Vorsichtige Zurückhaltung lautet für viele Akteure an den Finanzmärkten die Devise. Denn im späteren Tagesverlauf steht die Zinsentscheidung der US-Notenbank auf dem Programm. Zuvor bietet am Nachmittag der ADP-Bericht einen Vorgeschmack auf den April-Arbeitsmarktbericht, der in den USA am Freitag veröffentlicht wird. Ausserdem rücken US-Einkaufsmanager-Indizes in den Blick. Am Sonntag schliesslich wird in Frankreich darüber entschieden, wer der neue Präsident wird.

Auch die Vorgaben der Börsen in Übersee liefern zu Wochenmitte nur wenig Orientierung. Zudem steige mit dem anhaltenden Aufwärtstrend der Dividendenpapiere auch die Bereitschaft zu Gewinnmitnahmen, so Marktteilnehmer. Derweil ist die Berichtssaison weiter in Fahrt. So haben die SMI-Unternehmen LafargeHolcim und Swisscom Zahlen vorgelegt.

Der Swiss Market Index (SMI) steht um 09.30 Uhr 0,05% tiefer bei 8'864,45 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, sinkt um 0,17% auf 1'416,99 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,07% auf 10'051,84 Stellen. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren 14 im Plus und 16 im Minus.

LafargeHolcim fallen nach Erstquartalszahlen um 2,1%; ihnen bleiben somit Anschlusskäufe nach einem guten Vortag verwehrt. Die ausgewiesenen Zahlen überzeugen die Analysten aber; denn ungleich wie viele Quartale zuvor wartete das Unternehmen mit einem besser als erwartet ausgefallenen Umsatz auf. Doch die Margenverbesserung fiel etwas geringer aus als erwartet. Die bisherigen Jahresvorgaben werden durch das Unternehmen bestätigt.

Swisscom notieren hingegen 0,9% fester. Der Telekommunikationskonzern hat mit den für Januar bis März präsentierten Gewinnzahlen die Erwartungen der Analysten auch dank einem verbesserten Finanzergebnis zum Teil deutlich übertroffen und bekräftigt die Ziele für das laufende Jahr. Die Ergebnisqualität sorgt hingegen für Gesprächsstoff.

Einen Blick wert sind auch die Aktien des Lifesciencekonzerns Lonza (-1,7%), die mit heutigem Datum wieder Aufnahme im prestigeträchtigen Leitindex SMI gefunden haben. Bereits am Vortag hatten die Papiere der Basler mit dem Start des Bezugsrechtehandels für eine milliardenschwere Kapitalerhöhung um deutliche 6,5% nachgegeben.

Lonza ersetzten im SMI den Pharmakonzern Actelion, dessen Übernahme durch die US-Firma Johnson&Johnson unmittelbar bevorsteht. In den SLI rücken in der Folge die Aktien der im Bereich Private Equity tätigen Partners Group nach. Deren Papiere ziehen um 1,1% an.

Die Bankenpapiere Credit Suisse (-0,5%) und UBS (+0,2%) tendieren uneinheitlich, während Julius Bär um 0,5% nachgeben. Die Versicherer sehen die grössten Rückschläge bei Zurich Insurance (-0,4%), während das Minus bei der Bâloise (-2,2% oder 3,20 CHF) auf den Dividendenabgang von 5,20 CHF zurückgeführt werden kann.

Gestützt wird der Gesamtmarkt von den Pharma-Schwergewichten Novartis (+0,2%) und Roche (+0,5%). Letztere hat von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für den Ventana PD-L1 Biomarker Test als komplementäre Diagnostik bei einer bestimmten Form von Blasenkrebs erhalten. Nestlé geben derweil mit minus 0,2% leicht nach.

Dufry (+0,4%) und Geberit (+1,0%) tendieren wieder mit positiven Vorzeichen, nachdem am Vortag die Quartalsausweise der beiden noch Verkäufe ausgelöst hatten. Und Clariant (+0,6%) profitieren von einer Kursziel-Erhöhung durch Barclays beim unveränderten Anlagevotum "Equal Weight".

Am breiten Markt stehen nach Zahlen etwa Valiant (-0,2%) oder Schmolz+Bickenbach (+2,1%) im Fokus. Beim Pharmazulieferer Siegfried (+0,8%) wurde zudem bekannt, dass der Investor Rainer-Marc Frey seine Beteiligung signifikant auf 2,76% abgebaut hat, nach 8,63% per Ende 2016. Mit Dividendenabgang gehandelt werden unter anderem die Aktien von EFG (-3,5%) und Helvetia (-2,5%).

Ypsomed (+3,4%) profitieren von guten Zahlen des dänischen Insulinherstellers Novo Nordisk. Dieser ist mit einem Gewinnplus in das neue Jahr gestartet. Ypsomed stellt Insulin-Pens zur Verabreichung des Hormons her.

ra/cp

(AWP)