"Innerhalb von 18 Monaten wird es ziemlich krachen." Jeff Gundlach, Anleihenlegende und CEO von DoubleLine Capital, hat in Bezug auf die Aktienmärkte einmal wieder das Bärenkostüm angezogen. In einem Interview mit der US-Finanzplattform Real Vision moniert er, dass viele Leute ignorierten, dass der Wirtschaft in den nächsten Monaten eine ganze Reihe von Firmenkonkursen bevorstünde. "Gerade im Winter wird sich dieses Problem verschärfen", sagt Gundlach.

Vor allem den US-Aktienmarkt sieht er vor schwierigen Zeiten. "Ich glaube, die USA werden der Markt, der am schlechtesten performt", sagt Gundlach. 

Der "Anleihenkönig" rät Anlegern daher, sich auf einen baldigen Rücksetzer an den Aktienmärkten vorzubereiten und Umschichtungen im Portfolio vorzunehmen. "Ich denke, es wäre derzeit nicht verkehrt, 25 Prozent des Depots in Gold zu halten." Ebenso sei eine Cash-Quote von 25 Prozent derzeit ratsam. Gundlach rät zudem, je weitere 25 Prozent in Aktien und in Anleihen zu halten.

Gundlach schon oft als Crash-Prophet aufgetreten

Laut Gundlach wird sich in den nächsten Jahren eine der seltenen Gelegenheiten ergeben, "bei Aktien so richtig abzuräumen", sprich, günstige Einstiegsgelegenheiten zu finden. Anleger sollten vorbereitet sein. "The trade is to wait for that trade." Er freue sich darauf, nicht in der ersten Reihe der Achterbahn zu sitzen, welche unaufhaltsam kommen werde.

Gundlach ist bekannt dafür, in Bezug auf die Aktienmärkte schwarz zu malen. Als Manager eines grossen Anleihefonds hat er ein Interesse an sinkenden Aktien-Kursen. Schon im Jahr 2016 riet er Anlegern in Interviews "alles zu verkaufen". Seitdem hat der S+P 500 jährlich um rund 15 Prozent zugelegt, der Nasdaq Composite sogar um 30 Prozent. Anlegern wäre also ein ganzer Batzen an Rendite durch die Lappen gegangen, hätten sie dem Rat von Gundlach gefolgt.

Auch im jüngsten Corona-Crash warnte Gundlach im April, dass die Tiefststände vom März noch längst keine Bodenbildung gewesen seien. Vielmehr ging er davon aus, dass die Situation den Nachwehen des Markt-Crashes 1929 ähnelte.