Der cash Insider berichtet auch im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf X/Twitter aktiv.
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Ein Plus von gut drei Prozent seit Ende November - eines von fast 18 Prozent seit Januar. Der Swiss Performance Index (SPI) steuert auch heuer wieder auf eine höchst erfreuliche Jahresbilanz zu. Und die Indexrekorde setzen dem Ganzen auf den letzten paar Metern noch die Krone auf. Noch besser fällt die Bilanz aus Sicht der Grossinvestoren aus Übersee aus - dem um 15 Prozent rückläufigen Dollar sei Dank.
Wer im April, als Washington mit dem Zoll-Hammer um sich schlug und rund um den Globus für fallende Aktienkurse sorgte, die Nerven verlor und bei seinen Aktienbeständen die Reissleine zog, dem dürften angesichts dieser Indexrekorde Tränen der Verzweiflung in die Augen schiessen. Einmal mehr zeigt sich: Auch an der Börse ist Panik stets ein schlechter Ratgeber.
Noch erfreulicher als der um 17,8 Prozent höhere SPI schneiden meine Schweizer Aktienfavoriten für 2025 ab. Mit diesen liessen sich seit Januar durchschnittlich 22,8 Prozent verdienen. Das ist beileibe keine Selbstverständlichkeit, wurde doch gar mancher Fondsmanager und Vermögensverwalter von der überraschend starken Kursentwicklung bei den Valoren von Roche (+28 Prozent), UBS (+32 Prozent) und Novartis (+24 Prozent) auf dem falschen Fuss erwischt. Nicht eben wenige der besagten Marktakteure sind und waren in den drei Schwergewichten sträflichst unterinvestiert - und kriegten nun die Quittung dafür.
Bilanz der Aktienfavoriten der letzten Jahre
| Jahr | Aktienfavoriten** | SPI |
| 2013 | +40,1 % | +23,9 % |
| 2014 | +11,4 % | +15,2 % |
| 2015 | + 4,1 % | + 2,4 % |
| 2016 | - 3,7 % | - 1,7 % |
| 2017 | +23,6 % | +20,1 % |
| 2018 | - 19,1 % | - 8,8 % |
| 2019 | +25,4 % | +30,6 % |
| 2020 | + 9,8 % | + 3,1 % |
| 2021 | +10,0 % | +23,4 % |
| 2022 | - 17,2 % | - 16,5 % |
| 2023 | + 3,9 % | + 6,0 % |
| 2024 | + 7,6 % | + 7,6 % |
| 2025* | +22,8 % | +17,8 % |
* Schlusskurse vom 30. Dezember 2025
** Entwicklung vor anfallenden Kosten und unter Wiederanlage der Nettodividende
Mit Blick aufs kommende Börsenjahr stelle ich meine Aktienfavoriten grundlegend um. Neben dem Nahrungsmittelmulti Nestlé aus Vevey bilden neuerdings auch der Basler Pharmazulieferer Lonza sowie der Genfer Warenprüfkonzern SGS den harten Kern. Bei den hiesigen Finanzwerten löst die Partners Group aus dem steuergünstigen Baar die Grossbank UBS ab. Denn verhält es sich wie in der Vergangenheit, dann schneidet die Risikokapitalspezialistin in Zeiten rückläufiger Dollar-Zinsen meist überdurchschnittlich gut ab. Während Sandoz, Amrize, Sika, Julius Bär und Dätwyler auf der Titelauswahl verbleiben, runden aussichtsreiche Nebenwerte wie Belimo, Skan oder die R&S Group diese sinnvoll ab. Die taktische Liquidität beträgt wie bis anhin 5 Prozent. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich richte meine Aktienfavoriten insgesamt defensiver aus.
Zum einen sitzen amerikanische Grossinvestoren bei ihren Schweizer Aktienbeständen nicht nur auf satten Kursgewinnen, sondern auch auf nicht eben weniger satten Währungsgewinnen. Letztere bieten einen zusätzlichen Anreiz, um die aufgelaufenen Gewinne mitzunehmen. Zum anderen gibt es von einer Häufung der Überhitzungserscheinungen zu berichten.
