Das Geschäft sei im Vorfeld dieser wichtigen Ereignisse aber von Zurückhaltung geprägt und die Umsätze verhalten gewesen. Am Mittwoch wird die US-Notenbank Fed, am Donnerstag die Europäische Zentralbank (EZB) und am Freitag die Bank von Japan ihre jeweilige Zinsentscheidung veröffentlichen. Während das Fed nach zehn Zinserhöhungen um insgesamt fünf Prozentpunkte eine Pause einlegen dürfte, erwarten Experten von der EZB eine Zinserhöhung um weitere 25 Basispunkte. In Japan dürften die Zinsen dagegen unverändert bleiben. Für Juli gehen die Auguren davon aus, dass das Fed noch einmal an der Zinsschraube dreht. Morgen Nachmittag wird zudem der US-Konsumentenpreisindex veröffentlicht. Am Mittwoch folgen wenige Stunden vor der Zinsentscheidung noch die Produzentenpreise. Beide Werte sind für die Zinsentscheidungen des Fed wichtig. Für Kursbewegungen könnte am Wochenabschluss zudem noch der Grosse Verfall an den Terminmärkten - der Hexensabbat - sorgen.
Der SMI schloss um 0,42 Prozent höher auf 11'301,25 Punkten und damit fast auf Tagestief. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, stieg um 0,61 Prozent auf 1768,63 und der breite SPI um 0,66 Prozent auf 14'927,81 Zähler. Von den 30 SLI-Werten gewannen 24 an Wert hinzu und fünf schlossen tiefer. Nestlé waren unverändert.
Hauptthema am Markt war der Abschluss der Grossbankenfusion. Dabei wurden die Aktien der Credit Suisse letztmals gehandelt. Sie legten 1,1 Prozent auf 0,817 Franken zu. UBS rückten um 0,8 Prozent vor. CS werden nun dekotiert und im SMI durch Kühne+Nagel (+0,04%) ersetzt. Am Morgen hatte die UBS in einem offenen Brief den rechtlichen Abschluss der Übernahme der CS vermeldet.
Die Bankenaufsicht Finma begrüsste den vollzogenen Abschluss, will der neuen Superbank aber genau auf die Finger schauen. Mit dem Vollzug kommt es auch zu diversen Wechseln im Management der CS. Zudem hat Fitch das langfristige Emittentenausfallrating (IDR) für die UBS Group nun auf "A" nach bislang "A+" gesenkt.
Angeführt wurden die Gewinner von Wachstumswerten und Papieren, die Ende vergangener Woche noch negative Vorzeichen aufgewiesen hatten. Dazu gehörten die Anteile der Partners Group (+3,1%), der Technologiefirmen AMS Osram (+3,4%) und VAT (+2,7%). Auch der Medtechtitel Straumann (+2,5%), der Zykliker Sika (+2,3%) und der Luxusgütertitel Richemont (+2,2%) legten zu.
In der zweiten Reihe schlossen Georg Fischer (GF) um 3,5 Prozent höher. Der Schaffhauser Industriekonzern bietet 2,2 Milliarden Euro für den Sanitärhersteller Uponor. Dadurch werde GF besser, weniger zyklisch und rentabler, hiess es am Markt.
Ausserdem verstärkte sich ABB (+0,9%) im Bereich der Smart-Home Technologie mit dem Kauf der in München ansässigen Eve Systems mit rund 50 Mitarbeitenden.
Givaudan (+1,0%) stiessen nach anfänglicher Schwäche in die Gewinnzone vor. Händler sprachen von der Erholung von den jüngsten Verlusten und von Umschichtungen aus Symrise, die von der Deutschen Bank zurückgestuft wurden.
Dottikon legten 7,7 Prozent zu. Hauptaktionär Markus Blocher will den Freefloat der Aktie erhöhen.
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