Zum Coronavoirus-Update vom Samsatg, den 13. März 2021, geht es hier.
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20:00
Österreichs Kanzler Sebastian Kurz sieht die angestrebte gerechte Verteilung von Corona-Impfstoff innerhalb der EU in Gefahr. Recherchen des Kanzleramts hätten ergeben, dass möglicherweise Nebenabsprachen zwischen Pharmafirmen und einzelnen Mitgliedsstaaten existierten. Diese Zusatzvereinbarungen unterliefen das gemeinsame EU-Ziel einer pro Kopf berechneten Zuteilung, sagte Kurz am Freitag in Wien.
Von der EU-Kommission hiess es dazu, die Verteilung laufe zunächst nach Bevölkerungszahlen. Dies könne sich aber verschieben, wenn nicht alle Länder gemäss ihrem Anteil bestellen. Nicht genutzte Kontingente könnten unter anderen Mitgliedstaaten aufgeteilt werden. Kurz kündigte an, sich selbst mit dem Impfstoff des Herstellers Astrazeneca impfen zu lassen. "Nachdem es viele Menschen gibt, die sich Sorgen machen, werde ich mich auch mit Astrazeneca impfen lassen, um zu zeigen, dass ich Vertrauen in den Impfstoff habe."
Zum ausführlichen Artikel geht es hier.
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18:25
Die US-Gesundheitsbehörde FDA warnt Laboratorien vor möglichen falschen positiven Resultaten bei bestimmten Covid- und Influenza-Tests von Roche. Man arbeite mit Roche an einer Behebung der Probleme, teilte die FDA am Freitag mit.
Die falschen positiven Resultate bei den Tests auf dem "Cobas Liat-System" von Roche könnten mit zwei von Roche beobachteten Problemen zusammenhängen. So könne es zu Lecks bei den Probenröhren kommen, zum anderen könnte ein "abnormales" Durchlaufen der Tests in den Reaktions-Röhren zu fehlerhaften Resultaten führen.
FDA: Roche's COVID tests can produce false positive results https://t.co/albR7UxOjo
— Springyard™ (@springyard99) March 12, 2021
Benutzer werden von der FDA ermutigt, eigene Beobachtungen über mögliche Probleme mit den Tests an die Behörde zu rapportieren.
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18:10
In der sich zuspitzenden Corona-Lage hat die Regierung Italiens die Beschränkungen verschärft und baut auf weitere Unterstützung für die Bevölkerung. Laut des wöchentlichen Corona-Lageberichts stieg die Zahl der täglichen Neuinfektionen zuletzt stark, wie das Gesundheitsministerium am Freitag in Rom mitteilte. Der Reproduktionswert (R-Wert), der angibt, wie viele Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt, liege landesweit bei 1,16. Die Experten berechneten ihn für die Woche vom 17. Februar bis 2. März. Die Pandemie breitet sich damit weiter aus.
Für die Woche vom 1. bis 7. März ermittelte das Ministerium einen landesweiten Inzidenzwert von rund 226 Fällen je 100 000 Einwohner. In der Vorwoche lag dieser noch bei knapp 195 Fällen. Sorge bereiten unter anderem die ansteckenderen britischen und brasilianischen Corona-Varianten. Auf Grundlage der Daten wurde deshalb erwartet, dass weitere Regionen in die Roten Zone rutschen und damit den strengsten Regeln unterliegen würden. Die Regierung beschloss am Freitag bereits, dass für ganz Italien über Ostern vom 3. bis 5. April diese Lockdown-Regeln gelten sollten. Die Menschen sollen sich dann nur innerhalb ihrer Region bewegen.
Zum ausführlichen Bericht geht es hier.
