Die Schweizer Aktienbörse gerät am Dienstag wegen der Eskalation im Ukrainekonflikt stark unter Druck. Der SMI, der schon am Vortag ein neues Jahrestief markiert hatte, verliert 1,1 Prozent bei 11'758 Punkten. Am Morgen hatte er gar unter der Marke von 11'700 Zählern eröffnet.
Mit der Anerkennung der beiden abtrünnigen Volksrepubliken Luhansk und Donezk und der Entsendung von Truppen dorthin habe der russische Machthaber Wladimir Putin zwar auf den ersten Blick die niedrigste Eskalationsstufe gewählt, die möglich gewesen sei, meinte ein Analyst. Doch es sei zu befürchten, dass es nicht dabei bleibe.
Die Kriegsängste schlagen in der Schweiz stark auf Finanzwerte durch. So führen Julius Bär, CS und UBS sowie die Versicherer Zurich, Swiss Re und Swiss Life mit Einbussen von 3,0 bis 1,5 Prozent die Verliererliste bei den Blue Chips an. Hier mischten sich Konjunktur-, Geldpolitik- und Sanktionsängste, meinen Händler. Auch Richemont (-2 Prozent) gerät unter Druck.
Besonders ausgeprägte Verluste erleiden zudem Technologietitel. So zählen bei den Blue Chips AMS Osram (-1,5 Prozent) und Temenos (-0,9 Prozent) sowie im breiten Markt VAT (-1,2 Prozent) zu den grössten Verlierern. Auch Zykliker wie Adecco (-1,7 Prozent) und Holcim (-2 Prozent) geben überdurchschnittlich nach.
Im breiten Markt geraten zudem Industrieaktien unter Druck. So weisen Mikron, Klingelnberg, Elma, Interroll und Aluflexpack Verluste zwischen 2,8 und 3,6 Prozent aus. Auch der Reiseanbieter LM Group büsst stark ein (-4 Prozent).
(cash/AWP)