Nachdem sich die Schweizer Börse bereits über den gesamten Juli eine Verschnaufpause gegönnt hatte, kam der Aktienmarkt auch in der ersten Augustwoche nicht so richtig in Fahrt. Immerhin steht bis zum Freitagnachmittag ein leichtes Plus von einem Prozent, gemessen am breiten Swiss Performance Index (SPI). Die schlagartige Erholung im April vom Corona-Tief hat sich längst wieder deutlich abgeschwächt. Der Schweizer Aktien-Index bewegt sich seitdem in einer Seitwärtsbewegung.

Nichtsdestotrotz hat sich in der ersten Augustwoche bei Einzelaktien einiges getan. cash zeigt die Top- und Flop-Aktien der vergangen Woche.

SMI: Tops und Flops der ersten Augustwoche

Stand: 14:00 Uhr. Quelle: Bloomberg 

Grösste Gewinner im Blue-Chip-Index waren die zyklischen Werte ABB (+4,5 Prozent), Adecco (+4,3 Prozent) und Sika (+2,8 Prozent). Bei ABB mag der Kursgewinn den einen oder anderen überraschen, hat doch der Grossaktionär Cevian seine Beteiligung am schweizerisch-schwedischen Technologiekonzern gesenkt. Eigentlich kein gutes Zeichen. Doch die Anleger liessen sich von diesen Neuigkeiten nicht beirren und kauften ordentlich zu.

Bei Adecco ist der ordentliche Kursanstieg diese Woche auf die Zahlenpräsentation vom Donnerstag zurückzuführen. Der Personaldienstleister schnitt beim Umsatz besser ab als befürchtet und rutschte überraschend nicht in die roten Zahlen. Wie es in Analystenkreisen heisst, habe sich Adecco angesichts der sehr schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wacker geschlagen.

Schlusslicht ist der Rückversicherer Swiss Re (-2,4 Prozent). Hauptgrund dürften Aussagen des UBS-Analysten Jonny Urwin vom Montag sein, wonach Swiss Re ab Mitte August bis Ende September in die schwächste Phase des ganzen Jahres übergehen wird. Erst danach sei mit einer kräftigen Kurserholung zu rechnen. Hintergrund ist die für Rückversicherer meist kostenintensive US-Hurrikansaison, in der sich Versicherungstitel oft unterdurchschnittlich entwickeln.

SPI: Tops und Flops der ersten Augustwoche

Stand: 14:00 Uhr. Quelle: Bloomberg 

Am breiten Markt dürften sich Marktbeobachter diese Woche beim Anblick der Kurs-Charts mehrmals die Augen gerieben haben. Der Kurs der Biotech-Firma Relief Therapeutics (+1888 Prozent) erlebte diese Woche einen geradezu kometenhaften Anstieg. Seit vergangenem Freitag, als der "Pennystock" bei gut 3 Rappen aus dem Handel ging, hat sich der Wert des Unternehmens fast verzwanzigfacht und kostet im Vergleich zu Ende 2019 über 600 mal mehr.

Getrieben wird das Papier von Hoffnungen auf Erträge aus der Corona-Pandemie: Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat eine Genehmigung erteilt, das Mittel RLF-100 (Aviptadil) als innovatives Medikament zum Inhalieren bei mittelschwer und schwer erkrankten Coronapatienten zu testen.

Ebenfalls massiv hinzugewinnen konnte Blackstone Resources (+120 Prozent). Der Zuger Rohstoffkonzern hat nach eigenen Angaben "einige wichtige Meilensteine" erreicht, um gedruckte Batterie-Zellen herzustellen. Mit dem neuen Batterie-Typen soll eine grössere Energiedichte sowie eine grössere Anzahl von Ladungs-Zyklen erreicht werden.

Unter den grössten Verlieren finden sich einmal mehr GAM (-8 Prozent). Der Vermögensverwalter berichtet Anfnag der Woche, im ersten Halbjahr 2020 weitere Geldabflüsse erlitten zu haben. Zudem resultierte, wie bereits angekündigt, wegen einer hohen Wertberichtigung ein massiver Halbjahresverlust.

Mit Material von AWP.