Die Dezember-Umfrage der Bank of America bei Vermögensverwaltern und Fondsmanagern etwa strotzt nur so vor Superlativen. So halten die Umfrageteilnehmer durchschnittlich gerade noch flüssige Mittel im Umfang von 3,3 Prozent der verwalteten Vermögen. Das wiederum liegt klar unter dem Schwellenwert von 4 Prozent, bei welchem die Strategen der amerikanischen Grossbank von einem zuverlässigen «Verkaufssignal» für Risikoaktiven wie etwa Aktien sprechen. Mit anderen Worten: Man ist bis über beide Ohren investiert.
Doch damit nicht genug. Auch das viel beachtete Put-Call-Verhältnis sowie der milliardenschwere Zufluss in börsenkotierte Aktienfonds mit einem Hebel - auch als «Leveraged ETFs» bekannt - lassen auf eine gefährliche Sorglosigkeit schliessen. Wäre das Börsengeschehen eine Poker-Partie, sind die Marktakteure sozusagen «all in».
Für mich sind die stark anziehenden Edelmetallpreise ein unterschwelliges Zeichen für Stress im Finanzsystem. Der Höhenflug von Silber, Gold und Co zeugt von einem tiefen Misstrauen in die Werthaltigkeit des Papiergelds. Etwas liegt jedenfalls ziemlich im Argen. Was genau, wird sich zeigen, wenn sich der Nebel lichtet.
Dennoch übt man sich in Bankenkreisen in Zuversicht. Bei der UBS, der britischen Barclays und der Deutschen Bank traut man den europäischen Aktienmärkten auch im kommenden Jahr wieder prozentual zweistellige Kursgewinne zu. Wenn da mal nicht eine gehörige Portion Zweck-Optimismus mitschwingt.
Das alles will nicht heissen, dass die Stimmung gleich zu Beginn des neuen Börsenjahres kippen wird. Wenn ich in meinen gut drei Jahrzehnten an der Börse etwas gelernt habe, dann jenes, dass Trends oft länger halten als gedacht. Aber die Situation an den Aktienmärkten ist womöglich anfälliger als man vermuten könnte.
Zusammensetzung der Aktienfavoriten für 2026
| Titel | Anzahl | Einstand | akt. Wert* |
| Barmittel | 5'548 | ||
| Amrize N | 305 | 40,27 | 13'289 |
| Lonza N | 30 | 545,37 | 16'134 |
| Nestlé N | 203 | 75,26 | 15'984 |
| Partners Group N | 14 | 982,40 | 13'754 |
| Sandoz N | 230 | 37,12 | 13'303 |
| SGS N | 146 | 90,86 | 13'266 |
| Sika N | 49 | 210,50 | 7'967 |
| Belimo N | 9 | 781,00 | 7'029 |
| Dätwyler I | 41 | 135,30 | 6'708 |
| Julius Bär N | 107 | 57,73 | 6'677 |
| R&S Group N | 420 | 15,82 | 6'644 |
| Skan N | 126 | 52,80 | 6'653 |
| Total | 132'956 |
* Schlusskurse vom 30. Dezember 2025
Unser Partner Leonteq hat die Anpassungen beim Tracking-Zertifikat «CASHTQ» übrigens bereits umgesetzt. Nachstehend möchte ich wie üblich noch etwas detaillierter auf die einzelnen Unternehmen und ihre Aktien eingehen:
Nestlé (Gewichtung: 12 Prozent)
Rückblickend reagierte die Börse ziemlich unterkühlt auf die Rochade an der Unternehmensspitze. Das überrascht insofern, als dass mit Philipp Navratil ein junger und sehr fähiger Manager den Chefsessel übernommen hat. Früher oder später wird er dem Nahrungsmittelmulti aus Vevey seinen persönlichen Stempel aufdrücken. Auf den geplanten Stellenabbau dürften schon bald erste Veränderungen beim Beteiligungs- und Produktportfolio folgen. Auch ein (Teil-)Verkauf des L'Oréal-Pakets erscheint mir sehr wahrscheinlich. Während die beiden anderen Schwergewichte Roche und Novartis das laufende Jahr mit prozentual zweistelligen Kursgewinnen abschliessen konnten, fristet Nestlé noch immer ein Mauerblümchen-Dasein. Navratil weiss, dass er abliefern muss - folglich wird er 2026 abliefern...
