21:30

"Zertifikat mit ungültiger Signatur" - das lasen Nutzer der App für das Covid-Zertifikat am Freitagabend auf ihrem Smartphone. Der Grund war eine Panne bei den Bundesämtern für Gesundheit (BAG) und Informatik (BIT). Nach einer Stunde war die Störung teilweise behoben.

Von der Nachrichtenagentur Keystone-SDA angefragt, verwies das BAG am Freitagabend auf das BIT - das Bundesamt für Informatik sei in diesem Fall zuständig. Das BIT hatte das Covid-Zertifikat für das BAG entwickelt. Eine Antwort vom BIT stand aus.

Auf die Panne hingewiesen hatte zuerst der "Blick" auf Twitter. Die zuständigen Bundesämter informierten zunächst nicht. Nach rund einer Stunde war die Panne gegen 20.35 Uhr bei einigen Nutzern wieder behoben.

Seit dem 13. September gilt in der Schweiz die ausgedehnte Zertifikatspflicht. Seither müssen Besucher und Besucherinnen sich nicht nur an Grossanlässen oder in der Disco als geimpft, genesen oder getestet ausweisen. Das Covid-Zertifikat ist unter anderem auch beim Gang ins Restaurant, ins Kino oder in ein Fitnesscenter nötig.

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19:30

In Italien schwächt sich die Corona-Pandemie weiter ab. Der bis Donnerstag berechnete Sieben-Tage-Inzidenzwert lag landesweit bei durchschnittlich 29 Fällen je 100'000 Einwohnern, wie aus dem wöchentlichen Corona-Lagebericht des Gesundheitsministeriums am Freitag in Rom hervorging. Eine Woche zuvor registrierten die Experten noch 34 Fälle im Schnitt. In fast allen italienischen Regionen und Autonomen Provinzen herrsche ein niedriges Infektionsgeschehen. Die Behörden meldeten am Freitag rund 2700 Corona-Neuinfektionen und etwas mehr als 40 Tote mit dem Virus binnen eines Tages.

n der Impfkampagne sind nach Angaben des ausserordentlich bestellten Covid-19-Kommissars etwa 81 Prozent der zu Impfenden, also Menschen älter als zwölf Jahre, durchgeimpft. Ausserdem sei die Zahl der Erstimpfungen in den vergangenen Tagen gestiegen. Seit Freitag müssen die Menschen in Italien den "Grünen Pass" vorweisen, wenn sie zur Arbeit gehen. Darunter versteht man den Nachweis über eine Corona-Impfung, einen negativen Test auf das Virus oder eine nachweisliche Genesung von der Krankheit. Gegen die Regelung gab es teils heftige Proteste.

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17:40

Seit Mitte September haben Gastrobetriebe in der Schweiz laut einer Umfrage des Branchenverbandes Gastrosuisse im Durchschnitt 27,6 Prozent weniger Umsatz erzielt wegen der Ausweitung der Zertifikatspflicht. Und die Zahl der Stornierungen von Reservationen steigt.

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

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16:20

Das Mainzer Pharma-Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer haben jetzt auch in Europa eine Zulassung ihres Corona-Impfstoffs für Kinder von fünf bis elf Jahren beantragt.

Beide teilten am Freitag in Mainz und New York mit, dass sie der EU-Arzneimittelbehörde EMA die entsprechenden Daten zu den klinischen Untersuchungen übermittelt hätten.

Die klinischen Studien zeigen nach Angaben von Biontech und Pfizer, dass der Impfstoff von Kindern in dieser Altersgruppe gut vertragen wird und eine stabile Immunantwort hervorruft. Anders als bei Jugendlichen wurde den Kindern dieser Altersgruppe nur ein Drittel der Dosis verabreicht. 

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14:40

Die SVP und ihre Jungpartei haben am Freitag in den Chor der Gegnerinnen und Gegner des revidierten Covid-19-Gesetzes eingestimmt. Zum Start ihrer Abstimmungskampagne gegen die Vorlage vom 28. November lehnten sie die Zertifikatspflicht und einen damit verbundenen "indirekten Impfzwang" ab.

"Das Impfen muss ein freiwilliger Akt der Bürgerinnen und Bürger bleiben", sagte SVP-Parteipräsident Marco Chiesa vor den Medien in Bern. "Wir können nicht akzeptieren, dass der Staat mittels Zertifikatspflicht die Bürger direkt oder indirekt zu einer Impfung zwingt." Die Partei halte allerdings die Impfung für eines der wichtigsten Mittel im Kampf gegen die Pandemie.

