Am vergangenen Freitag schloss die Ems-Aktie bei 847 Franken. Nach dem Handelsstart an der Börse SIX bewegt sich der Kurs um 1,4 Prozent nach oben. Schub erhält die Aktie nicht nur wegen der guten Börsenstimmung, sondern auch wegen einer deutlichen Kurszielerhöhung. 

Mirabaud Securities erhöht das Kursziel von bisher 911 auf 1001 und stuft dazu noch das Rating für Ems-Chemie von "Hold" auf "Buy". Der Spezialchemie-Konzern werde sich besser entwickeln als vom Markt erwartet, schreibt Analyst Daniel Jelovcan. Denn die Lagerbestände der Autozulieferer und Autohändler seien leer und daher werde das Wiederauffüllen den Umsatz von Ems stärker als erwartet ankurbeln.

So geht Jelovcan nach dem "branchenführenden" Wachstum von 15,3 Prozent im ersten Quartal auch für die kommenden Quartale von starken Wachstumsraten aus. Vor allem aufgrund des schwächeren Frankens sowie der starken Erholung der Autoverkäufe erhöhe er denn auch seine Gewinnschätzungen. Der Aktie billigt er ein Aufwärtspotenzial von fast 20 Prozent zu.

Während sich eine Reihe von Schweizer Industrie-Aktien auf Rekordlevels befinden (cash.ch berichtete), und auch zum Wochenstart typische Exporteure und Technologiespezialisten wie Sika, Geberit, VAT oder SIG Combibloc am Montagmorgen auf Höchstständen eröffneten, liegt Ems-Chemie im Kurs etwas zurück. 

Die Aktie sah ihr bisheriges Allzeithoch bei 903 Franken am 15. Februar dieses Jahres. Davor war der Kurs aus dem Corona-Loch von 513 Franken angestiegen. 

Die Ems-Aktie gilt als relativ teuer und weist laut Bloomberg ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 46 auf. Analysten verhalten sich daher generell zurückhaltend. Mit der Hochstufung auf Buy durch Mirabaud erhält die Aktie wieder eine Kaufempfehlung. Vor der Mirabaud-Rating-Änderung war auf der Aktie lediglich sechs Mal "Hold" und zwei Mal "Sell" ausstehend. Das gemittelte Kursziel laut Bloomberg liegt bei 861 Franken, dies entspricht fast genau dem Kurs vom Montagmorgen.

Der Kurs der Ems-Aktie in den vergangenen fünf Jahren (Chart: cash.ch).

Mit Material der Nachrichtenagentur Bloomberg.