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2026 (geschätzt): 18,2
Dividendenrendite (aktuell): 3,8 Prozent
Lonza (Gewichtung: 12 Prozent)
Auch die Aktien von Lonza blieben den Erwartungen in den vergangenen 12 Monaten vieles schuldig. Die Valoren notieren noch immer in etwa auf dem Stand von Ende 2024. Und das, obwohl der Pharmazulieferer aus Basel Umsatz und Gewinn seither kräftig steigern konnte. Gerade in Londoner Analystenkreisen traut man dem Unternehmen mit Blick auf die Jahresergebnisveröffentlichung von Ende Januar durchaus positive Überraschungen zu. Gewicht dürften an diesem Tag nicht zuletzt auch die Finanzziele fürs neue Jahr haben. Der milliardenschwere Kauf einer früheren Genentech-Produktionsstätte im kalifornischen Vacaville erweist sich aus der Sicht von Lonza immer mehr als Glücksgriff. Dieser Kauf geht zwar in die Zeit unmittelbar vor dem Wechsel von Wolfgang Wienand an die Unternehmensspitze zurück, könnte allerdings ebenso gut auch seine Handschrift tragen. Bei seinem früheren Arbeitgeber Siegfried hat sich Wienand mit genau solchen Meisterstreichen einen Namen gemacht. Unter ihm hat sich der Börsenwert des «Branchennachbars» Siegfried beinahe verachtfacht. Mal schauen, ob es ihm auch gelingt, den Aktien von Lonza endlich Schwung zu verleihen.
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2026 (geschätzt): 28,6
Dividendenrendite (aktuell): 0,8 Prozent
SGS (Gewichtung: 10 Prozent)
Neu in die Favoritenliste zieht SGS ein. Zum einen verfügt der Warenprüfkonzern über ein widerstandsfähiges Geschäftsmodell und zum anderen lenkt mit Géraldine Picaud seit März 2024 die frühere Finanzchefin von Holcim bei diesem Unternehmen die Geschicke. Ich persönlich halte viel von Picaud. Unter ihr wartete SGS seit Jahresbeginn bereits dreimal in Folge mit positiven Zahlenüberraschungen auf. So schnell dürfte diese Erfolgsserie wohl nicht abreissen und der Aktienkursentwicklung weiter Rückenwind verleihen. Gerade in Analystenkreisen wird SGS mit viel Skepsis begegnet. Nicht eben wenige Banken haben Verkaufsempfehlungen für die Papiere des Warenprüfkonzerns ausstehend. Mit jeder weiteren Zahlenüberraschung nimmt der Druck auf diese Analysten zu, ihre Anlageurteile unter positiven Vorzeichen zu überdenken.
