Nach einer starken Phase von sieben Tagen und der Rückeroberung der Marke von 12'000 Punkten werden die jüngsten Gewinne konsolidiert. Die Kursausschläge halten sich in einem ruhigen Geschäft indes zum grössten Teil in engem Rahmen, entsprechend ist auch der Volatilitätsindex VSMI in den Bereich von 20 Punkten wieder deutlich zurückgefallen. Noch vor zehn Tagen notierte er bei über 34 Punkten. Die Sorgen durch den Krieg in der Ukraine, bevorstehende Zinserhöhungen oder steigende Energiepreise seien allerdings noch nicht verschwunden, meint ein Marktteilnehmer. So bestehe weiterhin das Risiko einer Stagflation.
Die zentrale Frage lautet denn auch laut einem Kommentar von Federated Hermes: "Können die Zentralbanken die am schnellsten wachsende Inflation seit vier Jahrzehnten bekämpfen, ohne eine weltweite Rezession auszulösen?". Mit der ersten Zinserhöhung und der Ankündigung sechs weiterer Schritte habe die US-Notenbank die Erwartungen der Märkte auf jeden Fall erfüllt. Die Aktien hätten zudem zuletzt von der Behauptung des Fed profitiert, dass die Inflation unter Kontrolle sei.
Die grössten Abgaben verzeichnen derzeit AMS Osram (-1,4 Prozent) sowie einige Titel aus dem erweiterten Gesundheitsbereich wie Lonza (-0,9 Prozent), Alcon (-0,8 Prozent) und Vifor Pharma (-0,7 Prozent).
Aber auch einige als defensiv geltenden Papiere wie Geberit (-0,8 Prozent) und Swisscom (-0,7 Prozent) büssen überdurchschnittlich an Terrain ein. Die defensiven Schwergewichte zeigen sich uneinheitlich und fallen insgesamt nicht gross auf. Am besten halten sich die Genussscheine von Roche (+0,6 Prozent), während Nestlé knapp im Plus und Novartis knapp im Minus stehen.
Die kürzere Gewinnerliste wird von Sonova (+1,2 Prozent) und Straumann (+1,1 Prozent auf 1'425,50 Fr.)) angeführt. Für letztere hat Jefferies die Bewertung mit dem Votum "Buy" und einem Kursziel von 1820 Franken wieder aufgenommen, was für etwas Rückenwind sorgt. Nach einem Kursrückgang von rund 30 Prozent sei nun ein guter Einstiegspunkt gekommen, hiess es dazu.
Etwas lebhafter zeigt sich der breite Markt, wo verschiedene Unternehmen Jahreszahlen vorgelegt haben. Bachem etwa werden 4,4 Prozent tiefer gehandelt. Der Pharmazulieferer hat die Markterwartungen in Sachen Profitabilität und Umsatzwachstum für 2021 verfehlt und einen wenig konkreten Ausblick für 2022 geliefert.
Noch stärker geraten Interroll (5,4 Prozent) unter Druck. Der Anbieter von Logistiktechnik hat zwar deutlich mehr Gewinn erzielt, die Margen wurden aber kräftiger von Lieferproblemen und Rohstoffpreisen belastet als erwartet.
Für Aktien des Flughafens Zürich werden dagegen 1,4 Prozent mehr bezahlt. Laut Händlern empfiehlt HSBC die Papiere wieder zum Kauf.
Dätwyler (+0,3 Prozent oder +1 Fr.) fangen den Abgang der Dividende von 4,20 Franken mehr als auf.
(AWP)