Seit einer Woche hat die neue Coronavirus-Variante Omikron das Börsengeschehen hierzulande im Griff. Mit den diese Woche bekanntgewordenen Absichten der US-Notenbank Fed, die Anleihenkäufe schneller zu beenden, ergibt sich ein giftiger Cocktail für die Märkte.

Trotzdem ist der Swiss Market Index (SMI) drauf und dran die Börsenwoche beinahe unverändert abzuschliessen - minus 0,1 Prozent. Auf dem ersten Platz im SMI befindet sich Swiss Life (plus 4,2 Prozent). Der Lebensversicherer verkündete am Freitag, dass er am Montag mit dem bereits in Aussicht gestellten Aktienrückkauf beginnt. Die Aktien erhalten damit in ihrem Aufwärtstrend noch mehr Treibstoff. Seit Jahresbeginn beträgt das Kursplus 30 Prozent.

Die Aktien der zweitplatzierten UBS (+4,1 Prozent) und der drittplatzierten ABB (+3,3 Prozent) erholen sich in einer technischen Gegenbewegung weitgehend von den grossen Verlusten vom letzten Freitag. Dies gilt auch für weitere zyklische Werte wie Richemont (2,3 Prozent), Geberit (+1,6 Prozent) oder Sika (+0,9 Prozent).

Die siebtplatzierte Roche (+1,3 Prozent) profitiert hingegen von Produktneuigkeiten. Mehrere Tests des  Pharma- und Diagnostikkonzerns erkennen nach Unternehmensangaben eine von der neuen Virus-Variante Omikron ausgelöste Covid-19-Infektion zuverlässig.

Tops und Flops der Woche im SMI in der ablaufenden Handelswoche

Quelle: Bloomberg

Trotz Investorentag geben die Aktien von Novartis um 1,0 Prozent nach. Anlegerinnen und Anleger sind wohl nicht zufrieden damit, dass das Geld in der Kasse vor allem in das organische Wachstum gesteckt werden soll. Vielmehr drängen Investoren den Pharmakonzern nach der Trennung vom Roche-Paket auf einen Aktienrückkauf.

+++

Mehr zum Thema:

+++

Mit Holcim (-3,8 Prozent) stösst auch ein Zykliker zu den grossen Verlierern. Holcim-Verwaltungsratspräsident Beat Hess hat an einer Befragung der französischen Justizbehörden teilgenommen. Bekanntlich steht der Vorwurf im Raum, Holcims Fusionspartner Lafarge habe in Syrien mit dem Islamischen Staat IS zusammengearbeitet. Die Befragung fand am 29. November statt, wie Holcim am Mittwochabend mitteilte.

Der grosse Verlierer der Woche ist mit Logitech (-7,8 Prozent) ein eigentlicher Corona-Gewinner. Dies deutet daraufhin, dass Anlegerinnen und Anleger nicht von einer grossen Gefahr durch Omikron ausgehen. Denn als sogenannte "Homeoffice-Aktie" hätte der Hersteller von Computergeräten und dem entsprechenden Zubehör von einer verschärften Pandemie-Lage profitiert.

Der breite Markt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) (-0,2 Prozent) zeigte sich auf Wochensicht leicht schwächer als der SMI. Zuoberst thront Molecular Partners (+18,1 Prozent). Das Corona-Medikament des Biotechunternehmens behält seine Wirksamkeit auch gegen die neu entdeckte Omicron-Variante des Corona-Virus. Das Aufbäumen darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Aktie seit Jahresbeginn 39 Prozent verloren hat.

Auf dem zweiten Platz folgt Vifor Pharma (+10,4 Prozent). Seit Mittwochabend stehen Spekulationen im Raum, dass das Pharmaunternehmen in Übernahmeverhandlungen steht. Das hat den Kurs am Donnerstag deutlich nach oben getrieben.

Tops und Flops der Woche im SPI in der ablaufenden Handelswoche

Quelle: Bloomberg

Wie bei Logitech folgt auf das letztwöchige Aufbäumen auch bei Zur Rose (-10,1 Prozent) eine deutliche Korrektur. Eine negativere Bilanz weist nur Meyer Burger (-12,1 Prozent) auf, das wegen coronabedingten Personalausfällen die Produktion drosseln muss.

Sozusagen selbstverschuldet ist der Kursabsacker bei Dormakaba (-8,6%). Beim Hersteller von Sicherheitstechnik kommt es schon wieder zu einem Wechsel an der Konzernspitze. Sabrina Soussan tritt nach neun Monaten per Ende Jahr als Chefin des Schliesstechnikkonzerns zurück. Dies wirkt bei Anlegern nicht vertrauensfördernd.

ManuelBoeck
Manuel BoeckMehr erfahren