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2026 (geschätzt): 21,5
Dividendenrendite (aktuell): 3,5 Prozent
Sandoz (Gewichtung: 10 Prozent)
In den letzten Tagen hatten die Aktien von Sandoz einen eher schweren Stand. Berichte, wonach die kanadische Arzneimittelbehörde ein von den Schweizern entwickeltes Biosimilar für Ozempic als «noch nicht zulassungsfähig» erachtet, setzte den Valoren der ehemaligen Novartis-Tochter zu. Wie aus einem Kommentar aus den Handelsräumen von Kepler Cheuvreux hervorgeht, stützt man sich bei diesen Berichten angeblich auf eine gut informierte Person ab - was auch immer das heissen mag. Doch ganz egal, ob es beim Ozempic-Biosimilar in Kanada zu Verzögerungen kommt oder nicht, steht Sandoz vor wachstumsstarken Jahren. Nicht nur die in den letzten Monaten auf den Markt gebrachten Nachahmermedikamente, auch die vielen noch anstehenden Produktlancierungen versprechen sowohl steigende Umsätze als auch weitere Margenverbesserungen. Denn die Vertriebsorganisation steht und muss höchstens punktuell ausgebaut werden. Zugegeben: Mit einem Plus von knapp 55 Prozent seit Januar sind die Aktien bereits gut gelaufen. Auf den nächstjährigen Schätzungen von Kepler Cheuvreux errechnet sich aber immer noch nur ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 18. Im Wissen darum, dass in den nächsten zehn bis zwölf Jahren eine Vielzahl umsatzstarker Markenmedikamente den Patentschutz verlieren, lässt sich die Situation von Sandoz mit jener des «Kindes im Süsswarenladen» vergleichen.
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2026 (geschätzt): 18,5
Dividendenrendite (aktuell): 1,0 Prozent
Partners Group (Gewichtung: 10 Prozent)
Den Aktionärinnen und Aktionären der Partners Group bot sich in den vergangenen 12 Monaten ein ungewohntes Bild: Mit einem Minus von gut 20 Prozent seit Januar zählt der Risikokapitalspezialist aus Baar zu den diesjährigen SMI-Schlusslichtern. Dieser Kursrückgang ist einerseits dem anspruchsvollen Branchenumfeld und andererseits der Dollar-Schwäche geschuldet. Da das Unternehmen in Franken Rechnung ablegt, leiden sowohl die verwalteten Kundenvermögen als auch die Ertragssituation darunter. Während hinter der Entwicklung des Dollars auch mit Blick aufs kommende Jahr gewisse Fragezeichen gesetzt werden müssen, sollte sich das Branchenumfeld im Zuge rückläufiger Dollar-Zinsen aufhellen. Wichtige Wachstumsimpulse erhoffe ich mir von der Zusammenarbeit mit Blackrock, eröffnen sich der Partners Group dadurch doch ganz neue kommerzielle Möglichkeiten.
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2026 (geschätzt): 17,1
Dividendenrendite (aktuell): 4,2 Prozent
Amrize (Gewichtung: 10 Prozent)
Zumindest für die Aktionärinnen und Aktionäre von Amrize ist der Schritt in die Selbständigkeit den Erwartungen vieles schuldig geblieben. Währenddem das ehemalige Mutterhaus Holcim die diesjährige SMI-Rangliste mit einem satten Plus von 80 Prozent unangefochten anführt, notieren die Valoren von Amrize noch immer unter ihrem rechnerischen Referenzkurs von etwas mehr als 46 Franken. Wie aus einer Offenlegungsmeldung hervorgeht, hat niemand geringeres als der norwegische Staatsfonds erst kürzlich wacker Aktien zugekauft. Mittlerweile bringen die Skandinavier etwas mehr als drei Prozent der Stimmen auf die Waage. Ich erwarte spätestens ab dem zweiten Quartal nächsten Jahres eine Belebung bei der Gewinnentwicklung und könnte mir gut vorstellen, dass das Unternehmen unter Firmenchef Jan Jenisch schon bald bedeutende Firmenkäufe tätigen wird. Alleine seit Anfang August wurden der SIX Swiss Exchange Titelkäufe aus dem Verwaltungsrat und der Chefetage im Umfang von fast 50 Millionen Franken gemeldet. Dabei tragen für mich insbesondere die grossen Transaktionen ganz klar die Handschrift des Firmenchefs höchst persönlich. Ganz offensichtlich sieht auch er mit Blick auf die Kursentwicklung noch Luft nach oben.
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2026 (geschätzt): 17,9
Dividendenrendite (aktuell): n.a.
