Der SMI notiert gut eineinhalb Stunde nach Handelsbeginn um 1,5 Prozent bei 12'712 Punkten auf Rekordhoch. Der deutsche Dax legt um 1,7 Prozent auf 15'732 Punkte zu. Die Fed wird die Bondaufkäufe auf 60 Milliarden Dollar im Monat herunterfahren und geht davon aus, dass 2022 drei mal die Zinsen erhöht werden. Das erste Mal könnte schon im März sein. Dies wurde am Mittwoch in Washington bekanntgegeben. 

Top-Aktie im Schweizer Markt ist Novartis (+4 Prozent). Der Titel wird allerdings zusätzlich von der Ankündigung eines massiven Aktienrückkaufprogramms angetrieben. Klar von Fed-Entscheid profitieren aber Konjunkturtitel wie ABB (+2,4 Prozent) und die Banken Credit Suisse (+2,1 Prozent) und UBS (+2 Prozent), denen höhere Zinsen nützen. Einzige SMI-Aktie im Minus ist Givaudan (-0,2 Prozent).

Am breiten Markt verfangen Konjunkturhoffnungen ebenfalls. Zu den Gewinnern gehören Industrie- und Exporttitel wie Schlatter (+5 Prozent), Implenia (+4,3 Prozent), Gurit (+3,8 Prozent). Auch der Reisetitel Dufry (+3,3 Prozent), der zuletzt wegen der Corona-Variante Omikron unter Ängsten vor neuen Reisebeschränkungen gelitten hat, gehört zu den Top-Performern im Schweizer Handel. 

Inflationsbekämpfung kommt gut an

Die Termingeschäfte für die US-Börsen deuten derweil weiter steigende Kurse an. Die Futures für den Dow Jones und den S&P 500 stehen bei 0,5 Prozent und für die Technologiebörse Nasdaq bei 0,6 Prozent. Diese Werte liegen höher als an den meisten Handelstagen. Am Mittwoch reagierten die US-Börsen, die zunächst schwächer tendiert hatten, unmittelbar auf das Fed-Communiqué und drehten ins Plus.

Während der Dow-Jones-Standardwerteindex um 1,1 Prozent höher schloss, errichte der S&P 500 ein Plus von 1,6 Prozent und der Nasdaq 2,2 Prozent. An den asiatischen Börsen kam es ebenfalls zu starken Kursgewinnen, beim japanischen Nikkei um 2,1 Prozent.

Vor der Fed-Sitzung hatte noch Unsicherheit geherrscht. Je nach den Beschlüssen und der Kommunikation der Fed hätten die Kurse auch fallen können. Steigende Zinsen sind tendenziell schlecht für Aktien. Die Märkte gewichten aber die Absicht der Fed, mit Zinsschritten die Inflation zu bekämpfen, höher. Kurstreiber sei die Erkenntnis, dass die Fed nun doch gegen die hohe Inflation vorgehe und eine Konjunkturabkühlung verhindern wolle, sagte Christian Henke vom Broker IG.

Dank der Fed-Entscheidung erhielten die Märkte Planungssicherheit, heisst es am Schweizer Markt. Zudem sei dies es ein gutes Zeichen, dass die Wirtschaft allmählich wieder auf den eigenen Beinen stehen könne. Zudem hofften die Anleger, dass das Fed die Inflation bekämpfen könne, ohne das Wirtschaftswachstum abzuwürgen. Damit sei der Weg offen für weitere Gewinne hierzulande, heisst es am Markt. Um 13:45 Uhr wird die EZB  ihren Zinsentscheid veröffentlichen. 

(cash/AWP/Reuters)