das Unternehmen die Analystenschätzungen deutlich übertroffen.

Eine Verkaufsempfehlung der Deutschen Bank liess dagegen Aktien des Pharmakonzerns Sanofi um drei Prozent absacken. Der durchwachsene Jahresstart bestätige die nur begrenzten Chancen, die Jahresziele zu übertreffen, schrieb Analyst Emmanuel Papadakis. Die Resultate verdeutlichten, dass Sanofi mit dem Margenziel nicht bewusst tiefgestapelt habe./mf/jha/

(AWP)