Während die Schweizer Börse ihre fragilen Erholungstendenzen im Verlauf der Woche abgibt, legt Idorsia im zweistelligen Bereich zu.

Zwar sank der Aktienkurs des Biotech-Unternehmens aus Allschwil am Freitagvormittag um 0,22 Prozent auf 2,30 Franken. Auf Wochenbasis resultiert jedoch ein Plus von fast 14 Prozent. Damit geht Idorsia als SPI-Zweitplatzierter ins Wochenende. Nur der Chiphersteller AMS-Osram legt am breiten Markt mit einem Plus von 15,6 Prozent eine bessere Wochenperformance hin. Der Swiss Performance Index (SPI) verliert im gleichen Zeitraum 0,42 Prozent.

Beflügelt durch ermutigende Studiendaten für einen möglichen Impfstoff gegen das Darmbakterium und Sporen des Typs Clostridioides difficile (C. difficile) knackten die Valoren von Idorsia bereits am Montag ein neues Zehnmonatshoch, um sich im Verlauf der Woche weiter zu steigern – zeitweise bis auf 2,40 Franken pro Aktie.

Damit scheint dem angeschlagenen Biotechunternehmen an der Börse ein weiterer Befreiungsschlag zu gelingen. Noch Ende 2024 waren die Titel wegen massiver Finanzierungsprobleme auf 0,65 Franken abgesackt und zum Pennystock degradiert worden. Seit Jahresbeginn haben die Valoren um 179,8 Prozent zugelegt; auf 52-Wochen-Sicht steht das Plus bei 11,9 Prozent.

Hoffnungsschimmer: Research Boutique nimmt Abdeckung wieder auf

Bereits Mitte Juni verlieh Octavian Idorsia einen weiteren Hoffnungsschimmer, als die Research-Boutique ihre Bewertung mit «Hold» und einem Kursziel von 2,60 Franken wieder aufnahm. Mit den umfangreichen Massnahmen zur Umstrukturierung der Bilanz habe man das Bewertungsmodell für die Aktie des Biotech-Unternehmens wiederaufgenommen, so der zuständige Analyst.

Auch die Deutsche Bank und Kepler Cheuvreux empfehlen, die Aktie zu halten, nur die Analystin des niederländischen Finanzinstituts Kempen rät zu einem Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel für zwölf Monate beläuft sich auf 1,80 Franken.

Weniger gut lief es diese Woche für Orior. Der Aktienkurs des Lebensmittelverarbeiters gab in den fünf Handelstagen um 8,45 Prozent nach und gehörte am breiten Markt zu den grössten Verlierern. Die jüngst verkündete grosse Umstrukturierung im Unternehmen, um die Verschuldung rasch reduzieren zu können, belastet die Börsenperformance weiterhin. Am Freitagmittag kostet eine Aktie 12,10 Franken, 0,16 Prozent weniger als am Vortag.

Bausektor-Firmen als SMI-Verlierer der Woche

Auch der SMI hat eine durchzogene Woche hinter sich und dürfte auf Wochensicht einen minimalen Verlust von 0,02 Prozent verzeichnen. Dabei teilen sich die 21 SMI-Unternehmen je zur Hälfte in die Kategorien Gewinner und Verlierer auf.

Als Gewinnerin geht die UBS mit einem Kursplus von 3,6 Prozent ins Wochenende, gefolgt von Logitech mit 2,4 Prozent und Partners Group mit 1,7 Prozent. Auf dem Verliererpodest stehen diese Woche der Pharmazulieferer Lonza mit -1,7 Prozent sowie die beiden Firmen aus dem Bausektor Geberit (-2,0 Prozent) und Sika (-4,2 Prozent).

Laut Marktbeobachtungen musste der Aktienmarkt diese Woche einiges verdauen. Zwar fielen die US-Arbeitslosenzahlen vom Donnerstag besser aus, dämpften dafür jedoch die Hoffnungen auf Zinssenkungen. Zudem kamen von der deutschen Industrie schlechte Nachrichten, was sich ebenfalls negativ auf die Stimmung an der Schweizer Börse auswirkt.

Der Blick dürfte sich nun wieder stärker auf den Zollstreit richten, nachdem US-Präsident Donald Trump seine «One Big Beautiful Bill» durchgesetzt hat. Denn die Frist läuft kommende Woche aus und es gibt noch immer keine Einigung mit Europa.

Monique Misteli
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