Angeführt werden die indirekten Nutzniesser der staatlichen Rettungsaktionen von Commerzbank, der französischen BNP Paribas und der ING Groep aus Holland. Das Trio ist bei allen vier Versorgern mit Krediten vertreten, denen mit Steuergeldern aus der Patsche geholfen wurde.

Von Bloomberg erhobene Daten ergeben insgesamt um die 30 Banken, die den angeschlagenen Versorgern, etwa dem Düsseldorfer Gasversorger Uniper, zusammen rund 11 Milliarden Euro über revolvierende Kreditlinien zur Verfügung gestellt haben. Die Rettungspakete für die von der Energiekrise betroffenen Firmen helfen diesen Banken möglicherweise, hohe Abschreibungen auf diese Kredite zu vermeiden. 

"Die Regierungen können zum jetzigen Zeitpunkt nicht zulassen, dass Energieunternehmen in Konkurs gehen", sagte Elisabeth Rudman, Leiterin der Financial Institutions Group von DBRS Ratings in Europa. "Während des Coronavirus waren die staatlichen Massnahmen unglaublich unterstützend für die Wirtschaft und damit auch für die Banken."

Vertreter von BNP Paribas, Commerzbank und ING lehnten eine Stellungnahme ab.

Die EZB hat im vergangenen Monat die von ihr beaufsichtigten Banken schriftlich aufgefordert, die Auswirkungen eines Gasstopps auf ihr Geschäft zu analysieren, wie Bloomberg letzte Woche berichtete. Die Antworten sind Mitte September fällig, und Folgegespräche sollen bis Ende dieses Monats stattfinden.

Der genaue Umfang des Engagements gegenüber den Energieunternehmen ist nicht klar, da die Unternehmen die Höhe der in Anspruch genommenen Kredite nicht offengelegt haben. Die vollständige Liste der Banken umfasst laut den Energieunternehmen auch Citigroup, Deutsche Bank, Goldman Sachs Group, Morgan Stanley, Societe Generale und UniCredit.

(Bloomberg)