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18:00
Der britisch-schwedische Impfstoffanbieter Astrazeneca kürzt erneut seine Lieferungen an die Europäische Union. Einem Dokument vom 10. März zufolge sollen bis Ende März 30 Millionen Dosen zur Impfung gegen das Coronavirus ausgeliefert werden. Das wären zehn Millionen weniger als im Februar angekündigt und lediglich ein Drittel der ursprünglichen Zusage. Insidern zufolge gibt es Schwierigkeiten bei den internationalen Lieferketten. Damit könnten neue Rückschläge auf die Impfkampagne in Europa zukommen.
Die Lieferkürzung bei Astrazeneca stösst in Brüssel auf scharfe Kritik: "Es ist an der Zeit, dass der Vorstand von Astrazeneca seine treuhänderische Verantwortung wahrnimmt und jetzt alles Notwendige tut, um die Verpflichtungen von AZ zu erfüllen", schrieb Thierry Breton, EU-Kommissar für Binnenmarkt und Industrie, auf Twitter.
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17:50
Die US-Regierung weist den Vorwurf zurück, sie verbiete die Ausfuhr von Impfstoffen aus den Vereinigten Staaten. "Es gibt keine Exportverbote", sagte die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki. Alle Impfstoff-Hersteller in den USA seien frei darin, ihre Produkte zu exportieren, solange sie gleichzeitig die Zusagen aus Verträgen mit der US-Regierung einhielten.
Auf die Nachfrage, ob die Firmen zunächst Bestände, die sie der US-Regierung vertraglich versprochen hätten, liefern müssten, bevor Exporte an andere Staaten möglich sein, ging Psaki nicht näher ein. Sie sagte, zu genaueren Details der Verträge äussere sie sich nicht. Die Sprecherin betonte zugleich erneut, Priorität der US-Regierung sei, zunächst die eigene Bevölkerung zu impfen. EU-Ratspräsident Charles Michel hatte den USA und Grossbritannien vorgeworfen, Impfstoffexporte aus ihren Ländern zu unterbinden.
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17:40
Die Weltgesundheitsorganisation WHO gibt grünes Licht für einen weltweiten Notfalleinsatz des Impfstoffs von Johnson & Johnson. Nach den Corona-Impfstoffen von Pfizer/BioNTech und AstraZeneca ist das Vakzin das dritte, das von der WHO offiziell unterstützt wird.
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16:30
Der Vergnügungspark Disneyland in Paris eröffnet nun doch noch nicht wieder am 2. April. Die Gründe dafür seien die Pandemie-Lage und die Reisebeschränkungen in Europa, teilt das Unternehmen mit. Ein neuer Termin wurde nicht genannt. "Wir sind optimistisch, dass wir bald wieder öffnen können", twittert Disney lediglich.
Due to prevailing conditions and travel restrictions across Europe, Disneyland Paris will not be able to reopen on April 2 as initially planned. If you have a booking with us, please check our website for our latest commercial conditions: https://t.co/RVTai6Li2D pic.twitter.com/EoANHuxjRN
— Disneyland Paris EN (@DisneyParis_EN) March 12, 2021
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15:40
Österreichs Kanzler Sebastian Kurz kritisiert die Verteilung von Impfstoffen gegen das Coronavirus in der Europäischen Union scharf. Die Aufteilung der Arzneien auf die EU-Mitgliedsstaaten sei entgegen der erklärten Zielsetzung einer fairen Teilhabe ungerecht: "Die Lieferungen erfolgen nicht nach Bevölkerungsschlüssel."
"Als ich diese Informationen gestern mit einigen Staats- und Regierungschefs geteilt habe, konnten viele ihren Augen und Ohren nicht trauen", sagte Kurz. "Diese Lieferpläne stehen klar im Widerspruch zum politischen Ziel der Europäischen Union, nämlich dass alle Mitgliedsstaaten gleichermassen pro Kopf ihren Anteil an Impfdosen erhalten sollen." Dies sei beim EU-Gipfel im Januar beschlossen worden.