Sika (Gewichtung: 6 Prozent)
Nicht nur bei Amrize, auch beim «Branchennachbarn» Sika hat sich der norwegische Staatsfonds jüngst Aktien angelacht. Das überrascht, wird dem Bauchemiehersteller seit Januar doch die undankbare Rolle des diesjährigen SMI-Schlusslichts zuteil. Noch bis vor zwei Jahren wurde Sika an der Börse als Vorzeigeunternehmen gefeiert. Kaum eine Bank, welche die Valoren ihrer Anlagekundschaft nicht zum Kauf angepriesen hätte. Seither ging der Nimbus des «Wachstumswunders» jedoch verloren – mit schmerzhaften Folgen für die Kursentwicklung. Trauriger Tiefpunkt war, als sich Sika kürzlich gezwungen sah, bei den Mittelfristzielen zurückzurudern. Die neuen Ziele lassen künftig wieder positive Überraschungen zu. Solche sind denn auch dringender denn je nötig, um das verlorene Anlegervertrauen zurückzugewinnen. Luft nach oben gibt es insbesondere in Nordamerika. Schätzungen der Bank Vontobel zufolge trägt diese Region momentan rund einen Viertel zum Gruppenumsatz bei. Und wer weiss - vielleicht winken dem Unternehmen bei einem Kriegsende in der Ukraine ja ebenfalls lukrative Aufträge.
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2026 (geschätzt): 19,7
Dividendenrendite (aktuell): 2,2 Prozent
Julius Bär (Gewichtung: 5 Prozent)
Der Zwischenbericht von Julius Bär für die ersten zehn Monate dieses Jahres hatte sowohl für die Haussiers als auch für die Baissiers etwas mit im Gepäck. Den Baissiers dürfte insbesondere der erneute Abschreiber auf dem Kreditbuch genehm gewesen sein. Es macht ganz den Anschein, als verkomme das Thema «faule Kredite» zum Fass ohne Boden. Die Haussiers wiederum werden mir begegnen, dass Stefan Bollinger der erste Firmenchef ist, welcher die zuvor ausufernden Kosten in den Griff bekommen hat. Die Fortschritte beim Kosten-Ertrags-Verhältnis können sich jedenfalls sehen lassen und tragen unmissverständlich die Handschrift Bollingers. Sein Leistungsausweis wusste schon bei seinem früheren Arbeitgeber Goldman Sachs zu beeindrucken. Noch ist das Enforcement-Verfahren der Finma nicht abgeschlossen. Es dürfte jedoch bloss eine Frage der Zeit sein, bis Julius Bär wieder ein Aktienrückkaufprogramm ins Leben rufen kann. Zugegeben: Dass die Aktien der Zürcher Bank in den letzten 12 Monaten in Sachen Kursentwicklung weit hinter anderen in- und ausländischen Rivalen zurückgeblieben sind, überrascht angesichts der unschönen Kreditausfälle nicht. Umso mehr besteht mit der Aussicht auf neue Aktienrückkäufe ein gewisser Nachholbedarf.
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2026 (geschätzt): 11,3
Dividendenrendite (aktuell): 4,2 Prozent
Belimo (Gewichtung: 5 Prozent)
Beim Bau grosser Datenzentren kommt momentan kaum jemand an Belimo vorbei. Das Unternehmen hat sich nämlich auf Lüftungs- und Kühlsysteme spezialisiert und profitiert so indirekt vom Investitionsboom auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz. Gefragt sind insbesondere die optischen Schalter Belimos, welche ultraschnelle Verbindungen zwischen den Servern ermöglichen und dadurch den Energieverbrauch reduzieren. Das Unternehmen steht vor wachstumsstarken Jahren, wobei gerade die Gewinnkraft vermutlich unterschätzt wird. Selbst UBS-Chefanalyst Sebastian Vogel - er stuft die Aktien schon seit September 2022 mit «Sell» ein - liegt mit seinen Gewinnerwartungen über den durchschnittlichen Annahmen seiner Berufskollegen bei anderen Banken. Da wird der eine oder andere Analyst seine Schätzungen wohl erhöhen müssen und damit den zuletzt sträflich vernachlässigten Valoren von Belimo neues Leben einhauchen.