Die SVP befürchtet wegen des Covid-Gesetzes, das die Grundlage für den Einsatz des Zertifikats etwa in Restaurants, Bars und Sportstätten bildet, eine "Spaltung der Gesellschaft". Die Politik des Bundesrats teile die Gesellschaft in geimpfte "gute" Menschen und in ungeimpfte "schlechte" Menschen ein. Dabei würden die "schlechten" Menschen ghettoisiert.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

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13:30

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 952 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Freitag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 880. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 882, vor einer Woche bei 976. Zudem wurden 22 neue Spitaleinweisungen und 7 neue Todesfälle gemeldet. Bislang sind 61,52 Prozent der Schweizer Bevölkerung vollständig geimpft.

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11:45

Der Kanton Waadt empfiehlt Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren, sich mit dem Impfstoff von Pfizer statt jenem von Moderna impfen zu lassen. Blaise Genton, der Leiter der Waadtländer Impfkampagne, bestätigte dies gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die neue Empfehlung folgt auf Studien in Europa und den USA, die auf Herzmuskel-Entzündungen nach der Impfung hinweisen. Genton weist darauf hin, dass die Inzidenz beim Moderna-Impfstoff nur geringfügig höher sei als beim Pfizer-Impfstoff. Die Entscheidung des Kantons sei vorsorglich, und da es die Alternative von Pfizer gebe, schlage man sie den Jungen vor, so Genton.

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10:45

Der australische Bundesstaat New South Wales mit der Metropole Sydney erleichtert die Einreise aus dem Ausland. Wer vollständig geimpft ist und einen negativen Covid-Test vorweisen kann, könne ab dem 1. November wieder einreisen – ohne Quarantäne, erklärte der Regierungschef von New South Wales, Dominic Perrottet. Die Öffnung betrifft vorerst nur australische Staatsangehörige sowie Personen mit Wohnsitz auf dem Kontinent. "Wir öffnen derzeit nicht für jeden, der nach Australien kommen will. Wir werden dies schrittweise und vorsichtig vorantreiben", sagte der australische Regierungschef Scott Morrison.

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09:30

In Italien gilt ab Freitag eine umstrittene neue Corona-Regel für Arbeitnehmer. Jeder Beschäftigte, sowohl in der Privatwirtschaft als auch im öffentlichen Bereich, muss dann nachweisen, geimpft, genesen oder negativ getestet zu sein. Nur dann bekommt man einen sogenannten "Grünen Pass". Ohne diesen Pass darf niemand mehr seinen Arbeitsplatz - etwa in Büros, Fabriken, Geschäften oder öffentlichen Einrichtungen - betreten. Von der Massnahme sind 23 Millionen Beschäftigte in Italien betroffen.

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07:40

Generalstaatsanwälte aus 14 US-Bundesstaaten wollen von Facebook wissen, ob prominente Impfgegner bei dem Online-Netzwerk von einer Sonderbehandlung profitiert haben. In einem am Donnerstag veröffentlichten Brief an Facebook-Chef Mark Zuckerberg beziehen sie sich auf Medienberichte, wonach das Online-Netzwerk für bekannte Nutzer Ausnahmen bei der Durchsetzung seiner Inhalte-Regeln gemacht hatte. Das System, das dies möglich gemacht haben soll, heisst Cross-Check und bringt Facebook schon seit Wochen Ärger.

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07:10

Nach der Genehmigung von Corona-Auffrischungsimpfungen für ältere Menschen und Risikogruppen mit dem Mittel von Biontech/Pfizer hat sich ein Expertengremium der US-Arzneimittelbehörde FDA auch für solche Impfungen mit dem Mittel von Moderna ausgesprochen. Mit Moderna geimpfte Menschen, die älter als 65 Jahre sind, sowie jüngere, die wegen Vorerkrankungen oder ihrem Job einem höheren Risiko ausgesetzt sind, sollten mindestens sechs Monate nach ihrer bisherigen zweiten Impfdosis eine Auffrischungsimpfung mit einer halben Dosis des Mittels bekommen, entschied das Gremium am Donnerstag.