Nach Vorwürfen von Kurz: EU räumt ungleiche Auslieferung von Impfstoffen ein https://t.co/L4hcIz0qYk pic.twitter.com/ip9e8t5BOc
— SN aktuell (@sn_aktuell) March 12, 2021
Allerdings seien anscheinend gleichzeitig und im klaren Widerspruch dazu in einem Lenkungsausschuss von Gesundheitsbeamten andere Vereinbarungen mit Pharma-Unternehmen getroffen worden. "Die Verträge dieses Gremiums sind geheim und ich kenne sie daher selbst nicht", sagte Kurz. "Es gibt aber Hinweise darauf, dass es dort einen sogenannten Basar gegeben haben soll, wo zusätzliche Abmachungen zwischen Mitgliedsstaaten und Pharmaunternehmen getroffen worden sind."
Wenn diese Art der Verteilung der Impfstoffe fortgesetzt werde, habe das zur Folge, dass manche Länder schon im Mai ihre Impfkampagne abgeschlossen hätten, andere würden dagegen noch bis zum Herbst impfen müssen, sagte der Kanzler.
Nach den Angaben von Kurz würde nach dem jetzigen Plan zur Verteilung der Impfdosen beispielsweise Malta bis Ende Juni fast drei mal viele Impfdosen pro Kopf bekommen wie Bulgarien. Demnach würden die Niederlande bis zur Jahreshälfte mehr Einheiten pro Kopf erhalten als Deutschland und fast doppelt so viele wie Kroatien.
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15:35
Bundesrat Alain Berset fürchtet, dass die Schweiz am Anfang einer dritten Welle steht. Die Modelle zum Epidemieverlauf sähen nicht gut aus. "Es hängt aber sehr davon ab, wie wir uns verhalten", sagte Berset vor den Medien in Bern.
Eine dritte Welle würde sich aber von der ersten und zweiten Welle unterscheiden, sagte Berset. "Die Zahl der Fälle lässt sich nicht mehr eins zu eins in Hospitalisationen übersetzen", so der Bundesrat. Grund seinen einerseits die Impfungen, andererseits die Tatsache, dass je nach Region 10 bis 30 Prozent der Bevölkerung wegen einer früheren Virusinfektion Antikörper gebildet habe.
Berset hält es deswegen nicht für unsinnig, trotz steigender Fallzahlen von Lockerungen zu sprechen. Der Bundesrat schlägt eine Reihe von Lockerungen im Schweizer Alltag vor. Ob der Öffnungschritt am 22. März möglich ist, ist noch unklar. Entschieden werden soll am 19. März.
- Terrassen sollen wieder öffnen können. Es soll aber einer Sitzpflicht, eine 4-Personen-Regel pro Tisch und Maskenpflicht ausserhalb der Konsumation gelten. Innenräume in Restaurants, Bars und Club sollen geschlossen bleiben. Restaurants, die trotz möglicher Terrassenöffnungen geschlossen bleiben wollen, bekommen weiter Unterstützungen.
- Aussen-Events bis zu 150 Personen sollen mit Schutzmassnahmen möglich sein, beispielsweise Fussballmatches oder Open-Air-Konzerte. Theater, Musiksäle und Kinos sollen bis zu 50 Personen aufnehmen dürfen.
- Die Homeoffice-Pflicht soll vorerst bestehen bleiben.
- Bis zu 15 Personen an Freizeitveranstaltungen zugelassen.
- Schwimmbäder und Wellnesscenter sollen geschlossen bleiben.
- Private Treffen im Innenraum mit zehn statt bisher 5 Personen.
- Präsenzunterricht an Hochschulen sollen beschränkt möglich sein, aber nur mit bis zu 15 Personen.
- Reduzierte Maskenpflicht in Altersheimen, wenn Bewohnerinnen und Bewohner geimpft sind.
Mehr zu den vorgeschlagenen Bundesratsmassnahmen findet sich hier.