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2026 (geschätzt): 40,5
Dividendenrendite (aktuell): 1,2 Prozent
Dätwyler (Gewichtung: 5 Prozent)
Im Frühling zählten die Aktien von Dätwyler noch zu den Sorgenkindern unter meinen Schweizer Aktienfavoriten. Spätestens nach der Veröffentlichung des Halbjahresergebnisses von Mitte Juli stand dann aber fest, dass die Industriegruppe unter Firmenchef Volker Cwielong wieder zurück in die Erfolgsspur gefunden hat. Weiterhin interessant erscheint mir insbesondere das Zuliefergeschäft für Hersteller von Abnehm-Spritzen. Zudem verstärkte das Unternehmen erst kürzlich mit dem Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an Capsul'in das ebenfalls lukrative Geschäft mit Kaffeekapseln. Dank einer gut gefüllten Projektpipeline steht Dätwyler am Anfang eines neuen Wachstumszyklus. Dank eines künftig höheren Umsatzbeitrags aus hochmargigen Geschäftsbereichen, den angekündigten Effizienzsteigerungsmassnahmen und eines geringeren Investitionsbedarfs sind deutliche Margenverbesserungen zu erwarten. Gleichzeitig liegen die Gewinnschätzungen der Analysten weit unter den firmeneigenen Mittelfristzielen, was übertrieben pessimistisch erscheint.
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2026 (geschätzt): 25,6
Dividendenrendite (aktuell): 1,9 Prozent
R&S Group (Gewichtung: 5 Prozent)
Für die Aktien der R&S Group hiess es in den letzten Wochen und Monaten: Zurück auf Start. Dass die Valoren des Trafoherstellers nach einem Vorstoss auf 40 Franken und mehr deutlich im Kurs zurückgefallen sind, ist nicht zuletzt der ebenso einschneidenden wie überraschenden Gewinnwarnung vom November geschuldet. Das Unternehmen selbst berichtet von vorübergehenden Engpässen bei den Kundeninstallationen. An den strukturell bedingten Wachstumstreibern wie dem steigenden Strombedarf, der Elektrifizierung und Digitalisierung sowie dem Ausbau erneuerbarer Energiequellen ändert sich nichts. Mit der Gewinnwarnung nur wenige Monate nach seinem Amtsantritt vom Juni dieses Jahres hat der neue Firmenchef Eduardo Terzi viel Anlegervertrauen verspielt. Dieses zurückzugewinnen braucht Zeit. Etwas Geduld könnte sich mit Blick aufs kommende Jahr aus Anlegersicht jedoch bezahlt machen.
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2026 (geschätzt): 10,8
Dividendenrendite (aktuell): 3,1 Prozent
Skan (Gewichtung: 5 Prozent)
Auch Skan sah sich kürzlich zu einer Gewinnwarnung gezwungen. Schuld sind Projektverzögerungen und die dadurch geringere Auslastung der Produktionskapazitäten. Sollte der Spezialist für Reinraum- und Isolatorentechnik den Beweis antreten können, dass es sich hierbei bloss um vorübergehende Probleme handelt, dürften die Aktien zu einer kräftigen Kurserholung ansetzen. Dass die Valoren von Skan seit Ende Juli gut 30 Prozent an Wert eingebüsst haben, dürfte auch mit Titelverkäufen seitens der Fondstochter J. Safra Sarasin zu tun haben. Sobald der besagte Auftrag abgeschlossen ist, sollte der Verkaufsdruck spürbar nachlassen. Ich bin jedenfalls zuversichtlich und rechne im Laufe des kommenden Jahres mit einer kräftigen Belebung bei Umsatz und Gewinn.
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2026 (geschätzt): 29,4
Dividendenrendite (aktuell): 0,8 Prozent
Schauen Sie sich doch auch das Tracker Zertifikat auf die Schweizer Aktienfavoriten des cash Insider an. Mit diesem setzen Sie einfach und bequem auf die von ihm favorisierten Aktien. Die Nettodividenden werden dabei jeweils zeitnah reinvestiert.
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