Vor knapp anderthalb Wochen hat der US-Leitindex Dow Jones ein Allzeithoch bei 35’091 Punkten erreicht. Infolge der immer stärker werdenden Inflationsängste hat der Index seitdem um knapp 3 Prozent korrigiert. Der breite S&P 500 steht seitdem gut 2 Prozent tiefer. Der Technologieindex Nasdaq hat seit Anfang Mai 6 Prozent verloren.

Im gleichen Atemzug steigt der "Angstindex" VIX: Ende Mai hat dieser wieder stark angezogen und steht aktuell knapp bei gut 22 Punkten. Dies, nachdem Volatilitätsindex von Anfang Jahr bis Mitte April von 27 auf gut 16 Punkte zurückgekommen war. Hinter dem vielfach zitierten VIX steckt die Chicago Board Options Exchange (CBOE). Diese errchnet aufgrund von Optionsgeschäften die erwartete Schwankungsbreite beziehungsweise Volatilität des S&P 500 für die nächsten 30 Handelstage.

Entwicklung des Volatilitätsindex VIX seit Jahresbeginn (Quelle: Bloomberg).

Für Jim Cramer, Moderator der Sendung "Mad Money "des US-Finanzsenders CNBC, könnte sich der Abwärtstrend an der US-Börse beschleunigen und der Aufwärtstrend beim VIX fortsetzen. "Die Entwicklung deutet darauf hin, dass die nächsten anderthalb Monate eine ziemlich schwierige Zeit für die Börse sein könnte", sagte der Gastgeber von "Mad Money". Denn der VIX-Anstieg im Mai ist für den Börsenguru ein Hinweis, dass sich eine Trendwende vollzieht.

Insbesondere, dass sich der S&P 500 trotz des ansteigenden VIX so gut gehalten hat, stimmt Jim Cramer pessimistisch. Dies sei ein Anzeichen dafür, dass die Volatilität an den Märkten nochmals stark anziehen werde.

Sollte der VIX tatsächlich in den nächsten Wochen weiter steigen, wären mit hoher Wahrscheinlichkeit Marktturbulenzen die Folge. Denn ein hoher Wert weist auf einen unruhigen Markt mit potenziell grossen Kursschwankungen hin, niedrige Werte lassen eine Entwicklung ohne starke Kursschwankungen erwarten.  Es besteht eine gegenläufige Korrelation zwischen dem VIX und S&P 500. Fällt der S&P 500, steigt in der Regel der VIX und vice versa.

Absicherungsgeschäfte für das Portfolio

Auch Absicherungsgeschäfte sind mit der "Anlegerangst" selbst möglich. Diese bestehen beispielsweise darin, VIX-ETF (Exchange Traded Fonds) zu kaufen. Diese bilden den Wertverlauf von VIX-Futures nach. Eines der meist gehandelten VIX-ETF ist dabei der "iPath S&P 500 VIX Short-Term Futures ETN (VXN)". Steigt die Verunsicherung am Markt, kann man hiermit grosse Gewinne einfahren.

Auch im jetzigen Marktumfeld könnte ein Kauf dieses ETF interessant sein. Dies, obwohl der VIX aktuell schon bei knapp 22 Punkten steht. Zumindest auf die kurze Frist kann man sich damit gegenüber möglichen Marktturbulenzen absichern. Doch im Normalfall ist der Kauf erst bei VIX-Werten unter 15 zu empfehlen.