Weiter wird der Bundesrat seine grosse Testoffensive, die vor einer Woche vorgestellt worden ist, wie angedacht umsetzen. Die Kantone haben sich einverstanden gezeigt. Massentests in allen Teilen der Schweiz sollen dazu beitragen, dass Infizierte besser ausfindig gemacht werden. Der Bundesrat hat für die Testoffensive eine Milliarde Franken budgetiert und hofft, weitere Lockerungen dank dieser Strategie durchführen zu können.
Die Medienkonferenz von Bundespräsident Guy Parmelin und Bundesrat Alain Berset kann in der Wiederholung angesehen werden:
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13:35
Bis und mit Mittwoch sind in der Schweiz innert Wochenfrist 153'635 Impfdosen gegen Covid-19 verabreicht worden.
Pro Tag wurden damit durchschnittlich 21'948 Impfungen durchgeführt. Im Vergleich zur Woche davor stieg die Impfkadenz um 15 Prozent. Insgesamt wurden bis Mittwoch 1'038'540 Impfungen durchgeführt. Bislang sind 369'275 Personen vollständig geimpft, das heisst 4,3 Prozent der Bevölkerung haben bereits zwei Impfdosen erhalten. Bei 299'990 Personen wurden bislang nur die Erstimpfung durchgeführt.
Bereits an die Kantone ausgeliefert, aber noch nicht eingesetzt, sind momentan 179'660 Impfdosen. Zudem sind noch 89'200 Impfdosen beim Bund gelagert.
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13:30
In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 1'333 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Freitag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.
Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 1'194. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 1'178, vor einer Woche bei 1'051. Zudem wurden 69 neue Spitaleinweisungen und 11 neue Todesfälle gemeldet.
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13:25
Die Bundesräte Alain Berset und Guy Parmelin werden um 14.30 Uhr vor die Medien treten.
Es wird erwartet, dass der Bundesrat im Lauf des Nachmittags zu den Einschränkungen im Zuge der Coronapandemie informiert. Folgende Punkte stehen auf dem Programm:
- Möglich ist, dass Restaurant-Terrassen bald öffnen können. Eine komplette Aufhebung der Restaurantschliessungen auf den 22. März - ein häufig diskutiertes Datum - ist unrealistisch.
- Auch das Verbot für Sport- und Kulturanlässe wird wohl noch nicht aufgehoben.
- Die 5-Personen-Regel für private Treffen in Innenräumen soll zugunsten einer 10-Personen-Regel fallen.
- Die Homeoffice-Pflicht dürfte bleiben
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12:45
Die Finanzdirektoren der sechs Zentralschweizer Kantone fordern einen Paradigmenwechsel im Umgang mit der Coronapandemie. Die Schuldenwirtschaft berge das Risiko einer Inflation. Sie fordern die schnellstmögliche Öffnung der noch geschlossenen Wirtschaftsbereiche.
Mit den neuen Möglichkeiten der Tests und der Impfungen werde eine neue Strategie im Umgang mit der Pandemie erforderlich, teilte die Zentralschweizer Finanzdirektorenkonferenz am Freitag anlässlich einer Medienkonferenz in Luzern mit. Es gelte, die Wirtschaft wirksam zu schützen und die Staatsfinanzen keinen unnötigen Risiken auszusetzen.
Mehr dazu hier.
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12:25
Ein Impfstoff-Kandidat des US-amerikanischen Herstellers Novavax bietet nach Unternehmensangaben einen hohen Schutz gegen das ursprüngliche Coronavirus sowie die hochansteckende britische Variante. Die Wirksamkeit gegen "leichte, mittelschwere und schwere Erkrankungen durch den originalen Covid-19-Stamm" betrage 96,4 Prozent, teilte Novavax mit. Das bedeutet: Unter den Probanden der geimpften Gruppe traten 96,4 Prozent weniger Erkrankungen auf als unter denen der Kontrollgruppe.
Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock sprach von "wirklich ermutigenden Ergebnissen". Grossbritannien hat 60 Millionen Dosen des Vakzins bestellt. Hancock betonte am Freitag, diese Dosen würden in Nordostengland hergestellt.
