Das ist an den Märkten passiert
Die Differenz des Kurs-/Gewinn-Verhältnisses (KGV) zwischen Swiss Market Index (SMI) und dem EuroStoxx 50 Index ist auf 1,06 von 1,45 Ende März 2025 zurückgefallen. Zum Vergleich: Das historisch tiefste Verhältnis der letzten fünf Jahre betrug 0,99, das höchste 1,55 und der Durchschnitt lag bei 1,20. Und auch das absolute, vorwärtsgerichtete KGV für den SMI liegt mit Faktor 14,2 nahe am Zehn-Jahres-Durchschnitt. Positiv schlägt auch das höhere Kurs-/Buchwert-Verhältnis (P/B) zu Buche. Dieses stieg in den letzten drei Jahren auf den Faktor 3,6 nach 2,8. Grund ist das Dividendenwachstum bei den hiesigen Valoren - trotz global mauer Konjunktur.
Zwei positive Katalysatoren sind auszumachen. Einerseits der Euro, nachdem die Einheitswährung am Montag auf den höchsten Stand seit einem Monat ausgebrochen ist. Andererseits stimmt das hiesige Zinsumfeld, die Rendite der zehnjährigen Eidgenossen ist auf 0,14 pct und somit den tiefsten Stand seit drei Jahren gesunken. Ein Zolldeal mit den USA könnte zusätzliche Fantasie entfachen.
US-Börsen halten sich gut behauptet unter den Höchstwerten. Goldman Sachs erwartet eine Nachfrage von 8,2 Mrd. $ an Investments in den S&P 500 Index aufgrund des Portfolio-Rebalancing zum Ultimo. Schweizer Börse vor einem verhaltenem Start, möglicher US-Shutdown drängt Händler eher an die Seitenlinie.
Das sind die heutigen Schlagzeilen, Gerüchte und Kursziele
ABB: Oddo BHF geht bis 56 (54) Fr., belässt die Einstufung auf NEUTRAL. Mit Blick auf die Quartalszahlen, angetrieben durch die Elektrifizierungs-Sparte, dürfte ABB den Umsatz im dritten Quartal um 7,2 pct steigern. Derweil nimmt Nordea die Abdeckung wieder auf mit BUY und einem Kursziel bis 62,6 Fr., während Barclays weiter zurückhaltend bleibt und bis 39 (37) Fr. erhöht. Im Mittelfeld tummelt sich HSBC, welche neu bis auf 50 (45) Fr. mit HOLD geht.
Aryzta: Der amerikanische Fond-Riese Fidelity hält neu 3,1 pct beim Schweizer Backwarenhersteller. ZKB bestätigt Rating ÜBERGEWICHTEN, reduziert EPS-Schätzungen um etwas mehr als 3 Prozent. Die tiefere Verschuldungsquote sollte Refinanzierungskosten verbessern und ein fast zweistelliges EPS-Wachstum unterstützen.
Bucher: UBS hält an Einstufung KAUFEN und einem Kursziel bis 419 Fr. fest. Analyst mahnt etwas zur Vorsicht wegen den aktuellen Wetterbedingungen und den Wetterprognosen für den Rest der Saison. Dies deute darauf hin, dass das Agrargeschäft von Bucher durch wetterbedingte Faktoren beeinträchtigt werden könnte.
Dätwyler: Research Partners korrigiert auf 135 (140) Fr., Rating weiter HALTEN. Analystin noch nicht überzeugt, dass der Industriekonzern seine mittelfristigen Ziele erreicht.
Holcim: Am Dienstag zwischenzeitlich mit 3,3 pct höchster Tagesverlust seit 5 Monaten, ehe es am Abend zu Anschlusskäufen kam und die Aktie 1,1 pct tiefer aus dem Handel ging. Gewinnmitnahmen nach dem starken Lauf in 2025, die aktuelle Dividendenrendite dürfte gemäss Bloomberg-Daten nach Abspaltung von Amrize auf 2,8 pct von 4,8 Prozent in 2026 sinken. Auffallend auf der anderen Seite sind die hohen Volumen in den zurückgebliebenen Sika. Könnten erste Umschichtungen sein.
Lindt&Sprüngli: Norges Bank gibt sich neu als Aktionär mit einem Stimmrechtsanteil von mehr als 3 pct zu erkennen. Scheint, als hätte sich der Norwegische Staatsfond eingenistet.
Luzerner Kantonalbank: Désirée von Michaelis wird per 1. März 2026 neues Mitglied der Geschäftsleitung und übernimmt die Leitung des Departements Firmenkunden & Private Banking.
Roche: Aus der Gründerfamilie hat Melchior Oeri von Maja Oeri Inhaberaktien übernommen. Beide halten neu je 3,72 pct der Inhaberaktien. Der Basler Pharmakonzern stellte zudem einen neuen Test zur präzisen Herzinfarkt-Diagnose vor.
SIG Group: Research Partners senkt den Daumen, neu HALTEN statt KAUFEN und streicht das Kursziel bis 9,20 (25) Fr. zusammen. Aufgrund der begrenzten Informationen sei es schwierig, Aussagen zu den Aussichten nach 2025 zu machen. Unsicherheitsfaktor bleibe hoch.
Sonova: Barclays senkt bis 215 (225) Fr., bleibt bei UNDERWEIGHT.
Temenos: Barclays-Analyst sieht Potenzial bei der Software-Schmiede mehr oder weniger ausgereizt, senkt in einer Branchenstudie auf 65 (70) Fr., Einstufung weiterhin EQUALWEIGHT.
Swiss Life: JPMorgan erhöht auf 715 (685) Fr., belässt die Einstufung auf UNDERWEIGHT. Die Aktie sei immer noch hoch bewertet, so die Meinung des Experten.