Seit sich die Situation in Europa stabilisiert hat, stehen konjunkturabhängige Aktien wieder hoch in der Gunst der Anleger. In einer Strategiestudie warnt Morgan Stanley allerdings, dass die sogenannten «Zyklischen» mittlerweile alles andere als günstig seien.

Die US-Bank hat deshalb eine Liste mit 20 noch immer attraktiv bewerteten europäischen Aktien zusammengestellt. Mit ABB, Clariant und Panalpina erhalten immerhin drei prominente Schweizer Aktien Einzug in die Liste. Ergänzt wird sie zudem durch EADS, Meggitt, Safran, Renault, Volkswagen, Rexel, Philips, BASF, Hays, Wolseley, Accor, Thomas Cook, TF1, Boliden, Rio Tinto, SSAB und Debenhams.

Aktieninvestoren bereits für eine wirtschaftliche Erholung positioniert

Die Strategen von Morgan Stanley geben den Finanzwerten derzeit den Vorzug gegenüber konjunkturabhängigen Aktien. Erstere seien attraktiver bewertet und würden stärker von einer Aufhellung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen profitieren. Zudem seien die Aktieninvestoren bei den konjunkturabhängigen Aktien bereits für eine Erholung positioniert. Allerdings würden die besseren Frühindikatoren und die steigenden Anleihenrenditen grundsätzlich für die «Zyklischen» sprechen.

Die Bewertung konjunkturabhängiger Aktien liege in Europa auf den ersten Blick zwar im Rahmen des historischen Durchschnitts. Unter Würdigung der recht hohen Eigenkapitalrendite vieler Unternehmen sei das Marktsegment allerdings stolz bewertet. Im Vergleich zum breiten Markt weise es mittlerweile sogar einen Bewertungsaufschlag von 26 Prozent auf, was weit über dem historischen Durchschnitt von 6 Prozent liege.

Im Vergleich zur Konkurrenz ausserhalb Europas seien die Sektoren Automobile, Transport und zyklische Gebrauchsgüter günstig bewertet. Als teuer bezeichnen die Strategen von Morgan Stanley hingegen die Sektoren Investitionsgüter, Grundstoffe und Detailhandel.