Wer sich mit ESG-Themen auskennt, ist auf dem Arbeitsmarkt gefragt. "Es gibt einen klaren Mangel", sagte Amy Lo, Co-Chefin der UBS-Vermögensverwaltung für die Asien-Pazifik-Region, bei einem Anlass in Hongkong. Die Folge: Headhunter sind auf der Suche nach Spezialistinnen und Spezialisten für dieses Thema, bei dem es um Umweltschutz, soziale Standards und umsichtige Unternehmensführung geht. 

ESG-Experten winken bei Jobangeboten Lohnsteigerungen um 30 bis 40 Prozent, wie UBS-Managerin Lo sagte. Banken wie die UBS stehen in Konkurrenz zu Regierungen, Behörden und anderen Unternehmen. "Der Mangel kann nicht allein durch die Anwerbung von ausserhalb reduziert werden", sagte Lo. Talente müssten schon von den Universitäten herangezogen werden. 

Generell hohes Lohnniveau

Banken haben ihre ESG-Angebote in den vergangenen Jahren stark ausgebaut, weil dieser Investmentstil auch bei sehr reichen Kunden gut ankommt. Firmen wiederum bemühen sich um ein möglichst grünes und soziales Image, weil grosse und spezialisierte Fondsgesellschaften dann eher bereit sind, ihn sie zu investieren. Regierungen wiederum bestücken ihre Behörden mit ESG-Profis, um ihre Klima-Initiativen wie Net-Zero-Ziele auszuarbeiten. 

 

 

Dass Banken für aus ihrer Sicht besonders wertvolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hoch bezahlen, ist insofern nicht neu. Die viel kritisierte Bonus-Kultur herrschte vor allem nach 2000 in den Investmentbanken, und wird teilweise für die hohe Risikobereitschaft von Bankern verantwortlich gemacht, die zur Finanzkrise von 2007/2008 beitrug. 

Tech-Firmen sind Spitzen-Zahler

Es ist allerdings nicht nur im Investmentbanking, wo sich die Spitzenverdiener oder die begehrtesten Fachkräfte wiederfinden. Auch die Tech-Branche hat sich in gewissen Bereichen von der Realität der durchschnittlichen Lohnzahlungen entfernt. 

"Angestellte bei Facebook und Google sind die neuen Investmentbanker", schreibt cash.ch schon 2018 (mehr dazu hier). Informatik-Spezialisten beispielsweise verdienen bei Google in der Schweiz heute schnell einmal über 200’000 Franken im Jahr. Dies ist vergleichbar mit den durchschnittlichen Vergütungen bei den grösseren Schweizer Banken.

Mit Material von Bloomberg.