Geprägt ist die Stimmung an Märkten vom Beginn der Berichtssaison für das dritte Quartal. Überzeugende Quartalszahlen und höhere Gewinnziele grosser US-Konzerne wirken unterstützend. Die bislang gut verlaufende Berichtssaison drängt die diversen Belastungsfaktoren in den Hintergrund, heisst es aus Händlerkreisen.
Die positive Entwicklung im SMI wurde aber einerseits trotz guter Quartalszahlen vom Index-Schwergewicht Roche, andererseits von Nestlé gebremst. Mit Blick auf den Lebensmittelkonzern enttäuschte Konkurrent Danone am Berichtstag mit schwachen Zahlen. Im Tagesverlauf könnte sich das Augenmerk der Anleger nebst der laufenden Berichtsaison auch noch auf den bevorstehenden EU-Gipfel zum Brexit sowie am Abend auf die Veröffentlichung der Protokolle der jüngsten Fed-Sitzung richten. Davon erhoffen sich die Investoren Rückschlüsse auf erwartete Zinserhöhungen durch die US-Notenbank.
Roche im Fokus
Für Gesprächsstoff sorgen am Berichtstag nach den Quartalszahlen Roche. Nach einem positiven Start notieren die Genussscheine inzwischen mit 1,0 Prozent Minus. Dies, obwohl der Pharmariese etwas besser als im Schnitt von Analysten erwartet abgeschnitten hatte. Und auch der Ausblick wurde bestätigt. In den letzten Wochen war noch über eine leichte Abwärtsanpassung spekuliert worden.
0,3 Prozent im Plus liegen im Gegensatz dazu die Anteilsscheine von Branchennachbar Novartis. Der Pharmakonzern wird genau wie Nestlé am (morgigen) Donnerstag seine Zahlen vorlegen. Die Papiere des Nahrungsmittelkonzerns liegen jedoch auch mit 0,8 Prozent im Minus, nachdem Konkurrent Danone vermeldet hatte, dass der Umsatzanstieg im dritten Quartal etwas ausgebremst worden war.
Im Gegensatz dazu vermelden im SMI/SLI-Tableau Techwerte wie AMS (+3,1%) und Logitech (+1,2%) erneut deutliche Gewinne. Bereits am Vortag war es bei den zuletzt arg gebeutelten Aktien zu einer Gegenbewegung gekommen. Für Logitech erhöhte ausserdem J.P. Morgan das Rating auf "Neutral" von "Underweight".
Deutlich gefangen haben sich Sonova (+2,3%), die noch am Vortag nach dem Analystentag die Tagesverlierer waren. Analysten zogen inzwischen ihr Fazit zu den dort präsentierten Produktneuerungen. Grosse Überraschungen habe es nicht gegeben, so der Tenor. Und auch an der Strategie des Unternehmens habe sich nur wenig geändert.
Bei Inficon (+3,5%) hilft nebst der guten Grundstimmung ein Kommentar der UBS, in dem die Kaufempfehlung und ein ambitioniertes Kursziel bestätigt wurden. Der Westschweizer Technologiekonzern Kudelski (+3,7%) gab derweil am Dienstagabend eine Patentlizenzvereinbarung mit dem amerikanischen Streaming-Netzwerk Endeavor bekannt.
Und schliesslich stehen auch die zuletzt arg gebeutelten Asmallworld (+6,4%) am Berichtstag deutlich im Plus. Nicht von der guten Grundstimmung profitieren können hingegen New Venturetec (-4,7%) oder Meyer Burger (-3,3%). Der kriselnde Solarzulieferer hatte am Dienstag eine erneute Restrukturierung angekündigt.
(AWP/cash)