Das hohe Niveau konnte der SMI nicht bis Handelsschluss verteidigen. Und auch die Marke von 13'000 Punkten wurde knapp nicht geknackt. Spielverderber waren die defensiven Pharmaschwergewichte Roche und Novartis, die kaum verändert ins neue Jahr starteten. Demgegenüber rückten vor allem Finanzaktien vor.

Die Stimmung unter den Anlegern sei zu Jahresanfang trotz Omikron- und Inflationssorgen insgesamt gut gewesen, sagten Händler. Es herrsche die Meinung vor, dass die Probleme mit der Pandemie und der Inflation dank der weltweit fortschreitenden Impfkampagnen und der weiterhin gut laufenden Wirtschaft an Brisanz verlieren. Ausserdem fliesse jeweils zu Jahresbeginn viel Liquidität in die Märkte, was den Handel mit Aktien stütze, hiess es weiter.

Zu Börsenschluss lag der SMI noch um 0,49 Prozent höher bei 12'939,17 Punkten. Das neue Allzeithoch setzte er am frühen Nachmittag bei 12'997,15 Stellen. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewann 0,50 Prozent auf 2079,47 und der breite SPI 0,52 Prozent auf 16'530,60 Zähler. Von den 30 SLI-Titeln legten 25 zu und 5 gaben nach.

Am stärksten auf dem Vormarsch waren bei den Blue Chips die Titel des Sensoren- und Lichtspezialisten AMS (+4,2 Prozent). Die Meldung zum Abschluss des Rückkaufs von Euro-Wandelanleihen dürfte den Kursverlauf kaum beeinträchtigt haben. Vielmehr gab es Rückendeckung vom guten Verlauf an der US-Technologiebörse Nasdaq und in den Aktien des Grosskunden Apple.

Gut nachgefragt wurden zu Jahresbeginn auch Finanztitel. Einer der Verlierer des vergangenen Jahres, die Credit Suisse, startete mit einem Plus von 2,4 Prozent ins Jahr 2022. Grössere Kursavancen verzeichneten zudem Swiss Life (+2,2 Prozent), Swiss Re (+1,4 Prozent) oder UBS (+1,3 Prozent). Händler sahen etwa die Aussicht auf steigende Zinsen als Kurstreiber für Banken und Versicherer.

Fester gingen auch die Aktien des Versicherungskonzerns Zurich (+1,6 Prozent) aus dem Handel. Die Zurich hat den Verkauf ihres Altbestandes an Lebensversicherungen in Italien bekanntgegeben. Das stütze die Solvenzkraft und sei positiv zu werten, etwa auch mit Blick auf weiterhin hohe Dividendenzahlungen, meinten Analysten.

Weit vorne im Gewinner-Tableau waren darüber hinaus auch Industrietitel wie Holcim (+1,2 Prozent) oder ABB (+1,1 Prozent) sowie die Papiere des Zahnimplantat-Herstellers Straumann (+1,6 Prozent) und des Uhrenkonzerns Swatch (+1,1 Prozent) zu finden. Im vergangenen Jahr hinkten Swatch noch dem Branchennachbar Richemont (+0,6 Prozent) an der Börse hinterher.

Zu den grössten Blue-Chips-Verlierern zählten am Montag Alcon (-1,3 Prozent), Lonza (-1,6 Prozent) und Kühne+Nagel (-1,3 Prozent). Knapp ein Prozent verloren die Titel es Vermögensverwalters Partners Group.

Bremsend für den Gesamtmarkt wirkten aber vor allem die Pharmaschwergewichte Roche (-0,1 Prozent) und Novartis (+0,1 Prozent), während Nestlé um 1,4 Prozent kräftig zulegten. Der Nahrungsmittelkonzern hatte zum Jahresende wie geplant das 13 Milliarden Franken schwere Aktienrückkaufprogramm abgeschlossen.

Am breiten Markt stachen die Aktien des Zürcher Flughafens (+2,8 Prozent) positiv hervor. Der grösste Schweizer Flughafen hat laut CEO Stephan Widrig genug finanzielle Mittel, um auch die Omikron-Krise durchzustehen. Ausserdem macht sich im Reisesektor mit der Hoffnung auf Entspannung an der Coronafront Zuversicht breit. Der Reisedetailhändler Dufry rückte an der Börse um 6,7 Prozent vor.

Klar fester tendierten auch der Medizinaltechniker Medartis (+6,1 Prozent) oder die Biotechaktien Obseva (+7,6 Prozent) und Polyphor (+23 Prozent). Kurz vor dem Jahreswechsel hat Polyphor die Fusion mit Enbiotix abgeschlossen. Das Unternehmen heisst nun Spexis. Grössere Einbussen mussten dagegen etwa Tecan (-7,3 Prozent), Valartis (-6,5 Prozent) oder Bachem (-5,3 Prozent) hinnehmen.

(AWP)