The Novavax vaccine, which will be produced in Teesside if approved, has been found to be more than 96% effective in protecting against the original strain of #COVID19.
— Sky News (@SkyNews) March 12, 2021
Follow live #coronavirus updates https://t.co/Jx91mNT4aj
Den Ergebnissen aus der Phase-III-Studie in Grossbritannien zufolge habe der proteinbasierte Impfstoff NVX-CoV2373 eine Wirksamkeit von 86,3 Prozent gegen die zunächst in Südengland aufgetretene Variante B.1.1.7, teilte Novavax weiter mit. Die gesamten Daten basieren auf 106 Infektionen. An der Studie hätten etwa 15 000 Menschen im Alter von 18 bis 84 Jahren teilgenommen.
Die Schweiz hat 6 Millionen Dosen bei Novavax bestellt. Der Impfstoff ist von Swissmedic aber bisher noch nicht zugelassen worden. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat bereits ein Prüfverfahren für den Impfstoff eingeleitet.
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Impf-Mythos #6: Covid-Arm
— BAG – OFSP – UFSP (@BAG_OFSP_UFSP) March 11, 2021
Prof. Dr. Christoph Berger, Leiter Infektiologie Kinderspital ZH und Präsident Eidgenössische Kommission für Impffragen EKIF, erklärt, was ein Covid-Arm ist und wieso diese Nebenwirkung harmlos ist.https://t.co/yy8ObNZI05 pic.twitter.com/xzgMo0qNsr
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12:15
Der Präsident des Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Deutschland, Lothar Wieler, sieht das Land am Anfang einer dritten Pandemie-Welle und hat zur Einhaltung der Corona-Regeln aufgerufen. Es gehe darum, dass die dritte Welle "möglichst flach" ablaufen soll, sagte der Präsident des am Freitag in Berlin. "Die Lage bleibt angespannt. Die Zahlen steigen wieder", pflichtete ihm Gesundheitsminister Jens Spahn bei. Das RKI meldete innerhalb eines Tages 12'834 Neuinfektionen - das sind 2254 Fälle mehr als am Freitag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 72,4 von 69,1 am Vortag.
RKI-Chef Wieler betonte, dass der Anstieg nicht auf die erhöhte Zahl an Schnelltests zurückzuführen sei. Vielmehr gehe aus etlichen Daten hervor, dass sich die Lage verschärfe. In einigen Bundesländern stiegen auch die Zahlen der Corona-Intensivpatienten in Krankenhäuser wieder. Es gebe zudem deutlich mehr Neuinfektionsfälle etwa in Kindertagesstätten. Spahn und Wieler sprachen sich dennoch gegen eine erneute Schliessung von Kitas und Grundschulen aus. Es sollten vielmehr Hygiene-Konzepte umgesetzt werden.
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09:50
Der schwedisch-britische Pharmakonzern AstraZeneca habe ankündigt, die für März geplanten Impfstoff-Lieferungen nach Polen um 550'000 Einheiten zu kürzen, erklärt der Chefberater des polnischen Ministerpräsidenten, Michal Dworczyk. Wie andere EU-Länder kämpft auch Polen mit Verzögerungen der zugesagten Lieferungen.
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President Biden directed U.S. states to make all adults eligible for the coronavirus vaccine by May 1 and urged Americans to stay vigilant or face more restrictions, hours after he signed a $1.9 trillion stimulus bill into law https://t.co/EDzMsndvqU pic.twitter.com/fjTwpvaMPL
— Reuters (@Reuters) March 12, 2021
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09:45
Trotz aller Probleme bei der Impfstoff-Versorgung wäre es nach Berechnungen von Wissenschaftlern möglich, bis Ende Juli alle impfwilligen Erwachsenen in Deutschland mit einem vollständigen Impfschutz zu versehen. Dazu reichten rechnerisch sowohl die in den kommenden Wochen von der Bundesregierung in Aussicht gestellten Impfdosen als auch die Kapazitäten in Impfzentren, Hausarztpraxen und bei Betriebsärzten, erklärt das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Wenn die Impfstoffe in dem derzeit vorgesehenen Tempo geliefert und sofort vollständig verabreicht würden, könnten die mutmasslich knapp 53 Millionen impfwilligen Erwachsenen rechnerisch sogar bis Ende Juni vollständig immunisiert werden.
