Allerdings hat der Leitindex SMI seine anfänglichen Verluste recht zügig eingedämmt und bewegt sich nun in einer engen Spanne um den Vortagesschluss. Auf Wochensicht notiert er dank der klaren Kursgewinne vom Montag damit immer noch leicht im Plus. Auch an den europäischen Börsen ist am Mittwoch davon die Rede, dass Investoren ihre jüngsten Gewinne teilweise versilbern.

Darüber hinaus sorgten auch die jüngsten Nachrichten rund um das Coronavirus für eine gewisse Zurückhaltung. In vielen Ländern sind die Zahlen der Neuinfektionen zuletzt wieder gestiegen, die USA erreichten mit rund 60'000 Corona-Infektionen einen neuen Rekord. Das werfe Fragen über die weiteren Lockerungspläne und die wirtschaftlichen Folge auf, heisst es im Handel. Die Entwicklung in den USA hat mittlerweile auch Vertreter der US-Notenbank Fed auf den Plan gerufen. Sie haben weitere Massnahmen im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen in Aussicht gestellt.

Der SMI weist gegen 11 Uhr bei einem Stand von 10'198,48 Punkten ein knappes Minus von 0,09 Prozent auf. Sein bisheriges Tageshoch hat er kurz zuvor bei 10'224 Zählern markiert. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 0,21 Prozent auf 1'536,00 Punkte und der breite SPI tritt mit -0,01 Prozent und 12'625,22 Zählern auf der Stelle. Unter den 30 SLI-Titeln geben 16 nach, elf steigen und drei sind unverändert.

Nestlé und Roche ziehen

Vor allem die Schwergewichte Nestlé (+0,9 Prozent) und Roche (+0,2 Prozent) haben dem Markt mit ihren zunehmenden Kursgewinnen im Verlauf des Vormittags Schubkraft verliehen.

Ganz oben auf den Einkaufslisten der Investoren stehen allerdings erneut die Aktien von Schindler mit +2,1 Prozent. Sie knüpfen damit an den starken Vortag an, als sich mehrere Analysten positiv über den Rolltreppen- und Lift-Hersteller geäussert hatten.

Darüber hinaus greifen Anleger auch bei konjunktursensiblen Titeln wie ABB, Temenos oder Logitech zu, die allesamt um etwa ein halbes Prozent hinzugewinnen. Bei ABB hatten zuvor die Analysten der Deutschen Bank in einer aktuellen Studie geschrieben, die jüngsten Makrodaten liessen auf eine schnelle Erholung hoffen.

Eine Branchenstudie der UBS schiebt Chemie-Werte wie Sika (+0,1 Prozent), Givaudan (+0,1 Prozent) und Lonza (unverändert) nur bedingt an. Die Prognosen für den Rückgang im zweiten Quartal dürften etwas zu schwarz gewesen sein, heisst es. Entsprechend hätten sie ihre Schätzungen für die Branche wieder leicht nach oben korrigiert.

Finanzaktien bei den Verlierern

Die Verliererliste wird mit Kursverlusten von jeweils mehr als 2 Prozent von AMS und Adecco angeführt. Aber auch Vertreter der Finanzbranche sind unter den grössten Verlieren zu finden. Swiss Life, UBS, Swiss Re und Zurich geben zwischen 1,6 und 0,8 Prozent nach. Das sind allesamt Papiere, die zuvor klar zugelegt hatten.

Auch die beiden Uhrenhersteller Swatch und Richemont (beide -1,5 Prozent) gehören am Berichtstag zu den klaren Verlieren am Markt. Während bei Richemont klar ist, dass der Konzern in der kommenden Woche Zahlen vorlegen wird, ist das genau Datum beim Konkurrenten Swatch erneut ein Geheimnis.

Kein Geheimnis sind die Zahlen bei Kardex (-9,7 Prozent). Nach einer Gewinnwarnung sind die Aktien zeitweise um mehr als 10 Prozent in den Keller gerauscht.

Das Gegenstück bilden die Papiere von Asmallworld, die nach gestiegenen Halbjahreszahlen um 4,9 Prozent zulegen. Noch deutlicher ziehen Obseva an mit +6,9 Prozent. Allerdings haben die Titel auch um die 50 Prozent an den vorangegangenen beiden Handelstagen verloren.

(AWP)