Der Stopp der russischen Gaslieferungen schürt an den Aktienmärkten die Angst vor Stromausfällen, Gas-Rationierungen und gar einer schweren Rezession. Anders als angekündigt ist durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 seit Samstag kein Gas geflossen.

Zudem schüren Aktionen vom Wochenende die Angst vor einer Finanzkrise: Nach dem Betriebsstopp der Gaspipeline Nord Stream 1 will Schweden mit milliardenschweren Staatshilfen für seine Energiebranche eine Finanzkrise abwenden. 

Ministerpräsidentin Magdalena Andersson kündigte an, die Regierung werde Energieunternehmen Liquiditätsgarantien im Wert von mehreren hundert Milliarden Kronen anbieten. Das entspricht Dutzenden Milliarden Franken. "Wenn wir nicht handeln, besteht ein ernsthaftes Risiko von Störungen im Finanzsystem, was im schlimmsten Fall zu einer Finanzkrise führen könnte", sagte Andersson.

Die stärksten Einbussen gibt es an der Schweizer Börse am Montag nach Handelseröffnung bei den Aktien der Banken Credit Suisse (-3,6 Prozent), UBS (-3 Prozent) und Julius Bär (-3 Prozent).

Auch Technologiewerte wie Logitech (-2,6 Prozent), AMS Osram (-5 Prozent), Temenos, U-Blox und Inficon (alle -3 Prozent) stehen unter Druck.

Auf der Plus-Seite stehen einige Kantonalbanken sowie die Aktie von Zur Rose, die rund 2 Prozent zulegt.

An den Märkten steigt zudem auch die Befürchtung, dass die US-Notenbank noch längere Zeit einen restriktiven Kurs verfolgen dürfte. Zwar zeigte der am Freitag veröffentlichte Bericht eine Verlangsamung des Arbeitsmarktes - aber auf sehr hohem Niveau. Daher gehen die meisten Ökonomen weiterhin von eine Leitzinserhöhung um 75 Basispunkte aus. Da die US-Börsen wegen eines Feiertags (Tag der Arbeit) geschlossen bleiben, könnte sich das Geschehen im Tagesverlauf noch etwas beruhigen, meint ein Händler.

(cash/AWP)