In der Schweiz halten Behörden am Ziel fest, allen Impfwilligen bis Juni einen Coronaschutz zu ermöglichen. Aus den Kantonen kamen aber schon Prognosen, dass dies nicht möglich sei und sich die Impfungen bis in den Herbst ziehen könnten.
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08:30
Der französische Pharmakonzern Sanofi und sein US-Partner Translate Bio entwickeln ihren Covid-19-Impfstoffkandidaten weiter. Es habe eine klinische Studienphase 1/2 begonnen, teilen beide Unternehmen mit. Zwischenergebnisse würden im dritten Quartal erwartet. Weitere Details zum Zeitplan wurden nicht genannt. Im Februar hatte Sanofi-Chef Paul Hudson erklärt, der Impfstoff werde 2021 nicht zur Verfügung stehen. Zuvor war der Konzern davon ausgegangen, dass eine Zulassung in der zweiten Jahreshälfte 2021 möglich sei.
Das Vakzin basiert auf der mRNA-Technologie, die auch das deutsche Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer sowie der US-Konzern Moderna für ihre bereits zugelassenen Impfstoffe nutzen.
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06:40
Der Bundesrat disktutiert heute den nächsten Öffnungsschritt. Gemäss der Online-Ausgabe des "Blicks" will Gesundheitsminister Alain Berset nur wenige Lockerungen vorschlagen. So sollen die Restaurants eine Perspektive bekommen und ihre Terrassen öffnen dürfen. Ob dies jedoch am 22. März passiert oder erst später, ist unklar.
Die umstrittene 5-Personen-Regel für Treffen im eigenen Haushalt soll fallen – im Gegensatz zur Homeoffice-Pflicht, die weiterhin in Kraft bleiben könnte. Auch das Verbot für Veranstaltungen mit Publikum gilt wohl weiterhin. Doch vieles bleibe unsicher, da die Fragen auch innerhalb des Bundesrates umstritten seien, so der "Blick" weiter. Der Bundesrat entscheidet zudem definitiv in über die Anpassung der Teststrategie, die er in der vergangen Woche vorgestellt hat.
Der Bund und seine Experten schätzen die epidemiologische Lage weiterhin als schwer berechenbar ein. In der Schweiz und in Liechtenstein wurden am Donnerstag 1'409 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 1'178. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 1'151, vor einer Woche bei 1'029. Der R-Wert liegt bei 1,09.
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Ab wann, wer zuerst, wo es Termine gibt: Corona-Impfungen in den Kantonen – was Sie jetzt wissen sollten. https://t.co/QCpysW9otI
— BLICK (@Blickch) March 11, 2021
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Die Direktorin des Bundesamts für Gesundheit (BAG), Anne Lévy, und die für die Impfstoff-Beschaffungen zuständige Vize-Direktorin Nora Kronig, stehen in der Kritik. Wie "20 Minuten" berichtet, sollte der Pharmakonzern Lonza in der Schweiz eine eigene Produktionsanlage für den Moderna-Impfstoff einrichten. Der Bund lehnte aber ab.
"Das BAG hat eine grosse Chance verpasst", wird Mitte-Gesundheitspolitikerin Ruth Humbel zitiert. Die FDP forderte ebenfalls, dass die Vorgänge untersucht würden. Für Hans-Ulrich Bigler, Geschäftsführer des Gewerbeverbandes, besteht beim BAG ein Führungsproblem. Kritik äusserten auch SVP-Präsident Marco Chiesa oder Casimir Platzer, der Chef von Gastrosuisse.
