Auch wenn die Kurse am Freitag zunächst wieder nach unten tendieren, steuert die Schweizer Börse auf ihren ersten positiven Wochenabschluss seit fünf Wochen zu. Der Swiss Performance Index gewinnt diese Woche rund 0,7 Prozent.
Die Themen, die in den letzten Wochen für viel Unruhe am Markt gesorgt hatten, sind zahlreich: Inflationssorgen, steigende Anleiherenditen, eine Drosselung der US-Geldpolitik sowie die allgemeine Abflachung des Konjunkturaufschwungs. Diese Woche wurden diese Sorgen etwas beiseite geschoben.
Angeführt wird die "Mini-Erholung" am Schweizer Aktienmarkt diese Woche von den Grossbanken UBS (+4,5%) und CS (+3,9%). Bank-Aktien profitierten zuletzt von den steigenden Anleiherenditen, die immer wieder Phantasien für steigende Zinsen nähren. Zudem hat die CS diese Woche in der Abwicklung der in Schieflage geratenen Greensill-Fonds weitere Fortschritte erzielt. Dabei dürfte die viel gescholtene Bank in den kommenden Monaten zumindest die Abwicklung der zwei kleineren der insgesamt vier Fonds zu Ende bringen.
Tops und Flops der Woche im SMI
(Quelle. Bloomberg)
Mit Swiss Life (+2%), Zurich Insurance (+1,34%) und Swiss Re (+1,33%) verzeichnen auch die anderen Finanz-Aktien im SMI ordentliche Zugewinne.
Zulegen konnten diese Woche auf die Titel von Sika (+2,2%). Das Bauchemie-Unternehmen präsentierte an seinem Kapitalmarkt-Tag am Donnerstag ein eigenes System des Betonrecyclings. Zudem hat es seine Ziele für das laufende Jahr ebenso wie die strategischen Ziele für das Jahr 2023 bestätigt. So soll die EBIT-Marge ab 2021 im Bereich von 15 bis 18 Prozent liegen.
An der Spitze der SMI-Verlierer stehen diese Woche Alcon (-1,9%). Der Augenheilspezialist leidet bereits seit zwei Wochen unter Gewinnmitnahmen. Bis Mitte September wies die Aktie noch eine Jahresperformance von knapp 40 Prozent auf. Ebenso zu den Verlierern unter den Blue Chips zählen SGS (-1,7%), Lonza (-0,8%) und Givaudan (-0,6%).
Tops und Flops der Woche im SPI
Am breiten Markt gerieten Anfang der Woche die Titel von Aryzta geradezu unter die Räder. Der Bäckereikonzern legte am Montag Zahlen für das Geschäftsjahr 2020/21 vor, die zwar durchaus ordentlich ausfielen. Die Firma ist im vergangenen Geschäftsjahr organisch zwar weiter geschrumpft, aber leicht profitabler geworden.
Händler beurteilten das Ergebnis als recht gut. "Aber die Markterwartungen sind eben im Vorfeld der Zahlen massiv gestiegen", wie ein Händler kommentierte. Der Kursabschlag sei daher die logische Konsequenz darauf gewesen. Das Wochenminus beträgt 14 Prozent.
Kurs-Halbierung oder 23 Prozent Renditechance? Grossbanken völlig uneins bei Aryzta-Aktie |
Unter anhaltendem Verkaufsdruck stehen die Aktien von Relief Therapeutics (-14,8%). Das Genfer Biotech-Unternehmen hat diese Woche Klage gegen seinen US-Partner NeuroRx und dessen CEO Jonathan Javitt eingereicht. Es geht um mehrfache Verletzung von Kooperationsvereinbarungen im Zusammenhang mit der Entwicklung und Vermarktung des Produktkandidaten RLF-100 (Aviptadil), einem Medikament gegen Symptome des Coronavirus.
Zu den Gewinnern am breiten Markt gehört die Aktie von Stadler (+4,2%). Das Unternehmen sicherte sich am Dienstag einen Grossauftrag der SBB für bis zu 510 Regionalzüge. Ein erstes Los umfasst 286 Züge und hat einen Auftragswert von rund zwei Milliarden Franken. Das Unternehmen aus Bussang stach dabei sowohl Siemens als auch Alstom aus.
(Mit Material von AWP/Reuters)