Die Empfehlungen des Gremiums sind nicht bindend, typischerweise folgt die FDA ihnen aber. Zuvor hatte die FDA eine Auffrischungsimpfung für ältere Menschen und Risikogruppen mit dem Mittel von Biontech/Pfizer bereits genehmigt, diese Impfungen sind in den USA auch schon angelaufen.

Am Freitag will das Expertengremium über mögliche Booster-Impfungen für Menschen beraten, die mit dem Mittel von Johnson & Johnson geimpft wurden. Rund 170 Millionen Menschen in den USA sind mit den Mitteln von Biontech/Pfizer oder Moderna geimpft, rund 15 Millionen mit dem von Johnson & Johnson.

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06:40

Wäre Anfang dieser Woche abgestimmt worden, hätte sich eine deutliche Mehrheit von 63 Prozent für das mit dem Referendum bekämpfte Covid-19-Gesetz ausgesprochen. Dagegen stellten sich 35 Prozent, wie die am Freitag veröffentlichte erste Umfrage von "20 Minuten" und Tamedia zeigt.

Die Meinungsbildung ist bereits weit fortgeschritten. Männer stimmen der Vorlage eher zu als Frauen. Mit Ausnahme der SVP befürworten die Anhängerinnen und Anhänger aller Parteien das Gesetz. Auch bei den Altersklassen herrscht überall Zustimmung, wobei die jüngere Generation etwas kritischer ist. Auf dem Land ist das Ja weniger ausgeprägt als in der Stadt.

Als Begründung gibt fast die Hälfte der Befürwortenden das Covid-Zertifikat an, das zur Bewältigung des Corona-Winters zentral sei. Für die Gegnerschaft ist die Diskriminierung Ungeimpfter ausschlaggebend.

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04:50

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 11'518 neue Positiv-Tests für Deutschland. Das sind 1089 Fälle mehr als am Freitag vor einer Woche als 10'429 gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 68,7 von 67,0 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100'000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 65 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 94'526. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 4,3 Millionen Corona-Tests positiv aus.

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03:30

Nach der Rücknahme des Zulassungsantrags seines Impfstoff-Kandidaten durch Curevac stoppt Bayer sein Impfstoff-Projekt in Wuppertal. "Nach der Rücknahme des Zulassungsantrags durch Curevac wird es nun keinen Impfstoff geben, den wir für Curevac in Wuppertal herstellen könnten. Wir bedauern diese Entwicklung", sagt ein Konzernsprecher der Zeitung "Rheinische Post" (Freitagausgabe). Die Kooperation werde einvernehmlich nicht fortgesetzt. Bayer wollte im Werk Wuppertal 160 Millionen Dosen des Curevac-Vakzins herstellen und erste Dosen möglicherweise schon Ende des Jahres ausliefern. Die bereits rund 30 angeheuerten Beschäftigten sollen neue Aufgaben bekommen.

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01:30

Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, räumt ein, dass exakte Angaben zur aktuellen Impfquote bis heute nicht möglich sind. "Wir können nicht sagen, wie hoch die tatsächliche Quote jetzt, Mitte Oktober, ist", sagt Wieler den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Die offiziell gemeldeten Daten sind die Mindestimpfquote. Wir können die tatsächliche Impfquote nur schätzen." Die letzte RKI-Schätzung sei mittlerweile zwei Wochen alt. "Wir können nur sagen, dass bis Ende September bis zu 84 Prozent der Erwachsenen mindestens einmal geimpft wurden und bis zu 80 Prozent vollständig." Wieler kritisiert in diesem Zusammenhang das schleppende Tempo bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens. "Es liegt an Ressourcen, an den vielen unterschiedlichen Abrechnungssystemen, den unterschiedlichen Interessen von Ärzten, Kassen und Kliniken, aber auch am Datenschutz."

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Beim Klick auf die Karte erscheint die Übersicht zur weltweiten Entwicklung der Johns Hopkins University.

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23:30

Grossbritannien lockert die Einreisebestimmungen. Geimpfte Passagiere aus Ländern mit niedrigen Ansteckungsraten müssten sich nicht länger aufwendigen Corona-Tests unterziehen, teilt die Regierung in London mit. Die Tourismus-Branche hatte sich beschwert, die Tests und komplizierte Regeln hätten im Sommer einer Zunahme der Flug-Reisen behindert.

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(cash/AWP/Reuters/Bloomberg)