Die Kritik vor allem bürgerlicher Kreise wird vom BAG aber gekontert, dass für eine Impfstoffproduktion durch den Staat die Grundlagen fehlten. "Es müsste die Gesetzesgrundlage angepasst werden, um in eine staatliche Impfstoffproduktion zu investieren", sagte die Impfstoff-Verantwortliche Kronig.
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05:30
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 12'834 neue Positiv-Tests in Deutschland. Das sind 2254 Fälle mehr als am Freitag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt im Vergleich zum Vortag auf 72,4 von 65,4. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Den neuen Angaben zufolge starben 252 weitere Menschen in Verbindung mit dem Virus.
Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 73'062. Insgesamt wurden bislang mehr als 2,53 Millionen Menschen positiv auf das Virus getestet.
Anklicken der Grafik führt zum Covid-19-Tracker der Nachrichtenagentur Reuters.
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05:15
Thailands Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha und sein Kabinett haben sich erstmal gegen die Verwendung des AstraZeneca-Impfstoffs entschieden. "AstraZeneca ist immer noch ein guter Impfstoff, aber mit dem, was passiert ist möchte das Gesundheitsministerium auf der Grundlage dieser Empfehlung die Verwendung des AstraZeneca-Impfstoffs vorübergehend verschieben", erklärt Kiattiphum Wongjit, Staatssekretär des Gesundheitsministeriums. Thailands gesamte Impfstrategie ist stark von AstraZeneca abhängig.
Das Medikament wird vor Ort von einer Firma produziert, die dem König des Landes gehört, wobei 61 Millionen Dosen für die thailändische Bevölkerung reserviert sind. Der lokal hergestellte AstraZeneca-Impfstoff soll jedoch nicht vor Juni fertig sein.
Wieder ein Schlag für das Vertrauen in den Impfstoff. Die Erklärungen der EMA nehmen doch nur wenige wahr. https://t.co/ehSWfM42WL via @faznet
— Philip Plickert (@PhilipPlickert) March 11, 2021
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04:00
US-Präsident Joe Biden hat in einer Fernsehansprache am ersten Jahrestag der Erklärung der Corona-Pandemie durch die Weltgesundheitsorganisation Impfungen für alle erwachsenen Amerikaner bis zum ersten Mai versprochen. Nur Stunden nachdem er das 1,9 Billionen schwere Konjukturpaket am Donnerstag (Ortszeit) unterzeichnet hatte, bat Biden seine Landsleute weiter Masken zu tragen, sich sozial abzugrenzen und eine gute Hygiene zu praktizieren, während das Tempo der Impfkampagne zunehme: "Wir haben eine der härtesten und dunkelsten Zeiten in der Geschichte dieser Nation erlebt und überwunden, die dunkelste, die wir je erlebt haben. Ich verspreche, dass ihr stärker daraus hervorgehen werdet."
Das Weisse Haus bestätigte bereits, dass es genug Impfstoffvorrat gebe, um die Bevölkerung bis Ende Mai zu impfen. Bislang haben etwa zehn Prozent aller Amerikaner eine Impfung erhalten.
Die Übersicht zu den weltweiten Fallzahlen der Johns Hopkins University findet sich hier.
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01:30
Das US-Pharmaunternehmen Novavax gibt bekannt, dass sein Vakzin zu 96 Prozent gegen das ursprüngliche Corona-Virus und zu 86 Prozent gegen die britische Variante wirksam sei. Die Zahlen seien laut Unternehmen innerhalb einer Studie erhoben worden, die Novavax in Grossbritannien durchführe. Damit sei das Unternehmen der Zulassung des Impfstoff wieder einen Schritt nähergekommen. Das Vakzin könnte bereits im Mai für den Einsatz in den USA zugelassen werden, wenn die US-Behörden die Daten aus Grossbritannien für ausreichend hielten, so das Unternehmen.
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00:10
Nach Dänemark und Norwegen setzt nun auch Rumänien den Einsatz einer Charge des Impfstoffes vom schwedisch-britischen Konzern AstraZeneca aus. Laut rumänischer Behörden sehe man den Verwendungs-Stop als extreme Vorsichtsmassnahme: "Die Entscheidung, die entsprechende Charge unter Quarantäne zu stellen, wurde ausschliesslich aufgrund des in Italien gemeldeten Ereignisses getroffen." Andere Dosen des Unternehmens würden aber weiterhin verwendet. Die Aussetzung soll andauern, bis die Europäische Arzneimittelagentur eine Untersuchung zu dem Fall abgeschlossen hat.
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23:50
In Brasilien sind den zweiten Tag in Folge mehr als 2000 Menschen an Corona gestorben. Das Gesundheitsministerium meldete 2233 Tote innerhalb von 24 Stunden und 75.412 Neuinfektionen. Insgesamt haben sich in dem südamerikanischen Land mehr als elf Millionen Menschen mit Corona infiziert.
Gesundheitseinrichtungen in Brasilien warnen davor, dass die Krankenhäuser an ihre Grenzen geraten. Intensivstationen zur Behandlung von Covid-19-Patienten seien in den Hauptstädten von 15 der 27 Bundesstaaten mittlerweile zu mehr als 90 Prozent belegt, teilt das Wissenschaftsinstitut Fiocruz mit. Für die beiden einwohnerstärksten Städte Sao Paulo und Rio de Janeiro wurden trotz scharfer Kritik von Präsident Jair Bolsonaro, einem entschiedenen Lockdown-Gegner, striktere Einschränkungen beschlossen.
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23:10
Weltweit haben sich über 118,37 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. An oder mit dem Virus gestorben sind mehr als 2,75 Millionen, wie eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten ergibt. Am stärksten betroffen sind die USA mit über 29,25 Millionen Infektionen und 529'739 Toten.
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22:20
Der US-Pharmakonzern Johnson&Johnson wird nach Angaben seines Chef-Wissenschaftlers Paul Stoffels bis Ende des Jahres eine Milliarde Dosen seines Corona-Impfstoffs ausliefern. "Nächstes Jahr können wir mehr als zwei Milliarden Impfungen schaffen, und sogar bis zu drei, wenn wir die Kapazitäten maximieren." Stoffels betont, er sei zuversichtlich, dass im zweiten Quartal 2021 wie geplant 55 Millionen Dosen in die EU geliefert werden könnten. Bis Ende 2021 hat der Konzern 200 Millionen Dosen zugesagt. Die EU-Kommission hat dem Vakzin am Donnerstag die finale Genehmigung erteilt. Es ist der vierte Corona-Impfstoff, der in der EU zugelassen ist.
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21:40
Portugal will nach einem rund zwei Monate dauernden Lockdown in der nächsten Woche mit Lockerungen beginnen. Kindergärten, Vorschulen und Grundschulen sollen am Montag öffnen, teilt Ministerpräsident Antonio Costa bei einer Pressekonferenz mit. Auch Friseure und Buchläden sollen dann wieder öffnen dürfen. Für Restaurants sei der Schritt erst im Mai vorgesehen. Die Lockerungsmassnahmen würden alle 15 Tage überprüft. Die Landesgrenze zu Spanien soll bis Ostern geschlossen bleiben.
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18:20
Pfizer und Biontech werden nach Angaben von Pfizer-Chef Albert Bourla in diesem Jahr um bis zu 20 Prozent mehr Dosen ihres gemeinsam entwickelten Corona-Impfstoffs produzieren als ursprünglich geplant. Statt der zunächst angepeilten zwei Milliarden Dosen würden es nun 2,3 bis 2,4 Milliarden werden, sagt Bourla. Für 2022 stellt er drei Milliarden Dosen in Aussicht.
(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)